Zum neunten HTZ-Jahresanlass fanden sich 200 Gäste im Kultur- und Kongresshaus Aarau ein: Im Jahre 2021 konnte eine rekordhohe Nachfrage von Unternehmen nach Innovationsprojekten mit dem Hightech Zentrum Aargau verzeichnet werden! 

Seit Juni 2022 Präsident dessen Verwaltungsrates, begrüsste Peter Gehler die wirtschaftsinteressierten Gäste mit der Botschaft, dass sich das HTZ als Katalysator und Drehscheibe profiliert habe und einen wertvoll greifbaren Beitrag zur Qualität des Wirtschaftsstandortes Aargau leiste. In diesem Kontext bedankte er sich beim Aargauer Grossen Rat für den wegweisenden Beschluss vom 14. September ’21, die kantonale Innovationsoffensive u.a. mit der Finanzierung der HTZ-Aktivitäten weiterzuführen. Seit dem operativen Start im Frühjahr 2013 hätte das HTZ rund 2’700 Projekte mit Aargauer Unternehmungen gestartet, wovon knapp 1’700 unter hoher Zufriedenheitsrate aller Beteiligten bereits abgeschlossen seien.

HTZ-Geschäftführer Dr. Martin Bopp führte im Anschluss daran aus, dass 2021 trotz Kontakt- und Mobilitäts-Beschränkungen auf Grund der Covid-19-Epidemie 180 Unternehmen erstmals von den mitarbeitenden Technologie- und Innovations-Experten besucht werden konnten. Auch sei die Nachfrage nach Innovationsprojekten 2021 höher als je zuvor gewesen, denn 437 neu gestartete Förderprojekte belegten die Widerstandskraft der kleinen und mittelgrossen Aargauer Firmen. Das HTZ hätte zu 90% KMU im Aargau unterstützt, drei Viertel davon mit weniger als 50 Mitarbeitenden. Zudem würden auch 167 neue Projekte in Kooperation mit einer Hochschule einen Höchstwert darstellen: „Ueber 80 % derselben wurden mit einer Fachhochschule umgesetzt, jedes zweite mit Nordwestschweiz FHNW der Standorte Brugg-Windisch, Basel-Muttenz und Olten.“, so Bopp. Und weiter: „Auf HTZ-Plattformen können sich UnternehmerInnen auch untereinander vernetzen und voneinander Know-how-mässig profitieren.“ Im Fokus stünden hierbei Werkstoff- und Nano-Technologien, Energietechnologien, Ressourcen-Effizienz und Digitalisierung.

„Mission Innovation“ konkret

Als Stv. des erkrankten Regierungsrates Dieter Egli, Vorsteher des Departements Volkswirtschaft und Inneres, betonte Verena Rohrer, die Fortschreibung der Finanzierung verleihe dem Team des HTZ zusätzlichen Schub. Wie die Umsetzung der Mission Innovation aussehen kann, wurde am Jahresanlass in bewährter Manier illustriert. Mit etwas zu häufigem Lachen über sich selbst, moderierte TV-Korrespondentin Wilma Hahn drei Beispiele aus der vielfältigen Beratungspraxis der HTZ. Thematisch wurden diese von nachstehenden Unternehmen präsentiert:

      • Stahlton Bauteile AG, Frick: „Strom von der Hauswand“. Dieser Bauzulieferer bietet massgeschneiderte Fassadenelemente an, die zugleich Energie produzieren. Das KMU hat eine Lösung für senkrecht angebrachte Solarmodule entwickelt, welche selbst ästhetische Kriterien erfüllen (Projektdetails unter http://www.htz.ch/1425 )
      • keeValue ag, Brugg: „Baukosten früh und präzis schätzen“. Eine nutzungs- und objektspezifische Beschaffung von Kennwerten ermöglicht ein digitales Portal, das von der früheren kennwerte ag entwickelt wurde. keeValue ag bietet neuartige Lösungen zur Schätzung von Bau- und Betriebskosten sowie Terminen von Einfamilienhäusern bis zu Geschäftsbauten (http://www.htz.ch/564).
      • Weingut zum Sternen Würenlingen: „Griff nach den Logistiksternen“. Die erfolgreiche Familienunternehmung produziert und vermarktet Wein. Zudem züchtet und vertreibt sie Jungpflanzen. Es wurden im Rahmen eines Studierenden-Projektes neue Lösungsansätze für eine integrierte Logistik gefunden, welche effizient und ökologisch abgestützt ist (http://www.htz.ch/913).
      • Andreas Meier, Weingut zum Sternen (links), & Beat Bachmann, Technologie- & Innovationsexperte HTZ (Foto zVg)

„Neue Erlebniswelten dank Digitalisierung“

Dieses Gastreferat wurde als Keynote eines HTZ-Fokus von der sympathischen Professorin Dr. Doris Agotai thematisch aufschlussreich und spannend, wenngleich mit Verlaub etwas allzu langatmig gehalten. Agotai ist seit Beginn 2022 Leiterin Forschung und Entwicklung an der Hochschule für Technik FHNW in Brugg-Windisch und ist bereits ab 2005 im Informatikbereich der FHNW tätig. Seit 2018 leitete sie das von ihr aufgebaute Institut für Interaktive Technologien. Sie erläuterte, wie Produktkonfiguratoren zunehmend wichtiger werden. So etwa mittels Computerprogrammen, mit welchen die Spezifikation von Produkten kundenindividuell für Angebote oder Bestellungen erzeugt werden können. In Kooperation mit dem HTZ unterstützt die FHNW ebenso zahlreiche Innovationsprojekte. Agotai: „Durchschnittlich werden jährlich 250 Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit Unternehmen gestartet. Der Themenfächer ist breit, wobei ein starker Fokus auf der Anwendungsorientierung liegt“.

Grosser Dank an Ex-VR-Präsident Anton Lauber…

…für dessen Arbeit, welcher im Juni ’22 das Präsidium des VR an seinen Nachfolger Peter Gehler übergab. Letzterer betonte, dass die markanten Verdienste seines Vorgängers im Kontext mit der erfolgreichen Entwicklung des Hightech Zentrums Aargau besonders zu würdigen seien! Zum Zeitpunkt der Anfrage des Aargauer Regierungsrates 2012, war Lauber Geschäftsführer des Technoparks Aargau in Brugg. Gehler: „Dessen ausgeprägte Macherqualitäten waren mitenscheidend für Aufbau, zügige Entwicklung und nachhaltige Positionierung der pionierhaften Aargauer Förderinstitution HTZ.“ Gerne erinnert sich auch Lauber mit den Worten zurück: „Es war eine spannende Aufgabe, dem Projekt HTZ Aargau umsetzungsorientiert ein klares Profil zu verleihen.“ Mit hoher Kompetenz in erster Linie Aargauer KMU zu unterstützen und mit vorhandenen Fördermitteln die optimale Wirkung zu erzielen, sei und bleibe entscheidend!

Hightech Zentrum Aargau AG, Badenerstrasse 13, CH-5200 Brugg, +41 (0)56 560 50 50, http://www.hightechzentrum.ch