Vom Mittwoch, 25., bis Sonntag, 28. Oktober ‚18, wird die führende Messe zeitgenössisch bildender Kunst Zürichs wie bisher stets in den ehemaligen ABB-Hallen in Oerlikon durchgeführt. Zu den diesjährigen Höhepunkten zählen die von der Galerie Imago kuratierte Sonderausstellung von Lucio Fontana, das Gemeinschafskonzept auserwählt junger Galerien in Kooperation mit einem Designer unter dem Motto „Zurich Contemporary“ sowie eine Reihe hochkarätiger Podiumsdiskussionen.
Anlässlich der Lancierung vor 24 Jahren, hat sich die Kunst Zürich die Förderung neuer Galerien und vorerst noch unbekannter Künstler zur Aufgabe gestellt. Mittlerweile hat diese zwar längst zur führenden Messe für Gegenwartskunst avanciert, dennoch steht bei ihr nach wie vor das Entdecken neuer Namen im Vordergrund. Die Kunst Zürich versteht sich deshalb nicht nur als klassischer Marktplatz, sondern vielmehr als Ort lebhaften Austausches und gelebter Vielfalt. Dank Mut zur Andersartigkeit stellt sie eine erfrischende Abwechslung zu internationalen Grossanlässen dar, welche sich weitgehend durch Homogenität und Wiederholung auszeichnen.
Gleichermassen an erfahrene Sammler wie auch Einsteiger gerichtet, bietet die Kunst Zürich spannende Einblicke in das zeitgenössische Kunstschaffen im angenehm überschaubaren Rahmen. Das geneigte Publikum findet dort sowohl Malerei, Skulptur, Zeichnungen, Installation, Fotografie, Videoarbeiten und Editionen vor. Und dies Alles sowohl figurativ und abstrakt, als auch konzeptionell und spontan sowie klein- und grossformatig. Letztlich liegt denn dementsprechend ebenso das Preisniveau zwischen erschwinglich und hochpreisig, klar.
Zu sehen sind das gerade noch laufende Jahr einerseits Werke von bereits etablierten Künstlern aus den vergangenen Jahren, andererseits aber auch Kreationen von diesjährig erstmalig anerkannten Talenten:
So zeigt etwa Arte Giani aktuell das Schaffen der Gewinnerin des Ingeborg-Bachmann-Preises von 1992, Alissa Walser, mit deren mehrteiligen, sich aufeinander beziehenden Bildfolgen aus dem Jahre 2017. Die BEWE Stiftung aus Basel überzeugt mit der HSLU-Diplomabschlussarbeit mittels Hinterglasmalerei-Technik von Sebastian Haas. Die Frankfurter Galerie Greulich widmet ihren Stand neuen Bronze-Arbeiten von Tjark Ihmels und der neuen Werkgruppe Unpacking Ego von Casey McKee, der mit seinem Oel auf Fotoprint namens Interface 2018 in den Vordergrund rückt.
Wogegen die Galerie Nothelfer aus Berlin weiterhin die Gebiete des Tachismus, Informel und gestischen Malerei mit grossen Namen wie Eduard Chillida, Christo, Jannis Kounellis, Robert Motherwell, Antoni Tapies, Cy Twombly und Thomas Hartmann – ihm war die letzte Ausstellung Königsdisziplin Malerei gewidmet – vertritt. Die Luzerner Galerie Hilfiger Kunstprojekte nimmt die Kunst ZH zum Anlass, Martina Böttiger mit ihren imposanten Linolschnitten zu präsentieren. Kaminska & Stocker bleiben wiederum ihrem Programm vom vergangenen Jahr treu und führen mit Künstlerin Alina Mnatsakanian – Nocturne 2016 – die favorisierte Thematik von Skulpturen und Volumen im Raum zusammen mit weiters ausgestellten Arbeiten von Delphine Costier, Jo Fontaine und Max Roth fort. Die Galerie Obrist wird mit einer Skulptur „O.T. 2017“ von Martin Schwenk präsent sein.
Bei der Galerie Alex Schlesinger liegt der Schwerpunkt sodann auf zeitgenössischer Malerei im Spannungsfeld zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit. Seine programmatischen Hauptthemen sind urbanes Leben und Architektur, welche das laufende Jahr u.a. von der Künstlerin Corinne Güdemann und deren Werk Vermeer (Rijksmuseum 2018) treffend hervor gehoben werden. Des Weiteren ist mit Kate Vass eine Galerie vertreten, die Fotografie, Skulptur und Papierarbeiten im klassischen, aber ebenso experimentellen Kunstbereich vereinen. Auffallend vor allem deren Print-Werk hinter Acrylglas A XX 2011 der Künstlerin Christine Erhard.
Die Von Lyss Produzentengalerie Basel besticht sodann mit ihrer Einzelpräsentation an Werken von Thomas Thüring samt spektakulär multimedialer Installation Der Silbertest 2018. Bei L’Antichambre kann man die Umsetzung ihres Programm-Ansatzes aus Malerei, Skulptur und Fotografie junger Künstler in einem Gemälde von Olivier Masmonteil mit Baigneuses et surveillance de baignade 2017 erkennen. Die SIMYO Galerie aus Seoul anerbietet dagegen eine Auswahl aus dem Raster ihrer zeitgenössischen, ausschliesslich koreanischen Künstler und zeigt als Beispiell ihres erwünschten Dialoges mit traditionell klassischer Malerei u.a. Werke wie Miindo, Velasquez and some ants 2011 von Lee Nam Lee.
Und in der Sparte der Grafik sticht der Druck PIZ NAIR (negativ / 2018) des Engadiner Ausnahmekünstlers Not Vital ins Auge, welcher mit seinem Werk bei EDITION VFO der führenden Herausgeberin hochwertig moderner Druckgrafik präsentiert wird.
Gruppe 44, Kunst Zürich GmbH, Seefeldstrasse 223, CH-8008 Zürich, www.kunstzuerich.ch, fenner@kunstzuerich.ch