Tracker haben es insbesondere User in den USA, in England sowie Russland abgesehen.
Auf 79 Prozent aller Websites sind Tracker vorhanden, die Daten über das Verhalten von Internetnutzern erfassen. Auf acht von zehn Websites werden Nutzer also durch dritte Unternehmen systematisch ausgespäht. Zu dem Ergebnis kommt eine gemeinsame Studie des Anti-Tracking-Software-Spezialisten Ghostery im Zuge einer Analyse anonymer Statistiken von 850’000 Nutzern. 144 Mio. Seitenaufrufe wurden ausgewertet. Über ein Dutzend Länder sind abgedeckt, darunter die USA, Kanada, Grossbritannien und der DACH-Raum.
Privatsphäre war gestern
«Das Ausführen von Tracking-Skripten belastet Rechen- sowie Netzwerkressourcen und stellt ein erhebliches Risiko für die Privatsphäre dar – zumal oftmals völlig unklar ist, welche Daten erfasst und mit wem sie geteilt werden», so Jeremy Tillman, Director of Product bei Ghostery. «Kein Wunder, dass sich immer mehr User mit Werkzeugen wie Ghostery wehren. Sie erfahren, wer sie trackt und können die Skripte einfach abschalten.»
Am verbreitetsten sind laut der Erhebung die Tracking-Skripte von Google (60,3 Prozent der Seitenaufrufe) und Facebook (27,1 Prozent). Darüber hinaus konnte Ghostery Tausende weitere Tracking-Skripte identifizieren, die ein Risiko für die Privatsphäre darstellen und die Ladezeiten von Websites verlängern. Auf den meisten Seiten sind gleich mehrere Tracking-Skripte aktiv. So erheben auf ungefähr zehn Prozent der Websites beziehungsweise bei 15 Prozent der Seitenaufrufe zehn oder mehr Unternehmen (Unique Tracking Domains) Daten.
US-Firmen spionieren gerne
Der Studie «Tracking the Trackers: Analysing the global tracking landscape with GhostRank» nach sind User in den USA, Grossbritannien und Russland mehr Trackern pro Website ausgesetzt als der weltweite Durchschnitt. Nutzer in Deutschland, Frankreich und Indien werden dagegen unterdurchschnittlich intensiv getrackt. Die allermeisten Betreiber von Tracking-Skripten sind Unternehmen aus der Werbebranche. Die starke Vernetzung darin führt dazu, dass mit dem Laden einer Anzeige oft gleich mehrere Tracker ins Spiel kommen. Die meisten der grossen Betreiber von Tracking-Skripten sind US-Firmen.