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Aerogel Architecture Award verliehen

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Preisverleihung des Aerogel Architecture Award am 15. Juli 2021 im NEST: Jurymitglied Volker Herzog würdigt die eingereichten Projekte. Bild: Empa
Preisverleihung des Aerogel Architecture Award am 15. Juli 2021 im NEST: Jurymitglied Volker Herzog würdigt die eingereichten Projekte. Bild: Empa
Am 15. Juli 2021 wurde an der Empa erstmals der Aerogel Architecture Award verliehen, der gelungene energetische Sanierungen mit Aerogel-Materialien würdigt. Siegreich waren zwei Projekte aus Deutschland und eines aus der Schweiz.
Gewinner des Aerogel Architecture Awards ist der Schweizer Architekt Michael Ledermann aus Langenthal. Seine behutsame Sanierung eines alten Mühlgebäudes in Madiswil im Kanton Bern überzeugte die Experten.  „In diesem Gebäude hätte jeder von uns gern wohnen wollen“, sagte Architekt Beat Kämpfen im Namen der Jury. Das Gebäude aus dem 17. Jahrhundert hat bereits zahlreiche Renovationen hinter sich und war immer wieder auf den aktuellen Stand der Zeit gebracht worden. Die letzte Renovation fand in den 1980er Jahren statt. Das Obergeschoss des Hauses wurde seither mit einer Elektrospeicherheizung beheizt; der 300 Quadratmeter grosse Hauptraum der Mühle mit seinen bis zu 70 Zentimeter breiten Bruchsteinwänden war unbeheizt und konnte nur an wenigen Tagen im Jahr genutzt werden.

Umnutzung

Ledermann isolierte die Innenwände des Erdgeschosses mit Aerogelputz und bewahrte dabei die wellige Wandstruktur der Bruchsteinmauer. Nun ist der Raum vor Feuchtigkeit aus dem alten Mauerwerk geschützt, zugleich warm und trocken und kann als Speisesaal und Wohnzimmer mit eingebauter Küche ganzjährig genutzt werden. «Das Projekt des Mühlengebäudes in Madiswil ist ein gutes Beispiel für die Fremdnutzung (vor)industrieller Bauten – ein Thema, das nach wie vor als ein «mainstream» der zeitgemäßen Denkmalpflege anzusehen ist», sagt Jurymitglied Architekt Manfred Wehdorn.

Aerogel Architecture Award

Der Aerogel Architecture Award wurde 2020 von der Empa und den Industriepartnern Fixit, Agitec, Haga AG Naturbaustoffe und Hasit und dem Verband AdvaPor ins Leben gerufen. Für die Ausscheidung 2021 hatten fünf Büros aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ihre Projekte eingereicht. Eine Jury, bestehend aus den vier Architekten und  Denkmalschutzexperten Ralf Kilian (Deutschland), Beat Kämpfen (Schweiz), Volker Herzog (Deutschland) und Manfred Wehdorn (Österreich) bewertete die eingereichten Projekte in Hinblick auf den denkmalschützerischen Wert, die Energieeffizienz und die Originalität der gewählten Lösung.