Laut dem Swissmechanic Wirtschaftsbarometer schätzen über 70 Prozent der MEM-Unternehmen die aktuelle Lage als ungünstig ein. Der Auftragseingang hat gemäss Mitteilung des Verbandes im Jahresverlauf kontinuierlich nachgelassen. Für das Schlussquartal erwarten die Unternehmen aber keine weitere Verschlechterung.

BAK Economics rechnet für 2020 mit einer leichten Erholung der globalen Investitionstätigkeit. Nehmen die Unsicherheiten weiter ab, ist 2021 ein Rebound der Branche möglich. Insofern ist es richtig, dass die MEM-Unternehmen weiter investieren. So will ein Drittel der befragten Unternehmen 2020 die Kapazitäten ausbauen. Gemäss der Quartalsbefragung von Swissmechanic, dem Verband der Schweizer KMU der MEM-Branche, schätzen im Oktober über 70% der Mitglieder die gegenwärtige Lage als ungünstig ein – im Juli waren es noch weniger als 50%. «Der Hauptgrund ist der Auftragseingang aus dem Aus- und Inland, welcher sich seit Jahresbeginn kontinuierlich verschlechtert hat», erklärt Michael Grass, Mitglied der Geschäftsleitung von BAK Economic. BAK erstellt den Wirtschaftsbarometer vierteljährlich im Auftrag von Swissmechanic. Es gebe aber auch (verhalten) positive Signale: «Die Unternehmen erwarten für das vierte Quartal keine weitere Verschlechterung der Auftragsdynamik. Auch die Stimmung der Einkaufsmanager (PMI) ist im Oktober nur noch knapp negativ und hat sich damit seit dem Tiefststand im Juli etwas erholt.»

 

Politische Unsicherheiten

Hinter der Eintrübung der MEM-Konjunktur 2019 stehen primär politische Unsicherheiten im Aus-und Inland – vom Handelskrieg USA-China, über den ungeklärten Brexit, bis hin zu den offenen Erfolgschancen des Institutionellen Abkommens (InstA). Diese Unsicherheiten hemmen die Nachfrage nach Investitionsgütern. Die Wachstumsschwäche in der EU und Aufwertungsdruck auf den Franken tun ihr Übriges. BAK rechnet damit, dass die Unsicherheiten auch nächstes Jahr noch hoch sein werden, sich aber tendenziell entschärfen. Spätestens 2021 ist für die MEM-Branche deshalb eine kräftige Erholung realistisch.

 

«Unser Wirtschaftsbarometer zeigt, dass die MEM-Unternehmen trotz der angespannten Lage weiter investieren, wenn auch vorsichtig», hält Jürg Marti, Direktor Swissmechanic, fest. Ein Drittel der Unternehmen plane, die Produktionskapazitäten 2020 auszubauen. Zudem flossen im laufenden Jahr rund 30 Prozent der Investitionen in die Modernisierung der Produktionsinfrastruktur. Allerdings meldet auch etwas mehr als ein Viertel der Unternehmen (28%), dass für Zukunftsinvestitionen finanzielle Restriktionen bestehen. Fehlende Eigenmittel werden dabei deutlich häufiger als Hinderungsgrund genannt als der ungenügende Zugang zu Fremdkapital.