Der Kanton Solothurn stärkt seinen Wirtschaftsstandort mit der Niederlassung des Swiss Battery Technology Center Solothurn GmbH in der Papieri Biberist.
Schon bisher bestand eine enge Zusammenarbeit des Kantons mit deren Muttergesellschaft «Switzerland Innovation Park Biel/Bienne (SIPBB)» im automatisierten Batterie-Recycling. Die neue Firma nutzt die Forschungsergebnisse des SIPBB für die industrielle Umsetzung des Batterie-Recyclings. Bis 2040 müssen in der Schweiz jährlich 15’000 Tonnen Lithium-Ionen-Batterien aus E-Mobilen kreislauftauglich verarbeitet werden. Die nachhaltige Rückgewinnung von Rohstoffen aus diesen Batterien ist anspruchsvoll und wird in Europa Pflicht. Die Elektromobilität wird durch den geschlossenen Kreislauf gegenüber Verbrennungsmotoren ökologisch, sozial und ökonomisch noch vorteilhafter.
Mit den steigenden Mengen von Altbatterien müssen auch die Automatisierung und die Sicherheit verbessert werden. Die Solothurner Firma kombiniert Automatisierung, Robotik, Künstliche Intelligenz, Sicherheitstechnologien sowie chemische und materialtechnologische Verfahren, um ein effizientes Batterie-Recycling zu realisieren.
Wirtschaftliche Chancen
Durch die Erfahrung mit dem Automatisierungsprozess erhalten die Fachleute wichtige Hinweise zum technologischen Design für besser zerlegbare E-Batterien und auf künftige Regulierungsanforderungen im E-Fahrzeug-Recycling. Mit dem erworbenen Knowhow wird die GmbH zum Aus- und Weiterbildungszentrum für die optimale Konzeption von neuen E-Batterien und den sicheren Umgang mit ihnen.
Christian Ochsenbein, Leiter des Swiss Battery Technology Center am SIPBB, sieht hierin einen bedeutenden ökonomischen Vorteil: «Für die Elektromobilität in Europa und in der Schweiz bietet diese Art der Kreislaufwirtschaft die Chance, die globalen Abhängigkeiten von kritischen Rohstoffen massiv zu reduzieren.»
Vorteile für alle Beteiligten
Der SIPBB mit seiner neuen Tochtergesellschaft und die Firmen in Biberist profitieren untereinander von vielfältigen Kooperationsmöglichkeiten. Die Librec AG kann ihre Rückgewinnungsraten im Batterie-Recycling weiter ausbauen. Bei der Grensol AG werden die restlichen Automobilbauteile, die gemischten Kunststoffe, Metallfragmente und das Autoglas verarbeitet. Die Libattion AG bringt im Thema der Batteriespeicherung ihr international führendes Know-how im Up-Cycling ein.
Der Standort Papieri Biberist wird mit der Entwicklung des Kreislaufzentrums für Elektromobilität weiter erhöht. Mit der innovativen Recyclingtechnologie kommt neues industrielles Anwenderwissen aus der Forschung in den Kanton Solothurn, wodurch weitere internationale Forschungsorganisationen und Firmen angezogen werden können. Eine erste Gelegenheit, um sich über die zahlreichen Chancen des Themas und des neuen Zentrums auszutauschen, bietet das am 11. Februar 2025 in Biberist stattfindende LiBa Protect Forum (Programm LiBa Forum – libaprotect.ch).