Eine Umfrage bei der Schweizer Bevölkerung durch gfs.Bern im Auftrag des VSE (Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen) zeigt deutlich, dass das Stromgesetz, über das wir am 9. Juni abstimmen, dem Trend in der Bevölkerung entspricht und die richtigen Weichen stellt.
Der Ausbau wird als Mittel für mehr Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit angesehen. 57 % der Bevölkerung sind eher oder sehr mit dem aktuellen Weg einverstanden und wünscht die Förderung von erneuerbaren Energien wegen Klimaschutz (77 %), grösserer Unabhängigkeit von ausländischer Energie (71 %) und fossilen Energien (68 %).
Mit 42 % hat die Versorgungssicherheit bei der Bevölkerung Priorität – vor Versorgungssicherheit und klimaneutraler Energieproduktion. Verantwortlich dafür sei der Staat. Der Ausbau der inländischen Stromversorgung wir dem Energieimport klar bevorzugt.
Sichere Stromversorgung
Als sinnvolle Massnahmen werden der Ausbau der Solarenergie auf Gebäuden und an Fassaden (92%), der Ausbau der Wasserkraft (90%) und anderen erneuerbaren Energien in der Schweiz (90%) und die Förderung von Energieeffizienz (90%) genannt. Als Standort werden PV-Anlagen auf bestehender Infrastruktur (95 %) und Dächern/Fassaden (89 %) bevorzugt. Neue Speicherseen (73 %), Windräder (60 %) und Solaranlagen in Bergregionen und auf Wiesen (50 %) sind inzwischen ebenfalls gut akzeptiert.
Das neue Stromgesetz fördert den Ausbau dieser Produktionsanlagen. Über 80% des geplanten Produktionsausbaus werden PV-Anlagen auf bestehenden Dächern und Fassaden sein und somit keinen Eingriff in Natur und Landschaft mit sich bringen. Entscheidend für den Ausbau von Grossanlagen und den Ausbau der Netze sind effizientere und raschere Bewilligungsverfahren.
Über 70 % der Bevölkerung möchte die Betriebszeit der bestehenden Kernkraftwerke so weit wie möglich verlängern, notfalls auch mit Bundesgeldern. Bezüglich neuer Kernkraftwerke will man einerseits den Volkswillen stützen, trotzdem aber offen gegenüber neuen Technologien und nuklearer Energie sein, um sicheren und sauberen Strom produzieren zu können.
Strompreis und Landschaftsschutz
Mehrheitlich wird eine raschere und kostenunabhängige Energiewende, aber trotzdem ohne massive Verteuerung des Stroms befürwortet. Der Ausbau sollte nicht auf Kosten des Landschaftsschutzes geschehen. Es gibt aber auch eine knappe Mehrheit, die erneuerbare Energien auch mit Abstrichen beim Umweltschutz unterstützt.
Das Stromgesetz nimmt auf vielfältige Wünsche Rücksicht, um die Schweiz unabhängiger vom Ausland zu machen. Eine Mehrheit befürwortet die Öffnung des Strommarktes, obwohl die meisten beim bisherigen Grundversorger bleiben wollen.