Visuell sensationell inszenierte Latin-Tanz-Szenen, herausragender Sound mit kraftvoll intonierten Songs inklusive Power-Chören, filigran komponierten Balladen sowie witzigen Bildschnitten mit attraktivsten Aufnahmewinkeln und sparsam, aber effektiv eingesetzten Computer Graphics: Der atmosphärisch dichte Film dürfte ein internationaler Grosserfolg werden! 

Musik und Texte von Lin-Manuel Miranda wurden auf Basis des Buches von Quiara Alegria bereits 2005 in Connecticut kreiert und das Stück ab 2007 auf dem Broadway uraufgeführt. Die Geschichte beinhaltet Charaktere im grösstenteils dominikanischen Viertel Washington Heights in Upper Manhatten von New York City.

In Washington Heights gehen die Lichter an. Der Duft eines Cafecito Caliente liegt gleich ausserhalb der U-Bahn-Station 181st Street in der Luft, wo ein Kaleidoskop von Träumen diese lebhafte und eng verbundene Gemeinschaft versammelt. Den Mittelpunkt der Szenerie bildet der sympathische, „magnetische“ Bodega-Besitzer Usnavi (Anthony Ramos), der jeden Cent aus dem Alltagstrott spart, während er hofft, träumt und von einem besseren Leben singt. Er nennt dieses Distrikt sein Zuhause und fühlt sich dort soweit wohl. Usnavi hilft einer kubanischen Dame und ist heimlich in die schöne, junge Frau aus dem Schönheitssalon verliebt. Sein großer Traum ist es, in der Lotterie zu gewinnen, um endlich wieder in seine Heimat – die Dominikanische Republik – zurückzukehren. Bis dahin versucht er, die Zeit in seinem Viertel positiv denkend zu geniessen.  

Eingangs erwähnter Lin-Manuel Mirandas verschmilzt in dem Streifen kinetische Musik und Texte mit Regisseur Jon M. Chus authentischem Auge fürs Geschichtenerzählen, um eine Welt einzufangen, welche zwar universell, aber dennoch wie keine andere ist.

Die Hauptrollen von „In the Heights“ sind mit Anthony Ramos („A Star is born“, „Hamilton“), Corey Hawkins („Straight Outta Compton“, „BlackkKlansman“), Singer/Songwriter Leslie Grace, Melissa Barrera (TV-Serie „Vida“), Olga Merediz (Broadway-Show „In the Heights“), usw. sowie Jimmy Smits („Star Wars“), etc. besetzt.

An der Kamera kooperiert Regisseur Chu wiederum mit dem Produktionsdesigner Nelson Coates des Kassenschlagers „Crazy Rich Asians“ und Filmeditor Myron Kerstein. Zudem wirken die Kamerafrau Alice Brooks (TV-Serie „The Walking Dead“) und der Kostümbildner Mitchel Travers („Eight Grade“) mit. Die Choreographie stammt von Christopher Scott, der mit Chu zuvor für die preisgekrönte „The Legion of Extraordinary Dancers“ zusammen arbeitete.

Music Supervisor Steven Gizicki, Grammy-Gewinner und Emmy-nominierter Musik-Supervisor wiederum ist bestens bekannt aus Damien Chazelle’s Musical „La La Land“, welches Academy Awards und Golden Globes für „the best original song“ und den „Original Score“ gewann. Executive Music Producer/Score Alex Lacamoire ist der Direktor, Arrangeur und Komponist, der renommiert für seine Arbeit an kritisch gefeierten Broadway-Shows „Hamilton“, „Dear Evan Hansen“ und „In the Heights“ selbst mit Awards prämiert wurde: 3 Tony’s für beste Orchestrierung und 3 Grammys für das beste Musical-Theater-Album! Sowie Bill Sherman als Executive Music Producer/Score und profilierter Musikproduzent, Komponist und Arrangeur, der mit „In the Heights“ bereits 2008 den Tony Award für die beste Orchestrierung und im selben Jahr den Grammy Award für das Best Musical Show Album gewann.

Mein Fazit: Nach weltweit auf Bühnen und Zelluloid schon x-fach wiederum neu aufgesetzten, „mittelalterlichen“ und nachgerade ausgelutschten „Evergreen“-Reprisen endlich wieder ein noch unbekannteres, jedoch herausragend arrangiertes und mit glaubwürdig talentierten Jung-Schauspielern besetztes Musical: Dieses vermag nach ein paar bedrückenden, aber fürs Fundament der Story notwendigen Anfangsszenen schlichtweg zu überzeugen und begeistern! Jetzt in Schweizer Kinos!

Land: US – Jahr: 2020 – Spielzeit 143 min. – Genre: Musical – Regie: Jon M. Chu – Darsteller: Siehe oben!