Ausgefeilte Messtechnik ermöglicht den neuen Standard für realistische Verbrauchswerte.

Schwere Zeiten für die Schweizer Auto-Importeure. Da Schweizer Autos mit zu hohen CO2-Emissionen kaufen, werden happige CO2-Sanktionen fällig. Genau wie Elektro- und Hybridfahrzeuge können Autos mit CNG-Antrieb helfen, den CO2-Wert zu senken.

 

78,1 Millionen Franken CO2-Sanktionen mussten die Schweizer Auto-Importeure für die 2019 eingeführten Personenwagen bezahlen. Der Grund für die happigen Strafen: Die CO2-Zielvorgaben für neu in Verkehr gesetzte Fahrzeuge konnten nicht eingehalten werden. Für 2020 rechnen die Importeure sogar mit CO2-Sanktionen deutlich im dreistelligen Millionenbereich. Denn neu gilt nicht mehr ein Zielwert von 130, sondern von 95 Gramm des Treibhausgases Kohlendioxid pro Kilometer. Und selbst für leichte Nutzfahrzeuge wird erstmals ein CO2-Zielwert von 147 g/km vorgegeben.

 

65 Millionen Franken für den Bund

Am härtesten trafen die Sanktionen für 2019 die Amag, Porsche und Mercedes-Benz Schweiz. Sie mussten für ihre 118’880 importierten Fahrzeuge fast 65 Millionen Franken und somit 83 Prozent der gesamten CO2-Pönale an den Bund überweisen. Die Politik bejubelt zwar Elektro-, Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge mit tiefen CO2-Werten, doch bei der Mehrheit der Schweizer Kundinnen und Kunden stehen diese Antriebsvarianten noch nicht auf dem Einkaufszettel, wenn sie sich nach einem Neuwagen umsehen. Dazu kommen Lieferschwierigkeiten nach dem Corona-Lockdown und der Umstand, dass der Absatz von Elektrofahrzeugen in zahlreichen europäischen Ländern, nicht aber in der Schweiz, mit Förderbeiträgen gestützt wird.

 

CNG-Fahrzeuge

Eine umweltschonende und bewährte Alternative sind CNG-Fahrzeuge. Sie stossen bis zu 25 Prozent weniger CO2 aus als Benzin- oder Dieselfahrzeuge. Tankt man 100 Prozent Biogas, ist man sogar noch umweltschonender und nahezu CO2-neutral unterwegs. Von der Umweltbilanz her liegt ein CNG-Fahrzeug, das mit erneuerbarem Treibstoff betrieben wird, auf Augenhöhe mit einem Elektrofahrzeug, das mit erneuerbarem Strom geladen wird.

 

Dem CNG, das man an Schweizer Zapfsäulen tankt, sind heute durchschnittlich 23,6 Prozent Biogas beigemischt. Der Bund hat deshalb den anrechenbaren Biogasanteil von 10 auf 20 Prozent erhöht. Dies wirkt sich vorteilhaft auf den CO2-Ausstoss der mit CNG angetriebenen Autos aus. Sie erhalten in der Berechnung ihrer Emissionen quasi 20 Prozent «CO2-Rabatt». Nur 80 Prozent des CO2 sind klimarelevant, denn das Kohlendioxid, das bei der Verbrennung von Biogas entsteht, wurde der Atmosphäre zuvor beim Wachstum der Rohstoffe entzogen.