Ericsson hat jüngst die neunte Ausgabe der Studie «10 Hot Consumer Trends des Ericsson ConsumerLabs» veröffentlicht. Sie untersucht die Erwartungen der Verbraucher an das Internet der Sinne. Die Erkenntnisse stützen sich laut Ericsson in erster Linie auf Daten aus einer Online-Umfrage, die im Oktober 2019 unter fortgeschrittenen Internetnutzern in Bangkok, Delhi, Jakarta, Johannesburg, London, Mexico City, Moskau, New York, San Francisco, São Paulo, Shanghai, Singapur, Stockholm, Sydney und Tokio durchgeführt wurde.

Laut Umfrage rechnen Verbraucher damit, dass eine Reihe von nützlichen Dienstleistungen auf Basis vernetzter Technologien, die mit unseren Seh-, Hör-, Geschmacks-, Geruchs- und Tastsinnen interagieren, bis 2030 allgemeine Realität sein werden. Die Verbraucher hätten prognostizt, dass bildschirmbasierte und zunehmend multisensorische Erlebnisse konkurrieren werden und fast untrennbar mit der Realität verschmelzen sollen. Haupttreiber für das Internet der Sinne seien die Bereiche Unterhaltung und Online-Shopping sowie die Klimakrise und die damit verbundene Notwendigkeit, potenzielle Klimaauswirkungen zu minimieren. Das Internet der Sinne werde durch Technologien wie Künstliche Intelligenz, Virtual Reality, Augmented Reality, 5G und Automatisierung erst möglich.

Diese Trends erwarten Internetnutzer bis 2030

Die Umfrage habe ergeben, dass 59 Prozent der Verbraucher glauben, dass wir bis 2030 Kartenwege auf Virtual-Reality-Brillen sehen können, wenn wir nur an ein Ziel denken. 67 Prozent seien der Meinung, dass sie mit einem Mikrofon in der Lage sein werden, die Stimme eines jeden anderen realistisch aufzunehmen, um selbst Familienmitglieder zu täuschen. 45 Prozent sagen laut Ericsson ein Gerät für ihren Mund voraus, das alles, was sie essen, digital verbessern und somit jedes Essen wie ihr Lieblingsessen schmecken lassen kann. Etwa 6 von 10 Verbrauchern erwarteten, dass sie Wälder oder Landschaften digital besuchen können, einschliesslich des Erlebnisses aller natürlichen Gerüche dieser Orte. Mehr als 6 von 10 Verbrauchern erwarteten Smartphones mit Bildschirmen, die die Form und Textur der digitalen Symbole und Tasten, die gedrückt werden, wiedergeben. 7 von 10 Verbrauchern sagten vorher, dass Virtual-Reality-Spielwelten bis 2030 nicht mehr von der physischen Realität zu unterscheiden sein werden. Die Hälfte der Befragten habe angegeben, dass Nachrichtendienste, die über umfangreiche Faktenprüfungen verfügen, bis 2030 besonders beliebt sein werden. Die Hälfte der Befragten seien «Post-Privacy-Verbraucher»: Sie erwarten, dass Datenschutzprobleme gelöst sein werden, damit sie Vorteile einer datengesteuerten Welt sicher nutzen können. 6 von 10 Verbrauchern seien der Meinung, dass auf dem Internet der Sinne basierende Dienstleistungen die Gesellschaft umweltfreundlicher machen werden. 45 Prozent der Verbraucher erwarteten digitale Einkaufszentren, die es ihnen ermöglichen sollen, beim Einkaufen alle fünf Sinne zu nutzen.

Dr. Pernilla Jonsson, Head of Ericsson Consumer & IndustryLab und Co-Autorin des Berichts, sagt: «Wir sprechen von einer Ära, die den Übergang von der aktuellen Smartphone-basierten Internetkonnektivität zu immersiven Erlebnissen definiert, die dadurch entstehen, dass unsere Sinne verbunden sind. Dieser Bericht untersucht, was das für die Verbraucher bedeuten könnte, mit Augmented-Reality-Brillen als Einstiegspunkt. Wir hatten keine Erwartungen, inwieweit sich die Verbraucher grosse Veränderungen in unserem Alltag bereits vorstellen können, die durch sensorische Konnektivität durch Künstliche Intelligenz, Virtual Reality, Augmented Reality, 5G und Automatisierung ausgelöst werden.»

«Wir stellen uns die Zukunft oft als eine lineare Weiterentwicklung von heute vor. Aber wir müssen bereits jetzt überlegen, welche Chancen und Herausforderungen eine Welt mit vollständig digitalisierten menschlichen Sinnen mit sich bringt. Zum Beispiel könnte es eine wichtige Rolle bei Klimaschutzmassnahmen und der Reduzierung des CO2-Fussabdrucks spielen. Viele Aktivitäten können digitalisiert werden, um ihre Klimaauswirkungen zu reduzieren. Sie könnten zur Arbeit gehen, in den Urlaub fahren und die Welt bereisen – und das alles von zu Hause aus. Die Verbraucher erwarten auch, dass die Industrie sich mit ihren Bedenken zur Privatsphäre des Einzelnen im Internet der Sinne befasst. Zum Beispiel die Problematik, dass unsere Sinne manipuliert werden könnten, um Produkte oder Dienstleistungen zu kaufen. Die Menschen werden erwarten, dass die notwendigen Schutzmassnahmen und Garantien getroffen werden», ergänzt Dr. Michael Björn, Head of Research Agenda, Ericsson Consumer & IndustryLab, und Co-Autor des Berichts.