Swisscom lanciert ein neues Angebot für KMU. Bild: Usplash/John Schnobrich
Swisscom lanciert ein neues Angebot für KMU. Bild: Usplash/John Schnobrich

Die Post übernimmt die Zustellung von Gratis-Werbung von ihrer Tochterfirma Direct Mail Company AG (DMC), wie das Unternehmen mitteilt.

Wegen der fortschreitenden Digitalisierung nehmen die Anzahl Gratiszeitungen und die Anzahl Werbesendungen in den Briefkästen seit Jahren drastisch ab. Die Direct Mail Company AG (DMC) – ein Tochterunternehmen der Post – musste in den letzten zehn Jahren einen Rückgang der Sendungen von einem Drittel auffangen, wie die Post in einer Mitteilung schreibt. Die Hälfte dieses Rückganges sei auf die Anzahl der gestiegenen «Stopp Werbung»-Schilder auf den Briefkästen (+1,5 Prozent pro Jahr) zurückzuführen. Hinzu komme der Verlust von mehreren Grossaufträgen in den letzten zwei Jahren.

Die Direct Mail Company AG verteilt im Auftrag ihrer Geschäftskunden unadressierte physische Werbemittel wie Flyer oder Prospekte an 1,6 Millionen Haushalte in der Schweiz. Das Unternehmen wurde 2012 von der Schweizerischen Post übernommen.

Daniel Truttmann, CEO von DMC, erklärt: «Der Verlust dieser Aufträge, gepaart mit dem konstanten Rückgang von physischer Werbung führt dazu, dass wir unsere eigene Zustellorganisation nur noch mit Verlust betreiben können.» Auch neue regionale Mindestlöhne und die durch die Teuerung gestiegenen Kosten, insbesondere für Energie, wirkten sich zusätzlich negativ auf die Kosten von DMC aus. «In den letzten Jahren haben wir intensiv an unserer Effizienz gearbeitet, wie zum Beispiel Zustelltage reduziert und Standorte zusammengelegt. Trotzdem könnten wir unsere eigene Zustellung längerfristig leider nur noch defizitär betreiben, da wir unsere Touren nicht verkleinern können», führt Truttmann aus.

Beabsichtigte Einstellung der DMC-Zustellorganisation

DMC sehe keine andere Möglichkeit, als ihre Zustellorganisation, unter Vorbehalt eines Konsultationsverfahrens, ab 1. Juni 2024 einzustellen und die Sendungen durch die Post zuzustellen. Die Post prüfe nun die notwendigen organisatorischen Anpassungen, um sicherzustellen, dass die Werbemittel der DMC-Kunden weiterhin zuverlässig verteilt würden.

Der Wegfall der eigenen Zustellorganisation würde bei DMC einen Stellenabbau von 422 Vollzeitäquivalenten (FTE) bedeuten. Davon betroffen wären schweizweit rund 3855 Werbeverteilende im Stundenlohn, jeweils mit Kleinstpensen zwischen 3 und 8 Stunden pro Woche (8 bis 20 Stellenprozent), sowie 72 Mitarbeitende mit Pensen zwischen 70 und 100 Prozent. DMC mit Hauptsitz in Basel bliebe bestehen und würde schweizweit noch 132 Mitarbeitende für die Aufbereitung und die Vermarktung des Produkts Consumo weiterbeschäftigen.

Heute startet DMC das Konsultationsverfahren. Sämtliche Mitarbeitende von DMC können Vorschläge einbringen, wie der geplante Stellenabbau verhindert oder dessen Folgen gemildert werden können. DMC beabsichtigen soziale Abfederungsmassnahmen, wie beispielsweise finanzielle Massnahmen oder Unterstützung bei der Stellensuche. Das Konsultationsverfahren dauert bis Mitte November 2023. Danach will DMC mit den Sozialpartnern die Einzelheiten eines möglichen Sozialplans klären.