Portrait Reto Dürler

Elconex ist Geschichte. Nachdem der Distributor mit Asset-Deals sein Markenportfolio in den letzten Jahren erweiterte und sich neu aufgestellt hatte, gingen nun auch im schmucken bernischen Seewil die Läden zu. Der ehemalige Geschäftsführer Reto Dürler verriet gegenüber insidenews die Gründe und wie er die Zukunft einschätzt.

Gemäss Reto Dürler spielten mehrere Faktoren eine Rolle. Einer der Hauptgründe lag daran, dass der stationäre Handel in den letzten zwei Jahren regelrecht eingebrochen ist, dies vor allem im klassischen CE-Bereich. Grund dafür dürfte das heutige veränderte Einkaufsverhalten der Konsumenten und dem Handel sein sowie die fehlenden Innovationen. Der zusätzliche Margendruck sowie hohe Fixkosten und der Wettbewerbsnachteil gegenüber dem Ausland verschärften die Situation noch weiter.

Die Geschäftsleitung hat aber eine optimale Lösung gefunden: „Nachdem die Bank nicht im gewünschten Masse mit dem vorgeschlagenen Sanierungskonzept mitziehen wollte, war es für uns klar, dass wir den „Stecker“ ziehen mussten bevor ein grösserer Schaden entstanden wäre“. Für mich ist es aber sehr beruhigend, dass alle 40 Mitarbeiter wieder eine Arbeit gefunden haben und die meisten Marken bereits bei anderen Distributoren untergebracht oder Verhandlungen am Laufen sind.

 

Perspektiven

Was Reto Dürler eher Sorgen bereitet, sind die Perspektiven in der CE-Branche. Wenn der Händler seine USP‘s und  Nischen gefunden hat, ist dies sehr gut. Wenn nicht, könnte es schwierig werden. Die CE-Branche wird sich in nächster Zeit noch massiv verändern, Grund sind für Reto Dürler wie bereits erwähnt das globale Einkaufsverhalten sowie die fehlenden Innovationen seitens Hersteller und Handel. So wird der stationäre Handel in der Schweiz in den nächsten Jahren vor sehr grosse Herausforderungen gestellt. Für einen nationalen Distributor ohne internationale Ausrichtung sind die Perspektiven in Zukunft daher eher bescheiden.