Start in Zell am See

Elektromobilität wurde am zweiten World Mobility Forum an insgesamt sechs Tagen im österreichischen Zell am See intensiv behandelt. Nach einem dreitägigen Kongress musste sich die Elektromobilität auf der Strasse, im Wasser und in der Luft unter Beweis stellen.

Bei der IONICA Expo konnten die Besucher an mehreren Orten testen, staunen und beobachten. Bei der Eishalle Zell am See waren es neben E-Ladestationen und diversen Ständen zur Ladeinfrastruktur vor allem die E-Autos von Herstellern wie Mercedes, Hyundai und Tesla, die zu Testrunden und -fahrten einluden. An einem anderen Ort konnten Gross und Klein nach Herzenslust E-Bikes, E-Scooter und diverse Funsportgeräte ausprobieren und über den tollen IONICA-Hindernisparcours jagen.

 

In der Luft, zu Wasser und auf der Strasse

Die Luft über dem Flughafen Zell am See war voll von professionellen Modellfliegern, Drohnen und diversen anderen Fluggeräten. Einzig der extra aus Slowenien angereiste E-Flieger der Firma Pipistrel durfte nicht abheben, da ihm die Bewilligung fehlte. Wer Lust auf Wassersport-Action hatte, konnte am Zeller See die Kämpfe beim Akkuboat-Race beobachten bzw. ein paar Runden mit stylischen E-Booten drehen, während die teilnehmenden E-Autos der 24-Stunden-Endurance ihre Runden um den Zeller See drehten.

 

24-Stunden-Rennen mit Elektromobilen

Bei diesem 24-Stunden-Dauertest traten internationale Teams in Zell am See an und zeigten, welches E-Auto sich am effizientesten bewegen lässt. Die Strecke führte um den Zeller See, das Ziel befand sich am höchsten Punkt der Grossglockner Hochalpenstrasse. Pro teilnehmendem Team ging ein E-Fahrzeug an den Start, wofür ein Team mindestens drei Fahrer ins Rennen schickte. Das Starterfeld an Fahrern mit internationaler Herkunft war ebenso facettenreich wie die Auswahl an E-Fahrzeugen, die am Start bei der Eishalle Zell am See standen. Unterschiedliche Autos bedingen auch immer unterschiedliche Technik, verschiedene Ladezeiten und Reichweiten und somit auch jede Menge taktischer Überlegungen, die über Sieg und Niederlage entscheiden. Nach einer Renndauer von 24 Stunden rund um den Zeller See und der Zielankunft am höchsten Punkt der Grossglockner Hochalpenstrasse sollte jenes Team feststehen, das die effizienteste Fahrleistung an den Tag gelegt und die meisten gefahrenen Kilometer erreicht hatte.

Entscheidende Faktoren bei der 24-Stunden-Endurance powered by eco Grand Prix waren effizientes Fahren, eine ausgeklügelte Ladetaktik und eine Menge mathematischer Berechnungen über Ladestand, Reichweite und Verbrauch des Autos. Als echte Besonderheit standen nach 24 Stunden zwei Siegerteams fest, die je 62 Runden und inklusive der Auffahrt zum Grossglockner je 1054 km erreicht hatten. Eine Tatsache, die bisher sehr selten bei eco Grand Prix vorgekommen ist und dem Veranstalter Rafael de Mestre echte Begeisterungsstürme entlockte.

 

Entscheidende Nacht

Während der Nachtstunden des Rennens konnte jedes Team irgendwann die Führung übernehmen, bis nach 12 Stunden alle Autos einmal in die Boxengasse einfuhren, um ihre Fahrzeuge zu laden. Der meist auf den letzten Plätzen fahrende Renault ZOE des Teams TRON, ein zusammengewürfeltes Team aus Fahrern, arbeitete sich ab Stunde 17 von Platz zu Platz nach vorne und schaffte es dann, zwei Stunden vor Ende sogar die Führungsposition zu übernehmen und auf zwei Runden auszubauen.

«Zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich ab, dass die Entscheidung erst ganz am Ende fallen sollte», so Rafael de Mestre, Veranstalter und Rennleiter der eco Grand Prix Serie. «Als der ZOE zum Aufladen in die Boxengasse kam, waren alle anderen Fahrer auf der Strecke, sodass seine Führungsposition schrumpfte. Nun entschied das Team TRON, die Boxengasse zu verlassen, bevor das Verfolgerteam an ihnen vorbeiziehen konnte.»

 

Mit der richtigen Taktik zum Sieg

Das Team TRON hatte eine schwere Entscheidung zu treffen: Noch eine Runde fahren und riskieren, evtl. das Ziel am Grossglockner mit der Ladung nicht zu erreichen oder gleich zum Ziel aufbrechen und riskieren, dass das Verfolgerteam noch eine Runde drehen könnte. TRON entschied sich für die sichere Variante, was ihm das Verfolgerteam nachmachte. Somit ging ihre Taktik voll auf und beide Teams konnten ex aequo den Sieg nach Hause fahren.

«Im Ziel erzählte das Verfolgerteam, dass sie sicher noch eine Runde gefahren wären, wenn TRON dies getan hätte – somit hätte sich das Ergebnis sicher gedreht…», grinst Rafael und untermauert damit die hohe Spannung und enge Entscheidung bei diesem 24-Stunden-Rennen. Auf dem Schlussaufstieg zum Grossglockner sind Erfahrung, Kenntnis des Fahrzeugs und eine ausgeklügelte Taktik notwendig.

Die Veranstalter rund um Rafael de Mestre sowie das Organisationsteam der IONICA freuten sich über den unfallfreien Rennverlauf 2019 und haben bereits die nächste IONICA 24h Endurance powered by eco Grand Prix 2020 in Planung.