Schutzmasken sind derzeit ein rares Gut. Um die Schweiz in der Corona-Krise mit effizientem Schutzmaterial auszurüsten, arbeiten Empa-Forschende gemeinsam mit einem landesweiten Team aus Forschung, Gesundheitswesen und Industrie am Projekt «ReMask». Neue Maskentypen sowie Technologien zur Wiederverwendung von vorhandenem Schutzmaterial werden entwickelt – für jetzt, aber auch für künftige Pandemien, wie Empa mitteilt.

Um den Bedarf der Schweiz mit Schutzmaterial sicherzustellen, haben Forschende der Empa, der ETH Zürich, der EPFL und des Labors Spiez laut Mitteilung gemeinsam mit einer grossen Anzahl Partnern aus dem Gesundheitswesen und der Industrie das Projekt «ReMask» gestartet. Die Ziele von ReMask seien Technologien zur Wiederverwendung von vorhandenen Masken, die inländische Produktion effizienter Schutzausrüstungen und die Entwicklung alternativer Masken mit neuen Eigenschaften, um Viren zu binden und abzutöten, zu entwickeln.

Die Erkenntnisse von ReMask unterstützten die kürzlich gegründete «National COVID-19 Science Task Force», deren Experten das Bundesamt für Gesundheit (BAG), den Krisenstab sowie andere Bundesstellen bei der Pandemiebewältigung berieten. Eine der Task Force-Aufgaben mit hoher Priorität sei das von Peter Wick (Empa), Sarah Tschudin Sutter (Uni Basel) und Andreas Mortensen (EPFL) geleitete Bestreben, Projekte zur Herstellung und Wiederverwendung von Schutzmasken zu ermöglichen. Mit ReMask werde dieser multidisziplinäre Ansatz nun umgesetzt. Die Expertengruppe «Masken» der Science Task Force habe nun eine Empfehlung für minimale Qualitätsanforderungen für so genannte „Community Masken“ für die Bevölkerung abgegeben. Basierend auf diesen Empfehlungen werde die Empa derartige Community Masken während der derzeitigen Krisensituation temporär untersuchen, bis das entsprechende Knowhow einer unabhängigen Stelle übertragen werden könne.

Nachhaltiger Ansatz für Wirtschaft und Umwelt

In den Empa-Labors seien für die kurzfristige Überbrückung von Engpässen bereits Forschungsprojekte angelaufen, um die Wiederverwendung von Masken zu ermöglichen. Dies sorge darüber hinaus auch langfristig für einen nachhaltigeren Umgang mit den Materialressourcen. Dabei müsse unter anderem geklärt werden, wie sich die Masken zerstörungsfrei sterilisieren lassen, wie sie haltbar gelagert werden können und wie sich ihre Effektivität auch nach mehrfachem Gebrauch zweifelsfrei nachweisen lässt.

Mittel- und langfristige Ziele von ReMask beinhalteten zudem die Entwicklung und Produktion von neuartigen Masken und Maskenteilen. So sollten zusätzliche Schichten auf der Innen- und Aussenseite herkömmlicher Masken deren Langlebigkeit und Funktionalität verbessern. Auf der Innenseite der Masken solle eine wasserbindende Schicht die Feuchtigkeit aus dem Atem des Trägers binden. Auf der Aussenseite hingegen solle das Coronavirus gezielt geblockt werden.

Für die Produktion und Funktionalisierung von Schutzmasken sollen Schweizer Unternehmen zum Zuge kommen. So sei ReMask neben einem Forschungs- auch ein Wirtschaftsförderungsprojekt, das in der Corona-Krise für Aufträge an Schweizer Unternehmen sorge.