Fast drei Viertel der kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) setzen auf eine ERP-Lösung oder eine andere betriebswirtschaftliche Software. In KMU’s ist ERP aus der Cloud jedoch noch nicht Standard. Zu diesem Schluss kommt die von Unternehmenssoftware-Anbieter Forterro erstmals in Deutschland durchgeführte Studie «ERP Barometer 2024». «Die Ergebnisse aus der deutschen Studie lassen sich aufgrund der unterschiedlichen Marktgrössen nicht eins-zu-eins auf die Schweiz umlegen. Die Erfahrung mit unseren Produkten Myfactory und Proffix zeigen jedoch, dass sich die Gründe für den Entscheid eines Cloud- oder On-Premises-ERP-Systems sowie die Anforderungen an den ERP-Partner und die Herausforderungen der Schweizer KMU mit dem deutschen Markt decken», so Marcus Pannier, President Central Europe bei Forterro.
Seit seiner Gründung 2012 hat sich Forterro zu einem der führenden Software-Anbieter für die Industrie entwickelt, mit Niederlassungen in den wichtigsten Produktionsländern Europas sowie regionalen Service- und globalen Entwicklungszentren. Mehr als die Hälfte der KMU vertraut demnach immer noch einer On-Premises-Lösung. «Vor allem, wer sensible Daten verarbeitet, bevorzugt die Kontrolle über Systeme und Daten», so Pannier. Während ERP-Lösungen in grossen Unternehmen heute Standard sind, schreitet auch in KMU’s die Digitalisierung voran und mit ihr die Einführung skalierbarer ERP-Systeme. Dies veranlasste den europäischen Anbieter, in der Schweiz mit den ERP-Produkten Myfactory, Proffix und ProConcept am Markt, in der Studie «ERP Barometer 2024» der Frage nachzugehen, wie KMU generell von einem ERP-System und speziell von einem Cloud-basierten ERP-System profitieren.
Sicherheit + individuelle Anpassbarkeit sind Entscheidungsfaktoren für Cloud- oder On-Premises-Lösung
74 Prozent der befragten Unternehmen setzen aktuell eine ERP-Lösung beziehungsweise eine betriebswirtschaftliche Software ein. Die restlichen 26 Prozent planen den Einsatz einer entsprechenden Unternehmenssoftware innerhalb der nächsten zwei Jahre. Etwas mehr als die Hälfte der KMU (52 Prozent) betreibt ihr ERP-System als On-Premises-Lösung. Die Gründe für den Entscheid zugunsten eines auf eigenen Servern betriebenen On-Premises-ERP-Systems, nannten die Befragten Datenschutz und Sicherheit.
Insbesondere Unternehmen, die sensible Daten verarbeiten, bevorzugten demnach die vollständige Kontrolle über ihre Systeme, aber auch die Anpassbarkeit der On-Premises-Lösung an die individuellen Bedürfnisse sei wichtiger Entscheidungsfaktor.
Interesse an Software-as-a-Service-Modellen (SaaS) und Cloud-Lösungen steigt
31 Prozent der befragten Unternehmen beziehen bereits ERP als Software as a Service. 16 Prozent der KMU stehen an der Schwelle zur Cloud, haben sich aktuell aber für eine hybride Bereitstellungsform entschieden. «Dabei sind es oftmals Kostengründe, die für den Wechsel in die Cloud sprechen, bieten sie Unternehmen doch die Möglichkeit, auf leistungsstarke, stets aktuelle Software zuzugreifen, ohne hohe Investitionen in die IT-Infrastruktur tätigen zu müssen», meint Pannier. 15 Prozent der befragten Unternehmen, die ihr ERP On-Premises betreiben, haben die Lösung seit mehr als zehn Jahren im Einsatz. Aufgrund der Vorteile von Cloud-Lösungen bezüglich Kosten, Updates und Wartung erwarten die Studienteilnehmenden, dass sich mittelfristig der Anteil der Cloud-Nutzer von derzeit 31 auf 45 Prozent und der Anteil der hybriden Bereitstellungsform von 16 auf 20 Prozent erhöht. Im Gegenzug verringere sich der Anteil der ERP-On-Premises-Nutzer von derzeit 52 Prozent in den kommenden zwei Jahren auf 32 Prozent. Von Unternehmen, die den Einsatz eines ERP-Systems erste planen, werden voraussichtlich 47 Prozent die ERP-Software komplett aus der Cloud beziehen und 19 Prozent zumindest in Teilen.
Kostensenkung und Prozessoptimierung wichtigste Vorteile
Zu den Vorteilen des ERP-Einsatzes gaben IT- und Business-Verantwortliche die Kostensenkung (48 Prozent) an. Ein wesentlicher Ansatz zur Kostenreduzierung liegt demnach in der Prozessoptimierung (41 Prozent) und der Beseitigung redundanter Prozesse durch die Integration verschiedener Geschäftsfunktionen, was die Effizienz (41 Prozent) sowie die Produktivität steigen liesse und die Kosten senke.
Die Top-5 der genannten Mehrwerte ergänzen die verfügbaren Echtzeitdaten (46 Prozent) und schnelle Reporting- und Analysemöglichkeiten (37 Prozent). Fast jedes zweite der befragten KMU nutzt eine Kombination aus ERP und Kundenbeziehungsmanagement (CRM). Fast ebenso gross ist der Anteil unter den Studienteilnehmern, denen die Kombination des ERP-Systems mit einem Dokumentenmanagementsystem (DMS) für eine sichere, unternehmensweite digitale Ablage der Daten wichtig ist. Weitere wichtige Add-ons sehen die Business-Entscheider etwa in Projektmanagementtools (36 Prozent), Webshop-Anwendungen (29 Prozent) und Business-Intelligence-Funktionen (24 Prozent). Auch Tools zur effizienten Produktionsplanung sind in der Industrie (37 Prozent) gefragt.
Digitalisierung nach wie vor grösste Herausforderung
«KMU haben sehr konkrete Vorstellungen davon, was ihre ERP-Lösung, beziehungsweise der beauftragte Dienstleister leisten muss», sagt Pannier. „An erster Stelle stehen mit 41 Prozent der Service und Support. Hierzu gehört mehr als eine gute Erreichbarkeit. Zu den genannten Voraussetzungen für eine ideale und vertrauensvolle Zusammenarbeit zählen persönliche Ansprechpartner, die nicht nur beraten, sondern auch die Umsetzung, die Bereitstellung und den Betrieb der ERP-Anwendung in- und auswendig kennen.» Befragt nach den grössten Herausforderungen ist und bleibt die Digitalisierung mit 45 Prozent der Nennungen das Topthema. 42 Prozent der KMU stehen vor der Aufgabe, Kosten zu senken, um ihre Produkte und Dienstleistungen wettbewerbsfähig zu halten. Im Einklang mit den beiden erstgenannten Themen steht die Prozessoptimierung (40 Prozent).
Die Studie wurde von der techconsult GmbH im Auftrag von Forterro konzipiert und durchgeführt. Befragt wurden Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistung.