An der 22. ICT-Networking Party im Berner Kursaal begrüsste die Veranstalterin Vania Kohli die rund 900 Gäste der versammelten ICT-Gemeinde herzlich mit einer abhebenden Rakete.

Das Motto, welches Vania gleich bildlich wiedergab, lautete: «Hoch hinaus». Sie begrüsste auch Fritz Sutter, den langjährigen Organisator der ICT Networking Party, welcher mit bestem Beispiel vorausgegangen ist, wenn es um das Bergsteigen und die Erfolge in der ICT-Branche geht – beides Themen dieses Anlasses.
Als erste Referentin äusserte sich die asut-Präsidentin Judith Bellaiche zu den Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und der Bedeutung von ICT für die Gesellschaft. Gerade die ICT-Branche sei der Inbegriff von Fortschritt, welcher laufend die Grenzen des Machbaren verschiebe. Künstliche Intelligenz (KI), Kommunikationsnetzwerke oder Quantencomputing würden setzt neue Massstäbe. Diese würden zeigen, dass «unsere Branche der Motor einer globalen Transformation» ist, erklärte sie überzeugt.

Gleichzeitig warnte sie davor, sich dem Wettbewerb zu verweigern, denn Technologie sei nicht nur ein Werkzeug, sondern auch ein Machtinstrument. Weiter betonte sie in ihrem Referat: «Wettbewerb ist der Sauerstoff des Fortschritts». Dieser Wettbewerb sei aber gefährdet. Die Frage, wie die Schweiz dieser Entwicklung begegnen könnte, liess sie offen. Mit mehr Eigenständigkeit oder mehr Partnerschaften oder der Einsatz alternativer disruptiver Technologien? Wichtig sei in Zukunft Mut und Ausdauer sowie Agilität, hielt Bellaiche abschliessend fest.
Der Gipfel als Ziel
Die beiden Bergsteiger Andy Holzer und Karl Egloff waren als Hauptreferenten aufgetreten. Andy Holzer, blinder österreichischer Bergsteiger, Extremsportler und Vortragsreisender, der als zweiter blinder Mensch den Mount Everest bestieg, sprach in seinem humorvollen Vortrag mit dem Titel «Den Sehenden die Augen öffnen» über seine Erfahrungen und betonte die Bedeutung von Führung und Abhängigkeit im Bergsteigen.

Er hob hervor, dass er und seine zwei Begleiter Wolfgang und Clemens den Gipfel nur gemeinsam erreichen konnten und bezeichnete die “klassisch gepflegte Abhängigkeit” als essenziell für den Erfolg. Für den gemeinsamen Erfolg seien verschiedene diverse Menschen nötig und jeder sei sein eigener Lebensexperte. Man sollte Schritte in die Dunkelheit wagen, sie tun und aufbrechen. Das Leben sei da, um gemeistert zu werden, das Positive zu sehen und sich nicht daran hindern zu lassen.
Auch das Elternhaus betonte er als wichtigen Einfluss – mit dem Vater als CEO und der Mutter als CFO. Für ihn und seine ebenfalls blind geborene Schwester war es wichtig vorwärtszukommen. Als er die Nachricht bekam, dass sein Vater im Sterben lag, war er gerade unterwegs auf den Mount Everest. Er hatte sich aber dazu entschieden, weiterzugehen – nicht umzukehren – und seinem Vater einen Platz in der Seilschaft zu geben. Andy Holzer hat letztes Jahr zudem ein weiteres Buch geschrieben: «Balanceakt – Blind auf die Gipfel der Welt» Jeder kann alles erreichen – auch blind!
In Rekordzeit hohe Ziele erreichen
Karl Egloff, ein Speedclimber, der für seine Rekorde bei schnellen Besteigungen bekannt ist, teilte seine Geschichte und die Herausforderungen, denen er begegnete. Er berichtete von seinen sportlichen Leistungen mit dem Bike, dem Kajak oder beim River Rafting, wobei er die Welt kennengelernt hat. Der Bergsport, seine Leidenschaft, zeigte ihm auch, wie man mit viel Einfachheit und mit Menschen zusammen Träume erfüllen kann.

Die Planung und Vorbereitung der Besteigung der Seven Summits, für welche er die Geschwindigkeitsrekorde hält, hat aber auch viel Zeit in Anspruch genommen. Es ging jedoch auch um persönliche Tiefpunkte, darunter die Auswirkungen der Coronapandemie und ein traumatisches Erlebnis wie ein Überfall seiner Familie in Ecuador, das ihn und seine Familie dazu veranlasste, in die Schweiz zu ziehen. Trotz dieser Rückschläge fand er neue Motivation und bereitet sich nun auf eine schnelle Besteigung des Mount Everest vor, unterstützt durch ein Filmprojekt mit Netflix.
Grenzen und Witze zu KI
Eines der weiteren Highlights des Abends war der Auftritt des Berner Komikers Patrick “Karpi” Karpiczenko, welcher humorvolle Einblicke ins Thema und die Grenzen von Künstlicher Intelligenz (KI) aufzeigte. Er scherzte unter anderem mit seinen kreativen Spielereien und Tests mit KI-Beispielen der letzten Jahre.

Er zeigte, dass eine Bildgenerierungs-KI zwar ohne Probleme einen „Mann auf einem Pferd“ zeichnen konnte, während sie dagegen mit einem „Pferd auf einem Mann“ total überfordert war und stellte fest: «Die KI ist nur so gut wie die Daten, mit denen sie trainiert ist», er spreche lieber von „künstlichem Mittelmass“ anstatt von künstlicher Intelligenz. Als Stärken der KI hob der Speaker ihre Fähigkeit hervor, viele Daten zu verarbeiten.
Die nächste ICT-Networking Party findet am 22.1.2026 statt