(copyright by Ralph Feiner)
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Als Teil des Campus Kultur Kulinarik Vitznau, erhält letztbenannte Gemeinde mit dem Bau des Kammermusiksaals am Vierwaldstättersee einen neuen, glanzvollen Veranstaltungsort nationaler Bedeutung. Zum grössten Teil aus der Zentralschweiz stammende 20 Fachplaner-Firmen bauten mit 50 Handwerkern seit Baustart ab 2. November ’20 in Rekordzeit von nur 829 Tagen den neuen Kammermusiksaal.

Dieser liegt notabene 10 Meter unterirdisch verborgen und bietet je nach Nutzungszwecks bis zu 279 Sitzplätze. Anlass genug, die Eröffnung des Kammermusiksaal am vergangenen Wochenende ab Freitag, 10. 2., bis und mit Sonntag, 12. Februar ’23, mit einem dreitägig aussergewöhnlichen Fest vielseitigst zu feiern! Im Rahmen der Freitag-Abend ausgerichteten Gala überzeugte nebst einem Ensemble der Wiener Philharmoniker vor allem der erst 17-jährige, holländische Spitzen-Pianist Alexander Jansen mit Eigenkompositionen in absolut begeisternder Spitzen-Qualität: Bestimmt ein in Erinnerung bleibend musikalischer Hochgenuss! Verdientermassen durfte sich Alexander dazwischen und am Schluss seiner Vorführung des frenetischen Applauses der von Nah und Fern angereisten Gala-Gäste erfreuen!

(Foto Ralph Feiner)

Kultur Kulinarik Vitznau war bislang als Begegnungsort für Kultur, neurowissenschaftliche Forschung, Ausbildung und neuartige Gastronomiekonzepte bekannt. Mit dem Kammermusiksaal und dazugehörigem Multimediasaal setzt Gründer, Visionär und Musikliebhaber Peter Pühringer einen weiteren Meilenstein zur Etablierung eines Aus- und Weiterbildungs-Standortes in Vitznau. Einen optimalen Saal für Kammermusik und Chorgesang zu realisieren, bildete den Grundstein für dessen aufsehenerregendes Wunsch-Projekt. Ihm schwebte dabei ein Raum mit nahezu intimem Charakter vor, welcher Musik mittels optimaler Akustik zu einem unmittelbaren Erlebnis gestaltet!

Bau-Technik

Für die avisierte Nutzung des zu konstruierenden Saales wurde ein benötigtes Raumvolumen von 2600 bis 3000 Kubikmeter errechnet, nachdem das Planerteam europaweit einige Säle besichtigt hatte. Es bedeutete eine enorme Herausforderung, ein unterirdisches Bauwerk mit der zur Verfügung stehenden Grundfläche zu bauen, denn der Saal musste mit einer Raumhöhe von rund 10 Metern realisiert werden. Der Tradition der Kammermusik entsprechend, sollte die Musik auf jedem der 279 Sitzplätze höchst präsent und intensiv erlebbar sein, mithin ein optimales Klangerlebnis bieten.

(Bild Ralph Feiner)

Raum mit Ambiance

Da der Teufel bekanntlich im Detail liegt, wurde konsequent auf räumlich-akustische Anforderungen des Klangs fokussiert. In den Dienst des best-möglichen Klangerlebnisses stellen sich aufwändige Simulationen, Akustik-Massstabmodelle und die spezielle Haustechnik. Zwar liegt die Hauptausrichtung des Saals primär auf Kammermusik. Er ist jedoch flexibel konzipiert, um trotzdem unterschiedliche Stile und weitere Anlässe wie Filmvorführungen, Lesungen und Vorträge zuzulassen. General Manager Hospitality Visions Lake Lucerne AG, Urs Langenegger: „In Kooperation mit dem neuen Kammermusik- und angrenzenden Multimediasaal sowie unseren Hotelbetrieben Park Hotel Vitznau, Neuro Campus Hotel DAS MORGEN und Campus Hotel Hertenstein bieten wir eine ideale Infrastruktur für unterschiedlichste Eventformate wie Festivals, Kongresse, Tagungen und eigenständige Veranstaltungspartner. In diesem Kontext freuen wir uns bereits heute über unsere Partner aus der Region wie die Serge Rachmaninoff Stiftung aus Weggis und Andermatt Swiss Alps.“

Anforderungen an den Bau

Der Kammermusiksaal wurde integral unterirdisch gebaut, um dessen Umgebung vor lokalen Naturgefahren zu schützen. Isoliert von alltäglichen Ablenkungen ist damit der Eindruck zu gewinnen, vollumfänglich in ein einzigartiges Klanguniversum abzutauchen. Ergänzt mit edlen Holzböden, spiegelt sich die oberirdische Welt in goldfarbenen Metallwänden dank Reflexionen und Schatten wider. Für diese wurden hauchdünne Blätter des edlen Materials im Schlagmetall-Verfahren auf die Wände angebracht: Haptik und Balkonuntersichten dienen persönlichem Wohlbefinden der Zuhörer und Musiker!

(copyright by Ralph Feiner)

Optimale Akustik dank raffinierten Wand- und Decken-Elementen

Die Akustik-Vorgaben stellten höchste Anforderungen an die bauliche Ausführungsqualität, was von daran beteiligten Handwerkern eine höchst präzise Arbeitsweise bis und mit letzter Fuge verlangte. Luftdichte Verkleidungen mit hohem spezifischen Gewicht sind erforderlich, damit die Klangverteilung im Saal in allen hörbaren Frequenzen ohne Verlust erfolgt. Eine untergeordnete Rolle spielt dabei das eigentliche Material. Und die gefalteten Wand- und Deckenelemente wurden aus fertigungstechnischen Gründen mit MDF-Platten ausgeführt.

Die sog. Nachhallzeit im Saal kann mit beweglichen Akustik-Paneelen zwischen 0,8 bis 1,7 Sekunden verändert werden. Auf diese Weise ist das Hörempfinden von trockener Akustik für reine Vortragsveranstaltungen bis zu natürlichem Hall für Kammermusik modulierbar. Ermöglichen tun dies 44 in die Wände eingebaut bewegliche Klappen, wovon die Hälfte automatisiert sind, da sie stehend teilweise in unerreichbarer Höhe liegen.

Im Massstab 1:10 erprobte Akustik

Dafür, dass selbst bei Konzerten grösserer Ensembles die Lautstärke ausgeglichen und dennoch dynamisch bleibt, sorgt die schiere Höhe des Saals. Sogar die Geometrie des Saals ist darauf ausgelegt, dass der Klang für Musiker:innen und Publikum vollendet ausbalanciert wird. Das damit beauftragte, auf Konzertsäle spezialisiert holländische Unternehmen Peutz Group hat dafür spezifisch ein Model mit exklusiv entwickelten Lautsprechern und Mikrofonen im Massstab 1:10 konstruiert, um die Schallübertragung realitätsgetreu zu berechnen und bewerten. Darin wurden gar Bestuhlung und Publikum als ebenso wichtige Schalldruckelemente per Tests im Akustiklabor miteinberechnet. Sodann bestätigten raumakustische Messungen nach Fertigstellung des Saals die Ergebnisse des Massstab-Modells und die Zielsetzung eines optimalen Musikerlebnisses recht genau: Die resonanzstarke Kombination aus Klangwärme und Transparenz überzeugt!

Höchste Multifunktionalität dank verborgener Technik

(Dafür wird auf http://www.k-k-v.ch verwiesen, da die Details dazu an dieser Stelle zu weit führen würden)

(Foto Ralph Feiner)

Digitaler Multimediasaal neben Kammermusiksaal

Zum festen Bestandteil des Campus Kultur Kulinarik Vitznau gehört der von Ars Electronica Solutions als immersiver Raum konzipierte und mit Hightech erster Wahl ausgestattete Multimediasaal. Direkt neben dem Kammermusiksaal gelegen, dient er als Konzert-Foyer und ist für effektvolle Präsentationen, Vorträge, Meetings und Workshops multifunktional nutzbar. Mit vorprogrammierten Szenarien wie etwa einer Reise durchs Universum oder interaktiver Abbildung der Vierwaldstättersee-Region, erwartet Besucher:innen ein einmalig immersives Multimedia-Erlebnis. Auch bietet der Raum technisch zusätzliche Schnittstellen für zukünftige Produktionen.