Natlia Andrievskaya, Global Director MDA bei der GfK
IFA Global Press Conference - GfK market insights: MDA - Natalia Andrievskaya, Global Director Major Domestic Appliances

An der globalen Pressekonferenz zur diesjährigen IFA hat das Marktforschungsunternehmen GfK Zahlen für den Haushaltsgross- und Kleingerätemarkt präsentiert. Die Prognosen sind für beide Segmente positiv. 

„Der MDA-Markt entwickelt sich ausserordentlich gut“. So lautete der Titel der ersten Powerpoint-Folie, die Natalia Andrievskaya, Global Director Major Domestic Appliances beim Marktforschungsunternehmen GfK, an der globalen Pressekonferenz zur diesjährigen IFA präsentierte. MDA steht für „Major Domestic Appliances“, also Haushaltsgrossgeräte wie Waschmaschinen, Tumbler, Geschirrspüler oder Kühlschränke. Und tatsächlich wandert die Kurve zur MDA-Marktentwicklung stetig nach oben. Und auch die Weltkarte zur Marktvolumenerwartung ist fast ausnahmslos grün – und das auf allen Kontinenten. Die Erwartung für 2018: Ein Wachstum des MDA-Marktvolumens um 4.1 Prozent.

Illustration zur Präsentation von Natalia Andrievskaya,.

Online-Kanäle fördern Wachstum
Ein wichtiger Wachstumstreiber ist der Onlinehandel. „Jeder vierte Euro, der 2017 in Europa für technische Konsumgüter ausgegeben wurde, wurde online ausgegeben“, so Andrievskaya. Besonders viel wird am Black Friday und am Cyber Monday verkauft. Doch: Der Volumenanteil der Online- an den Gesamtverkäufen steigt an diesen beiden Tagen nur wenig: Am Black Friday etwa nur um ein Prozent. Das heisst, die Werbekampagnen im Rahmen von Black Friday und Cyber Monday fördern auch den Offline-Absatz.

Smart noch nicht angekommen
Weniger verbreitet als Onlinekäufe sind smarte Haushaltsgrossgeräte. Zwar sind sich gemäss GfK weltweit die Hälfte aller Befragten einig, dass das intelligente Zuhause in naher Zukunft ihr Leben verändern wird. Und der Anteil smarter Haushaltsgeräte am Markt wächst schnell, ebenso die Anzahl der intelligenten Modelle und der Vertrieb. Allerdings ist die Situation innerhalb der Regionen und Produkte noch sehr unterschiedlich. So macht China nahezu 60 Prozent des globalen Markts für intelligente Haushaltsgeräte aus. Während die Verbraucher interessiert und bereit für intelligente Geräte sind, bleiben der Preis, der lange Lebenszyklus der Produkte – der nicht mit dem Tempo der Technologie übereinstimmt – und die Frage nach dem Mehrwert smarter Modelle grosse Akzeptanz-Hindernisse im Bereich smarter Haushaltsgrossgeräte.

4 Prozent Wachstum bei den Haushaltskleingeräten
Positiv gestimmt ist auch Udo Jansen, Global Director Small Domestic Appliances. Der Markt der Haushaltskleingeräte (SDA) ist 2017 im Vergleich zum Vorjahr – währungsbereinigt – um 8 Prozent gewachsen. „Für 2018 rechnen wir mit einem erneuten Wachstum von mindestens 4 Prozent“, erklärte Jansen im Rahmen seiner Präsentation. Entscheidend für dieses Marktwachstum bei Geräten wie Staubsaugern, Entsaftern, Zahnbürsten etc. sei Innovation. Die Konnektivität schwappt immer mehr auf den Markt der Haushaltskleingeräte über – etwa im Bereich Zahnbürsten, Staubsauger oder Körperwaagen.

Illustration zur Präsentation von Udo Jansen.

Als Beispiele für Wachstumstreiber im Bereich der Haushaltskleingeräte nannte Jansen etwa kabellose, wiederaufladbare Handstaubsauger und – besonders in China – Roboter-Staubsauger. Überhaupt sei China, vor allem bei den Onlineverkäufen, von grosser Bedeutung für das Wachstum.

Auch in Südamerika sind die Aussichten für den SDA-Markt gut, was gemäss Jansen nicht immer so war. Besonders der Hot Air Fryer, eine Heissluftfritteuse, erfreut sich auf dem Kontinent grosser Beliebtheit. Wegen dieses Geräts ist die Zahl der verkauften Fritteusen in Südamerika 2017 im Vergleich zum Vorjahr um knapp 70 Prozent gestiegen. Und – wie bei den Haushaltsgrossgeräten – ist auch im SDA-Bereich der Onlinehandel ein starker Wachstumstreiber.

Mehr GfK-Zahlen zu SDA, MDA, aber auch Segmenten wie Fotografie oder Unterhaltungselektronik gibt es hier.