Der ColorEdge CS2410 Swiss Garantie, ein Monitor für Fotografen, Webdesigner oder Grafiker (Source: EIZO)

Nachdem der Heimelektronik Markt in einer längerfristigen Betrachtung einen starken Rückgang erfahren hat, kam es in den letzten drei Jahren zu einer Beruhigung. Im Jahr 2019 ist das Marktvolumen von rund 4,5 Milliarden Schweizer Franken im Vorjahresvergleich mit +1 Prozent gar leicht gewachsen, wie die Gesellschaft für Konsumgüter (GfK) mitteilt. Die Nachfrage nehme aufgrund positiver Konsumentenstimmung und dem Investitionsbedarf von Unternehmen (B2B) zu. Analog zum globalen Trend, könne auch für den Schweizer Home Electronics Markt 2020 eine zuversichtliche Entwicklung mit einem wertmässigen Wachstum von +2 Prozent prognostiziert werden. 

Obschon sich der Heimelektronik Markt nach wie vor, sowohl auf Produktebene wie auch auf Handelsebene in einem strukturellen Wandel befinde, sorgten einige innovative Trends sowie Umweltfaktoren für eine erhöhte Nachfrage. Und wenn ein Produkt gekauft werde, dann oft im Premiumbereich. Der Trend zu Premium Produkten sei in der Schweiz im Vergleich zum Ausland ausgeprägt. Allerdings sorge der starke Wettbewerb gerade in diesem Segment für einen enormen Preisdruck. Dies führe dazu, dass Heimelektronik oft nirgends auf der Welt so günstig wie in der Schweiz zu haben sei.

Zu den Gewinnern im Home Electronics Markt zählten daher Premium TV-Geräte, Premium Smartphones, Premium Kopfhörer, Premium Notebooks, Gaming PC’s und Zubehör, Smart Home Devices, Klimageräte, Ventilatoren, Haushaltgeräte, Premium Fotokameras, Premium Multiroom Systeme und Premium Lautsprecher.

Die erhöhte Nachfrage nach diesen Produkten widerspiegele die langfristigen Trends. Dahinter steckten Urbedürfnisse wie Kommunikation und Unterhaltung im Bereich Musik, Film und Gaming. Im Zeitalter der Digitalisierung werde mehr denn je kommuniziert, fotografiert, Musik gehört, Filme konsumiert und gespielt. Allerdings habe das Smartphone inzwischen das Konsumverhalten massiv verändert und eine grosse Anzahl an Standardprodukten wie Musik- und Bildabspielgeräte, Ton- und Bildträger, Navigationsgeräte, Fotokameras substituiert.

Entwicklung und Perspektiven der Teilmärkte

Der Home Electronics Markt Schweiz habe sich im Jahr 2019 mit +1 Prozent leicht im Plus bewegt. Treiber seien die Teilmärkte Telekommunikation (+3,3 Prozent), Haushaltskleingeräte (+8,4 Prozent) und IT (+3,2 Prozent) gewesen. Die Umsätze in den Bereichen Unterhaltungselektronik (- 6,3 Prozent) und Foto
(- 8,6 Prozent) hätten sich gegenüber Vorjahr erneut negativ entwickelt.

Der IT Markt hätte 2019 ein Volumen von 1,647 Milliarden Franken erreicht. Das Wachstum sei grundsätzlich auf drei Faktoren zurückzuführen, welche laut GfK wohl auch in den nächsten Jahren weiterhin die Treiber sein werden. Der grösste Effekt komme von den Investitionen welche Unternehmen in ihre IT bzw. Digital Signage tätigten. Nicht nur AV-Spezialisten sondern auch der klassische Retail profitiere vom B2B Business. Der zweite positive Faktor sei Gaming. Sowohl für Computer wie auch für das Zubehör sei in hohen Preislagen viel konsumiert worden. Beim Kauf eines Gaming Computers oder des Monitors, der Tastatur, der Maus oder des Headsets, spielten vor allem das Design, die Performance und die Emotionen die wichtigste Rolle. Der dritte Wachstumsfaktor komme aus dem Sicherheitsbedürfnis. Smart Home im Bereich Security sei im Jahr 2019 um mehr als 10 Prozent gewachsen.

Ein weiteres Wachstumsfeld im Jahr 2019 sei der Teilmarkt Telecom gewesen. Dank der hohen Nachfrage nach Wearables (+14 Prozent) und kabellosen Kopfhörern (+28 Prozent) sei der Telecom Bereich um 3,3 Prozent gestiegen. Die Umsätze mit Smartphone hätten zwar auf hohem Niveau stagniert, allerdings konnte das Premium Segment laut GfK erneut stark zulegen.

Mit 514,7 Millionen Franken sei der Markt für Elektrohaushaltsgeräte zwar der kleinste Teilmarkt, aber dafür derjenige der im Jahr 2019 am stärksten gewachsen sei. Der erneut heisse und lange Sommer habe wiederum eine hohe Nachfrage nach Klimageräten und Ventilatoren generiert. Darüber hinaus sollen jedoch auch Personal Care, Staubsauger und Kaffeemaschinen voll im Trend liegen.