Markus Nork vom International Group Development der igus GmbH stellte die neuen Lösungen und Visionen der igus vor. Quelle: insidenews.
Markus Nork vom International Group Development der igus GmbH stellte die neuen Lösungen und Visionen der igus vor. Quelle: insidenews.

Vor 20 Jahren eröffnete igus seine Schweizer Tochtergesellschaft in Neuendorf. Anlässlich eines Pressetags am 16. Juni 2023 am Rorschacherberg schaute die igus-Führung zurück, präsentierte ihre neuen Produkte und blickte in die Zukunft. Neue digitale Angebote sollen es Kunden noch einfacher machen, ihre Anlagen nachhaltig zu verbessern.

Seit 1982 verkauft igus in der Schweiz Gleitlager und Energiekettensysteme, die Schweizer Niederlassung mit einem Geschäftsführer und zwei Angestellten öffnete am 1. Oktober 2003 seine Pforten. Heute sind dort 27 Mitarbeitende für Beratung und Vertrieb in der Schweiz verantwortlich, geführt von Daniel Henlin und Andreas Leppert, Vertriebsleiter und Mitglieder der Geschäftsleitung der igus Schweiz. Dazu erklärte uns Daniel Henlin an der Presseveranstaltung: „Uns ist besonders wichtig, nicht nur thematisch, sondern auch regional nah am Kunden zu sein“ und fügte an: „igus agiert zwar als globales Unternehmen, wir denken jedoch lokal, um den individuellen Anforderungen des Schweizer Marktes gerecht zu werden. Denn nur direkt vor Ort können wir so einfach und so schnell wie möglich kundenspezifische Lösungen realisieren.“

Oliver Cyrus, Leiter Presse & Werbung gine auf die Highlights der igus-Gruppe ein. Quelle: insidenews.
Oliver Cyrus, Leiter Presse & Werbung ging auf die Highlights der igus-Gruppe ein. Quelle: insidenews.

Und Markus Nork, der für die internationale Ausrichtung verschiedener Märkte verantwortlich zeichnet, ging u.a. auf das Chainge-Programm ein, mit dem die ausgedienten Kunststoffwertstoffe schnell und unkompliziert zur Rücksendung angemeldet werden können. Gleichzeitig soll diese Plattform einen digitalen Marktplatz sein, der einen Zugang zu ausgewählten Rezyklaten erlaubt und so einen namhaften Beitrag zur Kreislaufwirtschaft bieten soll. Im Weiteren hielt Markus Nork fest, dass die Firma mit weltweit 4600 Mitarbeitern weiter wachsen und u.a. nach Amerika und China expansieren wolle.

Und Andreas Leppert betonte vor den Journalisten: „Die Kundennähe ist für uns ganz entscheidend“ und erklärt: „Trotz zunehmender Digitalisierung und Automatisierung, verlieren wir den Menschen nicht aus dem Fokus. Ganz nach dem individuellen Bedarf des Kunden stehen wir sowohl mit digitalen Services, wie Führungen durch unseren virtuell-realen IMPS Messestand, aber auch jederzeit vor Ort zur Verfügung. Unser Ziel ist es, „Zero Distance“ zu unseren Kunden zu schaffen. Wir wollen sie nicht nur näher an uns ran bringen, sondern sie in unser Netzwerk integrieren. So wird igus zum Partner der Kunden, die im Sinne des ‚co-creating‘ zur Entwicklung von Produkten, aber auch von igus als Unternehmen beitragen.“

 

Next Level Engineering

Im Zuge der Industrie 4.0 zählt vor allem die Digitalisierung zu den Top-Themen, die Industrieunternehmen in der Schweiz beschäftigen. Um Kunden ganz neue Möglichkeiten zu bieten, mit denen sie Zeit, Kosten und Ressourcen bei der Entwicklung, Optimierung und Wartung von Produkten sparen können, hat igus ein eigenes Metaverse, das iguversum, geschaffen. Kunden, Ingenieure und Vertriebler aus aller Welt können hier ortsunabhängig kollaborativ zusammenarbeiten und mithilfe von 3D-Modellen ganze Engineering-Projekte umsetzen, ohne unproduktive Meetings oder langwierige Anreisen, die CO2-Emissionen verursachen.

Zudem ermöglichen Machbarkeitsanalysen sowie Montage- und Einbausimulationen, Planungsfehler zu vermeiden. Getreu dem Motto: In der digitalen Welt verproben und optimieren, um es in der realen Welt beim ersten Mal richtig zu machen. Selbst Roboter können in der virtuellen Realität konfiguriert, getestet und aus der Ferne gesteuert werden. Auch ihr Portfolio an Low-Cost-Robotik hat igus erweitert, um die Einstiegshürden in die Automatisierung vor allem für KMU weiter zu senken. Zum Beispiel mit dem ReBeL KID, eine noch kleinere und günstigere Version des ReBeL Cobots. Mit der neuen RBTXperience Software können Anwender gemäss der Idee „Play before Pay“ ihre individuelle Robotik-Hardware schnell und einfach konfigurieren, integrieren und steuern – so simpel wie in einem Computerspiel.

 

Bei dem igus-Kunden swissqprint zeigte Marketingleiterin Carmen Eicher den Journalisten die neuesten Drucksysteme, die mit igus-Energieketten ausgerüstet sind. Quelie: Insidenews.
Beim igus-Kunden swissQprint zeigte Marketingleiterin Carmen Eicher den Journalisten die neuesten Drucksysteme, die mit igus-Energieketten ausgerüstet sind. Quelle: Insidenews.

Kreislaufwirtschaft

Darüber hinaus investiert der motion plastics-Spezialist seit Jahren in Ideen rund um das Recycling von Kunststoffen, um die Transformation zur Kreislaufwirtschaft voranzutreiben. Bereits seit 2019 – wie eingangs von Markus Nork erwähnt – nimmt igus im Rahmen des mehrfach ausgezeichneten „Chainge“-Programms herstellerunabhängig ausgediente Energieketten von Kunden zurück und führt diese wieder dem Wertstoffkreislauf zu. 2020 startete das Projekt auch in der Schweiz. Im Herbst 2022 wurde „Chainge“ um eine Online-Plattform inklusive eigenem Marktplatz erweitert. Kunden können nun auch weitere Bauteile aus anderen technischen Kunststoffen in die Kreislaufwirtschaft überführen und gleichzeitig ausgewählte Rezyklate kaufen.

Wie sich Kunststoffe sinnvoll weiterverwerten lassen, zeigt igus etwa mit dem igus:bike. Ein Velo, das vollständig aus recyceltem Kunststoff wie ausrangierten Fischernetzen hergestellt werden kann. So soll aus dem Meeresplastik von gestern die Mobilität von morgen entstehen. Durch den Einsatz bewegter Komponenten aus den igus Hochleistungskunststoffen ist das Fahrrad rost-, schmier- und wartungsfrei und kann bei jedem Wetter zuverlässig fahren. Bald könnte das igus:bike auch schon als umweltschonendes und langlebiges Verkehrsmittel durch Zürich, Bern & Co. fahren. Teil des Projekts ist auch die igus:bike-Plattform, über die igus das eigene Know-how teilt und die weltweite Fahrradindustrie befähigen möchte, Räder aus Kunststoff zu produzieren.