Quelle: itsec4kmu
Quelle: itsec4kmu

Der Kanton Zug, die Hochschule Luzern und die Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften starten gemeinsam das Angebot ITSec4KMU. Ihr Ziel: Schweizer KMU im Kampf gegen Cyberkriminalität zu unterstützen.

Für viele KMU sind Cyberangriffe noch immer eine abstrakte und wenig fassbare Gefahr und oftmals sind die Unternehmen zu wenig geschützt. Es fehlt ein niederschwelliger Zugang zu Informationen, die speziell auf KMU zugeschnitten und verständlich aufbereitet sind. Diese Lücke wollen der Kanton Zug, die Hochschule Luzern (HSLU) und die Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW) schliessen: Gemeinsam lancieren sie deshalb das Angebot «IT Security for KMU», kurz ITSec4KMU. Die vom Kanton Zug im Rahmen des Programms Zug+ mit rund 1.4 Millionen Franken unterstützte Plattform für Cybersicherheit hat ihren Betrieb aufgenommen.

Keine Fortschritte bei der Massnahmenumsetzung

Im letzten Jahr sind die Angriffe auf Schweizer KMU um über 60 Prozent gestiegen und auch in diesem Jahr sollen sie weiter zunehmen. Wie eine aktuelle Studie von gfs-Zürich zeigt, stagniert die Umsetzung von Massnahmen zur Erhöhung der Cybersicherheit seit mehreren Jahren. Noch immer fehlt es KMU an Zeit und Verständnis für die Problematik. KMU fühlen sich zu wenig im Visier der Cyberkriminellen und denken zu oft, dass es bei ihnen nichts zu holen gibt – auch wenn viele Angriffe breit gestreut werden und nicht gegen ein spezifisches KMU gerichtet sind.

Zugang zu verständlichen und relevanten Informationen

ITSec4KMU bietet ein Informationsangebot zum Thema Cybersicherheit an, das spezifisch auf die Bedürfnisse, Fähigkeiten und Interessen der Schweizer KMU zugeschnitten ist. «Wir stellen die relevanten Informationen einfach zugänglich zur Verfügung. Zudem ist es wichtig, dass diese dann auch bei den KMU bekannt werden und sich die Plattform so zu einer wichtigen Informationsquelle entwickelt.» erklärt Heinz Tännler, Regierungsrat und Finanzdirektor des Kantons Zug sowie Präsident von ITSec4KMU. Ziel ist es, ein erstes Bewusstsein für Cybersicherheit zu schaffen, damit KMU erkennen, womit sie konfrontiert sind und entsprechende erste Massnahmen für einen besseren Cybersecurity-Schutz umsetzen.

Die nun online gestellte Plattform bildet die Basis für den Auf- und Ausbau des Netzwerks: ITSec4KMU plant, über ein Netzwerk im gesamten Land direkt mit lokalen Unternehmen in Kontakt zu treten, beispielsweise durch Partnerschaften mit Gewerbeverbänden. Oder wie René Hüsler, Direktor des Departements Informatik der HSLU und Gründungsmitglied von ITSec4KMU es ausdrückt: «ITSec4KMU geht auf Unternehmen zu und zeigt ihnen mittels Workshops und Informationsanlässen auf, was bei einem Angriff passieren kann. Mit ein paar einfachen ersten Schritten können KMU in Sachen Cybersicherheit schon viel erreichen – da gilt es anzusetzen.»

IT-Dienstleister im Fokus

Im Wissen, dass viele KMU sich selbst nicht um das Thema Cybersicherheit kümmern möchten oder können, setzt ITSec4KMU einen zusätzlichen Fokus auf die IT-Dienstleister. Mit dem Register auf der Plattform haben KMU Zugang zu Dienstleistern in ihrer Nähe und erhalten so die Möglichkeit, Angebote verschiedener Anbieter zu vergleichen. IT-Dienstleister wiederum können ihre Dienstleistungen im Bereich Cybersicherheit der Zielgruppe vorstellen. Auch in diesem Bereich ist ein Ausbau geplant, wie Nicole Wettstein, Leiterin Tech Intelligence der SATW sowie Vizepräsidentin von ITSec4KMU erläutert: «Viele KMU können oder wollen sich nicht selbst um IT und Cybersicherheit kümmern. Diese Unternehmen holen wir ab, indem wir KMU dabei unterstützen, den für sie am besten geeigneten Dienstleister zu finden.»