Aus 192 eingereichten Projekten wählte die Jury des W.A. de Vigier Preises im Februar 2020 ihre Top 16 aus. Die 16 wurden bewertet und stellten ihre Ideen dem Stiftungsrat vor, der nun die Top 10 wählte. Sechs der zehn Finalisten sind Cleantech-Unternehmen, was den hohen Anteil der diesjährigen Eingaben aus diesem Sektor widerspiegelt. Im Rennen um einen W.A. de Vigier Preis ist die Persönlichkeit des CEO ebenso wichtig wie ein bahnbrechendes Produkt. Am 10. Juni erhalten fünf junge Führungskräfte einen W.A. de Vigier Preis, der mit je 100’000 Franken dotiert ist, wie die Stiftung mitteilt.

«Es ist keine Frage, wie viel Wert Startups für unsere Schweizer Wirtschaft und weltweit schaffen. Unsere Stiftung ist sehr stolz darauf, diese Startups unterstützen zu können, insbesondere in schwierigen Zeiten wie diesen. Tatsächlich ist die Unterstützung von Startups heute wichtiger denn je», so Daniel Borer, Mitglied des Stiftungsrates der W.A. de Vigier Stiftung. «Wir wissen, dass unsere Generation dringende Umweltprobleme zu lösen hat. Dies zeigt sich in der besonders hohen Zahl von Cleantech-Startups, die sich dieses Jahr beworben haben. Anstatt hoch bezahlte Jobs in etablierten Organisationen anzunehmen, wollen diese brillanten jungen Köpfe aktiv werden und etwas bewegen, indem sie Unternehmer/innen werden und aus vielversprechenden Technologien greifbare Lösungen für uns alle entwickeln», sagt Regula Buob, Geschäftsführerin der W.A. de Vigier Foundation. «Das gilt natürlich auch für Startup-Gründer in anderen Sektoren, und es ist wirklich ein Privileg, mit diesen intelligenten, starken und beeindruckenden jungen Führungskräften zu arbeiten», fährt Buob fort.

Das sind die Gewinner

Annaida Technologies AG aus Lausanne (VD) – Berührungsloses Embryonen-Screening für bessere IVF-Ergebnisse: Annaida entwickelt ein Gerät, das Ärzte auf nicht-invasive Weise bei der Wahl des lebensfähigsten Embryos unterstützen soll.

Bloom Biorenewables AG aus Marly (FR) – Nachhaltige Alternativen zu fossilen Molekülen: Erdöl ist in den meisten Alltagsprodukten enthalten, was unserer Umwelt schadet. Bloom sei es gelungen, Holz und landwirtschaftliche Abfälle in erneuerbare Materialien umzuwandeln, die Erdöl vollständig ersetzen sollen.

DePoly AG aus Sion (VS) – Profitables PET-Recycling mit umweltfreundlichen Chemikalien: Die Recyclingindustrie vernichtet jedes Jahr tonnenweise PET Plastik. DePoly wandelt geringwertigen PET-Abfall in seine hochwertigen chemischen Originalbestandteile um, die zu neuem Kunststoff verarbeitet werden können.

EH Group Engineering AG aus Prangins (VD) – Innovative Brennstoffzellentechnologie für saubere Energie: Wasserkraft wäre eine produktive und saubere Energiequelle, aber sie ist zu teuer, zu komplex und zu unzuverlässig, um sich auf dem Markt breit durchzusetzen. EH Group habe eine Technologie entwickelt, welche die Kraft des Wasserstoffs auf kompakte, zuverlässige Weise zu niedrigen Kosten und mit minimalen Anfangsinvestitionen nutzbar mache.

FenX AG aus Zürich (ZH) – Nachhaltige Hochleistungs-Isolierung für die Bauindustrie: Bei der Wahl von Dämmstoffen muss die Bauindustrie oft Kompromisse beim Preis, bei der Entflammbarkeit oder der Umweltfreundlichkeit eingehen. FenX verwandle Industrieabfälle in einfach und leistungsstarke Dämmplatten, die nicht brennbar und gleichzeitig wiederverwertbar und leicht einzubauen seien.

MEMBRASENZ GmbH aus Ecublens (VD) – Membranen für eine effizientere Wasserstoffherstellung: Wasserstoff ist ein sauberer Energieträger, dessen Herstellung ist jedoch teuer, weil sie viel Strom verbraucht. MEMBRASENZ habe Membranen entwickelt, welche die Stromkosten für umweltfreundliche Methoden der Wasserstoffproduktion senken.

Microcaps AG aus Zürich (ZH) – Präzise Mikrokapseln in industriellem Ausmass: Zu gewährleisten, dass Medikamente an der betroffenen Körperstelle und mit einer bestimmten Geschwindigkeit freigesetzt werden, sei eine grosse Herausforderung, weil die Grösse der Kapseln, die diese Wirkstoffe abgeben, bisher unkontrollierbar gewesen sei. Microcaps entwickelte eine patentierte Technologie, die es ermöglichen soll, die Grösse dieser Mikrokapseln präziser zu steuern, so dass sie sich alle genau gleich verhalten.

Oxara AG aus Zürich (ZH) – Aushubmüll in nachhaltige Bauprodukte verwandeln: Jedes Bauprojekt beginnt mit dem Aushub von tonnenweise Bodenschutt. Oxara habe eine chemische Mischung entwickelt, die Aushubabfälle in umweltfreundliches Baumaterial verwandle.

REA aus Lausanne (VD) – Intelligente Slipeinlagen für die Frühgeburtendiagnostik zu Hause: Die meisten schwangeren Frauen mit Risiko einer Frühgeburt, würden ins Spital eingeliefert, entbänden dann aber nicht zu früh. REA habe eine intelligente Slipeinlage entwickelt, die Vaginalsekrete analysiere und den Arzt per App alarmiere, wenn die werdende Mutter ins Krankenhaus müsse.

Sevensense Robotics AG aus Zürich (ZH) – Verwandelt manuelle Bodenmaschinen in mobile Roboter: Viele Hersteller mobiler Maschinen hätten Schwierigkeiten, ihre Produkte auf die nächste Automatisierungsstufe zu bringen, weil ihnen das nötige Wissen in der Robotik fehle. Sevensense habe eine schlüsselfertige Lösung entwickelt, die manuelle Maschinen in selbstfahrende Roboter verwandle.