Monacor vertreibt neu den vom Schweizer Startup Blomm & Berger entwickelten Kopfhörer B&B pure. Diese Vertriebspartnerschaft bietet für beide Parteien Mehrwerte. Insidenews hat die beiden Unternehmen getroffen, um mehr über die Partnerschaft zu erfahren.

Seit dem Geschäftsführerwechsel im Jahr 2016 hat sich laut CEO Sascha Wydler einiges bei Monacor getan. Team, Denkweise und auch der Kundenstamm hätten sich verjüngt. Der Vertrieb des B&B pure helfe dem Unternehmen, diese Verjüngung nach aussen zu präsentieren und sei nebenbei das einzige lokale Produkt in der Palette. Der Kopfhörer vereine zudem einige Features, die es auf dem Markt so noch nicht gebe.

Was kann der B&B pure und welche Mehrwerte bringt die Kooperation?

Mit der zugehörigen App könnten Nutzer etwa einen Hörtest machen, um so den Kopfhörer individuell an ihr Gehör anzupassen. Ausserdem verfüge der B&B pure über integriertes Noise Canceling und intelligente Funktionen, wie etwa das automatische Pausieren beim Abnehmen des Kopfhörers. «Mit dem B&B pure konnten wir das verwirklichen, was wir uns vorgenommen haben. Wir waren der Meinung, dass der Kopfhörermarkt stehengeblieben ist. Es gibt sehr viele Kopfhörer, aber keinen, den man auf spezielle Bedürfnisse anpassen kann», so Yannick Brandenberger von Blomm & Berger. «Jeder liebt Musik, es ist ein Alltagsbegleiter in guten und in schlechten Zeiten. Das war ein Grund, warum wir den Kopfhörer machen wollten. Wir wollten eine neue Marke aufbauen. Ich bin selbst Designer und habe auch sehr viel Leidenschaft ins Aussehen des Produkts gesteckt», fügt Erik Blommers an.

Die Produktion sei auf die Schweiz und China gesplittet. Die Entwicklung der Technologie passiere in der Schweiz, aber grössere Teile wie etwa die Ohrmuscheln kämen aus China. In Bezug auf Ressourcen und Arbeitsbedingungen achtet das Startup laut eigenen Angaben auf Nachhaltigkeit und Fairness. Dies liesse sich anhand von Nachweisen überprüfen, die die Partner vor Ort erbringen müssten. Dazu würden jährlich Tests durchgeführt. «Sollte ein Subunternehmer die Lizensierung verlieren, müssen auch wir uns hinterfragen», so Brandenberger.

In der Zusammenarbeit mit Monacor sehen die Startup-Gründer einen menschlichen Mehrwert. «Sascha ist auf uns zugekommen und hat uns Monacor nähergebracht. Wir sind auf der gleichen Wellenlänge. Monacor öffnet uns die Tür zum Fachhandel», sagt Brandenberger. «Das Produkt ist sicher interessant für audiophile, vielleicht auch ältere Kunden, die wirklich einfach gute Musik schätzen. Also unser Teil ist der Fachhandel, den Rest macht B&B», ergänzt Sascha Wydler.

Wie hat sich Monacor als Firma verändert?

«Mittlerweile können wir recht gut kurze Entscheidungen treffen und sind so näher am Puls der Zeit und am Markt», erklärt Wydler. «So kam auch die Zusammenarbeit mit B&B Zustande. Früher hatten wir einfach unser Monacor-Sortiment, ein 700-seitiger Katalog, aus dem der Kunde auswählen konnte. Unsere Kunden haben sich immer mehr spezialisiert. So haben wir dann den Hauptkatalog auf verschiedene Spezialkataloge aufgebrochen».

Ausserdem habe Monacor auch die Marketingstrategie geändert. «Früher hatten wir eine Strategie für die ganze Firma. Heute brauchen wir mehrere Strategien für die verschiedenen Bereiche: Videoüberwachung, Beschallung für Lagerhäuser und Ladenlokale, aber auch Beschallung im DJ-Bereich», fügt Wydler an. «Der Kundenstamm ist weniger breit geworden, spezialisierter. Natürlich gibt es den Standardkunden immer noch, der telefonisch oder online etwas bestellt. Vereinzelt sogar noch per Fax. Aber jetzt haben wir einen viel näheren Kundenbezug, durch die Verlagerung unseres Schwerpunktes auf Projekte und Gesamtlösungen».

Firmenintern sollen zudem in Zukunft Leitsätze niedergeschrieben und implementiert werden, damit alle Mitarbeiter wirklich in die gleiche Stossrichtung gingen. «Einer dieser Grundsätze», sagt Wydler, «ist es, vermehrt die Kundenbrille anzulegen. Wir müssen den Kunden nicht erziehen, sondern abholen. Das Menschliche muss im Vordergrund stehen».