Doktorandin Sina Ruhstaller analysiert Abriebpartikel von Plastikprodukten. Image: Empa
Doktorandin Sina Ruhstaller analysiert Abriebpartikel von Plastikprodukten. Image: Empa

Eine mögliche Ursache für frühkindliche Entwicklungsstörungen im Mutterleib könnten Nanoplastik-Partikel sein. Ein Empa-Forscherteam untersucht, ob diese Schadstoffe «zur Entwicklung eines überempfindlichen Immunsystems beim Kind führen könnten». Allergien oder Asthma sind vielleicht die Folgen davon.

 

Asthma, Pollenallergien und chronische Hautleiden nehmen zu. Forscher der Empa, der ETH Zürich, der EPFL, der Universität Zürich und des Kantonsspitals St. Gallen untersuchen, ob  Mikro- und Nanoplastik die Ursache sind. Dass diese und andere winzige Teile über Wasser, Luft oder Nahrung aufgenommen werden, ist bekannt. Jetzt will man mehr über die Wirkung auf das empfindliche Immunsystem von Mutter und Kind herausfinden. Experten aus der Materialanalyse, Zellbiologie, Allergieforschung und der medizinischen Klinik arbeiten zusammen.

Doktorandin Sina Ruhstaller analysiert Abriebpartikel von Plastikprodukten. Image: Empa
Doktorandin Sina Ruhstaller analysiert Abriebpartikel von Plastikprodukten. Image: Empa

«Projektleiterin Tina Bürki und Sina Ruhstaller vom «Particles-Biology Interactions»-Labor der Empa interessieren sich stark für die Plazenta, die zentrale Schnittstelle zwischen Mutter und Kind. Das Organ bildet sich ausschliesslich während der Schwangerschaft und versorgt das Kind mit Nährstoffen und Botenstoffen für eine gesunde Entwicklung.» Die Wechselwirkungen sind noch zu wenig erforscht. Man weiss aber, dass «die Kommunikation zwischen Plazenta und ungeborenem Kind durch die Anwesenheit von Nanopartikeln gestört werden kann».

Die Forscher untersuchen mit dem Abrieb von alltäglichen Plastikprodukten die Auswirkungen auf Plazenta und fötale Blutzellen. Dazu werden Zellkulturen verwendet, um möglichst realitätsnahe Ergebnisse zu erzielen. «Für die nachhaltige Verwendung von sicheren Kunststoffprodukten sei es deshalb unerlässlich zu wissen, ob und welche Polymere ein erhöhtes Potenzial besitzen, Allergien auszulösen», sagt Tina Bürki.

Falls auch Sie einen Beitrag zu dem Projekt leisten möchten, finden Sie hier im EMPA- Spendenformular.