„Komm‘ mit auf eine Reise quer durch die Rockgeschichte als die Haare noch lang und die Motoren laut waren: Von AC/DC, Billy Idol, Bon Jovi, Deep Purple über Krokus, Metallica, Steppenwolf bis Van Halen, Whitesnake, ZZ Top, usw.etc.“
Bei der Einladung dazu wurde im Programm nicht zu viel versprochen: Die Hardrock-Band RELOADER entlud von Beginn weg ein wahres Sound-Gewitter an zeitlosen Hymnen der End-Sechziger, Siebziger und 80-er.
Weshalb denn auch zahlreiche Fans der absolut professionell spielenden Cover-Combo von Nah und Fern zu „Rock i de Schür“ an der Mellingerstrasse 7 in 5525 Fischbach-Göslikon im Raum Bremgarten eintrafen; diese vermochten nicht nur den weitläufigen Innenraum, sondern ebenso den nach hinten offenen Freiluft-Platz bei bestem „open air feeling“ bis auf den letzten Sitzbank zu füllen.
Frontmann und Shouter Roland Inderbitzin (u.a. Ex-„SpaceDream“-Musical) verfügt über ein überaus vielseitig intonierendes Stimmorgan, welches den Covers erstaunliche Song-Authentizität verleiht. Als sprichwörtliche Rampensau gibt es bei ihm zudem kaum eine Oktave, die er nicht auch noch schaffen würde.
Während Lead-Gitarrero Nico Contesse (u.a. Ex-„Cold Eve“) erdige Riffs und virtuos auf die Punkte gespielte Soli zum wirklich Besten gibt: Zweifellos einer der stärksten Schweizer Gitarristen mit verdientem Ruf über die Grenzen hinaus! Absolut begeisternd etwa wenn er per Harmonizer die crèmeschnitten-artig singende Verzerrung zwecks Mehrstimmigkeit mit kleiner oder grosser Terz erweitert: WOW-Effekt garantiert!
AC/DC-Aficionado und Rhythm-Gitarrist Marcel Scaramuzza legt dazu den in anderen Rock-Bands von den Keyboards abgedeckten Teppich per Leer- und Barré-Power-Akkorden, was ihm erlaubt, sich obend’rein als bewegungs-vitaler Tanzbär und Showman zu betätigen.
Die wesentliche Rhythm Section von RELOADER wird bestritten von
Bassist Andreas Pfeifer, der noch nicht so lange in der Schweiz lebt, bei dieser Mega-Band jedoch sofort musikalisches Asyl fand. Sein Werdegang führte per Ziehharmonika in der Volksmusik über Genre- & Punk-Rock und Metal. Es folgten Coverbands und inzwischen haut er sich PowerMetal sowie gar Death- & Trash-Metal um und in die Ohren. Als waschechter Oesterreicher sorgt er in der Band zudem für die gesunde Portion an Tiroler Schmäh…
In Kooperation mit dem höchst konzert-erfahrenen Senior Drummer Kurt Nyffeler – diverse Party-Bands über Jahrzehnte hinweg, dann „2nd helping“, vor allem aber bis vor Kurzem Hardrock bei ICEBREAKER (u.a. auch „open airs“ wie „Zürifäscht“) – sprang er 2020 erstmals bei RELOADER ein. Die starken Jungs bieten ihm seither die neue Rock-Heimat, in welcher er nach dem Motto „Groove is key!“ verlässlichst für das präzise Timing sorgt!
Fazit: Ebenso als langjähriger Gitarrist in diversen Bands (aktuell in MovieSoundTrack-Projekt engagiert) war es bestimmt nicht das letzte Konzert von RELOADER, welches ich mir zu Gemüte führen werde. Und Spitze wär’s, wenn dabei gelegentlich BURN von Deep Purple, „Look at yourself“ (oder auch das neuere „Save me tonight“) von Uriah Heep, „Jump“ von Van Halen und/oder „Hold the line“ von Toto mitzubekommen wäre: Sowohl gesanglich wie ebenso instrumental-technisch dürftet Ihr diese Songs absolut d’raufhaben, keine Frage!
PS: Zumindest temporäre Abdankung zum „Rock i de Schür“ leider; auf Grund von Organisations-Ueberlastung hiess es nach 10 Jahren nun beim selben Konzert „das letzte Mal“ für diesen Mega-Event, was allenthalben bedauert wird…