Symbolbild: Unsplash/Tim Wildsmith

Gemeinsam mit Alstom hat die SBB erfolgreich Testfahrten durchgeführt, bei denen Lokführerinnen und Lokführer eine Lokomotive fernsteuern. Dies hat laut einer Mitteilung unter laufendem Betrieb stattgefunden.

Automatic Train Operation (ATO) und Fernsteuerung könnten dereinst beispielsweise für kurze Bewegungen auf Baustellen eingesetzt werden. Dagegen haben selbstfahrende Züge mit Reisenden laut SBB nach wie vor keine Priorität.

Die Fernsteuerung, welche von Alstom entwickelt wurde, ermögliche es, Triebfahrzeuge aus einem örtlich entfernten Kontrollraum zu steuern. Mit den Testfahrten habe man geprüft, ob Lokführerinnen und Lokführer einem automatisierten Betrieb (ATO) einen defekten Zug ferngesteuert in einen sicheren Bereich bewegen könnten.

Während der Testfahrten bedienten 24 Lokführerinnen und Lokführer an einem Fernsteuerpult in Oerlikon als «Remote Operator» eine Lokomotive, welche sich in Zürich Mülligen befand. Es handle sich dabei europaweit um einen der ersten Tests, die unter laufendem Betrieb in einem Rangierbahnhof und nicht wie bisher auf Gleisen fernab des übrigen Schienenverkehrs durchgeführt wurden.

Fernsteuerung aus Oerlikon

In Oerlikon komme ein von Alstom entwickeltes Fernsteuerpult zum Einsatz. Dieses gleiche einem Simulator-Fahrpult, mit dem Unterschied, dass die Bilder auf den Bildschirmen der Realität entsprechen würden. Sie würden von verschiedenen auf dem Fahrzeug eingebauten Kameras aufgenommen.

Auf dem ferngesteuerten Fahrzeug hätten sich während den Testfahrten je ein Lokführer für Probefahrten sowie ein Probefahrtleiter befunden. Sie seien für die betriebliche Sicherheit verantwortlich gewesen und hätten jederzeit eingreifen und bei Bedarf die Fahrt anhalten können.

Beat Rappo, Projektleiter Testfahrten Fernsteuerung und selbst Lokführer, zieht ein positives Fazit der Testfahrten und betont die Bedeutung der teilnehmenden Lokführerinnen und Lokführer: «Dadurch, dass 24 Kolleginnen und Kollegen des Personen- und Güterverkehrs sowie der Intrastruktur und des Rangierbetriebs bei den Testfahrten dabei waren, haben wir ganz unterschiedliche Rückmeldungen erhalten, die für uns sehr wertvoll sind für die Weiterentwicklung der Technik», sagt er.