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Schweizer Energieunternehmen und institutionelle Anleger investieren weiterhin intensiv in erneuerbare Energie, bevorzugt im benachbarten Ausland. Die Jahresproduktion der erneuerbaren ausländischen Energiekraftwerke in Schweizer Hand beträgt bald 11.5 Terawattstunden (TWh)Strom, über siebzig Prozent mehr als noch vor zwei Jahren. In der Schweiz betrug der Zuwachs im gleichen Zeitraum nur neun Prozent, wie Energie Zukunft Schweiz mitteilt. Grund für die grosse Diskrepanz des Zuwachses im In- und Ausland seien unbefriedigende inländische Rahmenbedingungen.

Die Energie Zukunft Schweiz AG präsentiert ihre Folgeerhebung der Schweizer Investitionen in erneuerbare Energieanlagen: Seit der letzten Erhebung 2016 sei die ausländische, erneuerbare Produktionskapazität in Schweizer Besitz um fast drei Viertel gewachsen. Alle Schweizer Kraftwerke im Ausland zusammen erzeugten jährlich bald 11.5 Terawattstunden (TWh) Strom; 2.4 TWh befänden sich aktuell im Bau. In der Schweiz hätten bis jetzt Anlagen mit einer Jahresproduktion von insgesamt 7.6 TWh Strom aus neuen erneuerbaren Energien einen positiven Förderbescheid erhalten (Kleinwasserkraftwerke, Wind- und Solarkraftwerke, Biomassekraftwerke); dies entspreche einem Wachstum von nur 9 Prozent seit dem Jahr 2016. 3.1 TWh der 7.6 TWh Produktionskapazität in der Schweiz seien noch nicht gebaut. Die wichtigsten Besitzer von erneuerbaren Energiekraftwerken im Ausland seien die BKW Gruppe mit 1.5TWh, die Axpo Holding AG mit 1.4 TWh und der Investor Aventron AG mit 1.1 TWh Jahresproduktion. Investiert werde hauptsächlich in Windenergie (mehr als 80 Prozent der Investitionen). Wasserkraft stehe an zweiter Stelle, gefolgt von Solarenergie. Windkraftwerke seien besonders beliebt wegen ihrer hohen Verfügbarkeit, den tiefen Produktionskosten, vielen jährlichen Produktionsstunden und einem hohen Winterstrom-Anteil. Die tiefen Produktionskosten senkten das finanzielle Risiko der Investoren bei einer Senkung der Fördertarife.

Bessere Rahmenbedingungen im Ausland

Die deutliche Mehrheit der «Schweizer» erneuerbaren Energiekraftwerke stehe in den Nachbarländern Deutschland (29 Prozent der Anlagen), Italien (21 Prozent) und Frankreich (28 Prozent). Dies seien alles Länder, mit denen die Schweiz bereits heute intensiven Stromhandel betreibe und die gut ans Schweizer Stromnetzangeschlossen seien. Die Kraftwerke ersetzten mehrheitlich fossile Kraftwerke (z.B. Stein- und Braunkohle), und trügen so dazu bei, die europäische Stromproduktion sauberer zu machen.

Schweizer Energieunternehmen und institutionelle Anleger investierten in erneuerbare Energieanlagen im Ausland, weil sie dort deutlich bessere Rahmenbedingungen vorfänden als in der Schweiz: Mehr bewilligungsfähige Standorte, tiefere Gestehungskosten und gute Energieverfügbarkeit. Verschiedene Projekte in der Schweiz, vor allem Windkraftprojekte, seien wegen langwieriger Bewilligungsverfahren blockiert. Viele Investoren wünschten sich bessere Rahmenbedingungen in der Schweiz, damit mehr Projekte im Inland umgesetzt werden könnten. Nur bei der Solarenergie mit Eigenverbrauch sei in der Schweiz ein wesentlicher Zubau zu verzeichnen. Viele grosse Dächer könnten mangels Eigenverbrauch für die Stromproduktion aber noch nicht wirtschaftlich genutzt werden. Die von der Energiekommission des Nationalrats (UREK-N) am 12. Februar 2020 vorgeschlagenen gesetzlichen Anpassungen sollen dies ändern.