Die Hochschule für Technik und Architektur Freiburg (HTA-FR), eine Teilschule der HES-SO/FR, und Swisscom werden künftig gemeinsam an 5G-Projekten im Bereich Network Function Virtualization (NFV) arbeiten. NFV verfolgt das Ziel, die Netzwerkfunktionen von Routern, Switches oder beispielsweise Firewalls neu softwarebasiert bereitzustellen, wie der Telco erklärt. Dazu stelle Swisscom der Fachhochschule Infrastruktur für Forschungsprojekte im Bereich 5G/NFV zur Verfügung. Ziel sei es, gemeinsam IT-Lösungen auf der Edge Cloud für Security, Network Slicing für Mission Critical Communication sowie Mobile Private Networks zu entwickeln. Philippe Joye, Leiter Studiengang Informatik und Telekommunikation der HTA-FR, sagt: «Lehre und anwendungsorientierte Forschung zielen darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft unserer Wirtschaft möglichst direkt und nachhaltig zu stärken. Wir schätzen das Vertrauen, das uns Swisscom mit dieser spezifischen Partnerschaft entgegenbringt.»

5G für die öffentliche Sicherheit

Insbesondere für die öffentliche Sicherheit biete 5G ein grosses Potenzial. Ausgehend von realen Anforderungen von Blaulichtorganisationen teste Swisscom deshalb verschiedene Szenarien: Eine sichere Kommunikation unter allen Bedingungen in wechselnden Einsatzgruppen, in geografisch definierten Gebieten oder auch gezieltes temporäres Tracking von Einsatzkräften zu deren persönlichem Schutz. Weitere Anwendungen seien das Live-Streaming von Video über Drohnen oder Bodycams sowie die frühzeitige Erkennung von Verkehrsströmen auf Basis anonymisierter und aggregierter Daten aus dem Mobilfunkbetrieb. Insgesamt werde der garantierte Datenverkehr in allen Situationen für die Einsatzkräfte elementar, damit die Einsatzzentrale aus einer Vielzahl von Informationen wie Sprache, Bilder und Videos die richtigen Entscheidungen treffen könne.

Mobile Private Networks für Unternehmen

Mobile Private Networks sollen zeigen, wie 5G die Netzwerkinfrastruktur in Unternehmen vereinfachen könne. Dazu würden in Firmen eigene, lokale 5G-Mobilfunknetze aufgebaut. Die gesamte Vernetzung von Firmengeräten wie Arbeitsplätzen, Smartphones oder Produktionsmaschinen erfolge einheitlich in geschlossenen, privaten 5G-Netzen. Diese zeichneten sich durch grosse Leistungsfähigkeit und mehr Sicherheit aus. Diese sicheren und geschlossenen Netze endeten nicht am Firmentor, sondern gingen nahtlos ins Aussenmobilfunknetz über – der Datenverkehr erfolge jedoch nur im eigenen privaten Netz. Sie adressierten die Sicherheitsansprüche an die Datenhaltung bei sensiblen Geschäftsdaten.

Die Mobile Private Networks integrierten bestehende Bausteine einer solchen Infrastruktur wie Security, Cloud, lokale Netzwerke (LAN) oder Lösungen zur Einbindung von Mobilgeräten. Künftig könnten Firmen deutlich mehr Geschäftsprozesse über Mobilfunk realisieren und so die Vielzahl an Technologien reduzieren und Kosten senken.

5G und Gaming

5G sei auch für Gaming ideal – es brauche hohe Bandbreiten und geringe Latenzen. Beides biete 5G. Vom 22.–24. November 2019 findet in der Bernexpo in Bern das HeroFest statt. Swisscom wird am Festival für Gaming, eSports und Cosplay eine Mobile Inhouse Anlage der neusten Mobilfunkgeneration 5G bereitstellen. Am Swisscom Stand kann mit 5G-Smartphones Cloud Gaming ausprobiert werden.