Quelle Devolo
Starkes WLAN: devolo weiss, was es braucht. Bild: zvg

Neulich hatte ich einen Elektriker zu Gast und beklagte mich darüber, dass mein Haus aus den 80er Jahren einfach zu wenige Steckdosen hat und die damalige Verkabelung inzwischen veraltet ist. Zum Glück ist mein Elektriker nicht nur auf Umsatz aus, sondern gab mir auch einige Tipps, unter anderem, mir das Devolo Giga Bridge Set anzuschauen.

Natürlich stürzte ich mich sofort auf die wenigen vorhandenen Testberichte. Dabei entging mir nicht, dass Deutschland in digitaler Hinsicht der Schweiz noch ein paar Schritte hinterherhinkt und dass ein Glasfaseranschluss noch lange nicht zum Standard gehört. Als St. Galler verfüge ich seit Juni 2016 über einen Glasfaseranschluss, weil wir Bürger der Stadt einen Kredit bewilligt haben, um die gesamte Stadt mit Glasfaser zu versorgen. Die Investition hat sich gelohnt. Aktuell liefert mein Swisscom-Abo 1’000 Mbit/s, weshalb ich besonders während der Corona-Zeit im Homeoffice gut aufgestellt war. Doch mit dem Ausbau der IT und dem Älterwerden der Kinder geriet meine Infrastruktur immer mehr unter Druck.

Infrastruktur unter Druck

Bei vielen Hausbesitzern endet die Glasfaser am optischen Netzwerkanschluss (ONT), der dann mit dem Router verbunden werden muss. Reicht das Glasfaserkabel nicht bis zum gewünschten Router-Standort, stehen viele Hausbesitzer vor einem Problem: Das Kabel endet meist im Keller oder in einem Nebenraum.

Ist das Angebot der Aachener Firma Devolo eine Lösung für meine Übertragungsprobleme im Haus und was kann das Set? Devolo bietet mit dem Produkt Giga-Bridge ein Glasfaser-Überbrückungsset an. Das Glasfasersignal wird wahlweise über bereits vorhandene, nicht mehr genutzte Telefon- oder Koaxialkabel geschickt und verwandelt diese Leitungen in leistungsfähige Datenkabel.

Die Übertragungsgeschwindigkeit soll dabei ohne Leistungsverlust erhalten bleiben – zumindest bis zu einer gewissen Obergrenze. Die perfekte Lösung also, um das Zimmer meines Jüngsten mit Internet zu versorgen. Dort brach das WLAN immer wieder zusammen, ein Alptraum für einen Gamer. Das Zimmer war früher mein Büro und verfügt über eine TV-Buchse, die seit Jahren nicht mehr genutzt wird. Diese Buchse erwacht nun zu neuem Leben, denn die Giga-Bridge von Devolo nutzt bereits vorhandene Telefon- oder Koaxialkabel, sodass ich keinen Elektriker benötige, der neue Leitungen verlegen muss. Wichtig für meinen Sohn: Die Übertragungsgeschwindigkeit soll nicht leiden. Sie erfolgt „ohne Leistungsverlust mit Gigabit-Geschwindigkeit“, wie Devolo angibt. Sowohl bei der Telefon- als auch bei der Koaxialvariante werden „bis zu 1000 Megabit pro Sekunde“ übertragen.

Ethernet über Fernsehkabel

Obwohl ich in technischen Dingen nicht immer vom Glück verfolgt bin, habe ich mir das Set schicken lassen und ausgepackt. Das Starterkit zum Preis von 249 Franken besteht aus zwei Powerline-Adaptern mit integrierter Steckdose und ist jeweils mit einer F-Buchse (Koaxial) und einer RJ-11-Buchse (Telefon) ausgestattet. Die Adapter arbeiten im sogenannten „Stealth Mode“ und sind im Internetverkehr nicht sichtbar. Nur die Giga-Bridge-Adapter kommunizieren miteinander. Die Kommunikation ist durch eine 128-Bit-AES-Verschlüsselung gesichert, so Devolo. Das Devolo-Set ist u. a. bei Distrelec, Euronics, Interdiscount, Brack oder Digitec erhältlich.

Natürlich hatte ich mir im Vorfeld verschiedene Videos von Devolo auf YouTube angeschaut und konnte somit gut vorbereitet ins Abenteuer starten. Am optischen Netzwerkanschluss in meinem Haus platzierte ich den ersten der beiden Adapter, der mit dem Ethernetkabel an den Router angeschlossen wird. Den zweiten Adapter stellte ich ins Zimmer meines Sohnes. Die Kopplung erfolgt automatisch. Die LEDs der beiden Adapter blinken zunächst rot, dann weiss und schliesslich dauerhaft weiss. Das Pairing ist abgeschlossen, und beide Adapter sind im selben Netzwerk.

Ich freue mich, denn ich muss nichts mehr einstellen. Dann schliesse ich den PC an und starte Windows – und siehe da, es funktioniert. Das System ist bereit für weitere Schlachten in der Gamer-Welt.

Erweiterung?

Fast zu schön, um wahr zu sein. Doch lässt sich das Devolo-System auch erweitern? Der Anbieter informiert mich, dass ich mit der Multipoint-Funktion die Daten meines Breitbandanschlusses problemlos in mehrere Räume gleichzeitig verteilen kann. Bis zu acht Giga-Bridge-Adapter können installiert werden. Will man weitere Adapter anschliessen, muss man den jeweils neuen Adapter ans Stromnetz anschliessen, die Buchse des neuen Adapters mit der eines vorhandenen Adapters verbinden und den Knopf an einem bereits vernetzten Adapter drücken. Kinderleicht.

Am Ende meines Versuchs hatten alle Adapter das Pairing durchlaufen, waren im selben Netzwerk und die LEDs leuchteten alle weiss. Für IPTV-Anwendungen (TV) können die Inhalte laut Hersteller auch direkt an Endgeräte wie Smart-TVs oder Set-Top-Boxen geliefert werden. Das Devolo Giga-Bridge-Coax Starterkit wird zudem in einem umweltfreundlichen Karton ohne Lack und ohne grosse Werbebotschaften geliefert. Die neuen Kartons sind stabil und können ohne zusätzliche Umverpackung direkt verschickt werden.

Fazit

Der Devolo Giga-Bridge-Coax-Adapter enttäuscht nicht. Nicht nur als Starter-Set, sondern auch als Multipoint-Lösung. Die zusätzlichen Adapter harmonierten auf Anhieb und stellten ihre Multipoint-Fähigkeit unter Beweis. Damit hat Devolo ein interessantes Produkt auf den Markt gebracht – zumindest für Leute wie mich, die eine flexible und skalierbare Lösung suchen, die wenig Aufwand erfordert und im Vergleich zu den Alternativen kostengünstig ist. Zudem bin ich von der problemlosen Selbstinstallation der Devolo Giga-Bridges begeistert.