Erstmals ist TikTok bei den 15- bis 24-Jährigen beliebter als Facebook. Trotz der digitalen Konkurrenz nutzen die Schweizerinnen und TikTok überholt Facebook bei den Jungen. Schweizer nutzen die klassischen Medien TV und Radio in breiten Massen – von jung bis alt.

Dies zeigt die jährliche Studie Digimonitor von der Interessengemeinschaft elektronische Medien (IGEM) und der WEMF AG für Werbemedienforschung. Dank Unterstützung durch das BAKOM konnte zum ersten Mal auch die italienisch-sprachige Schweiz erhoben werden. Dies mit folgenden Ergebnissen:

  • TikTok überholt erstmals Facebook bei den jungen Personen. TikTok, Instagram und LinkedIn legen um 200’000 bis 300’000 neue User zu. Facebook hat 3 Millionen (45% der Bevölkerung), verliert aber junge Nutzer.
  • Netflix gewinnt 500’000 neue User. Netflix hat 2.8 Millionen User (42% der Bevölkerung). YouTube kommt auf 4.6 Millionen (68%). Play Suisse, das Schweizer Streaming-Angebot der SRG, hat 690’000 (10.2%) und Disney+ 650’000 (9.7%) Zuschauer. Klassisches Fernsehen hat mit 6.3 Millionen (94%) mehr als doppelt so viele Zuschauerinnen und Zuschauer wie Netflix und 1.7 Millionen mehr als YouTube.
  • Jede dritte Person (2.2 Mio.) nutzt Spotify. Die meisten leisten sich ein kostenpflichtiges Spotify-Abo, ausser im Tessin. Mit 6.1 Millionen (91%) hat Radio fast dreimal so viele Hörerinnen und Hörer wie Spotify.
  • Frauen spielen auf mobilen Konsolen, Männer auf stationären: 3.3 Millionen (50% der Bevölkerung) spielen mindestens gelegentlich Computerspiele oder Games. Ein Sechstel der Bevölkerung gamt täglich.
  • Konkurrenz für WhatsApp: Die Messenger-Dienste Telegram und Threema haben 400’000 bis 500’000 neue User. WhatsApp bleibt wichtigster Messenger mit 5.6 Millionen Usern (84% der Bevölkerung).
  • Digitalisierungsschub und Homeoffice-Effekt: Wachstumssieger gegenüber 2020 sind die Bezahl-App Twint und die Videokonferenztools Zoom und Microsoft Teams mit je über eine Million neuen Usern. Twint hat 2.8 Millionen (42% der Bevölkerung), Zoom 2.6 Millionen (39%) und Microsoft Teams 2.5 Millionen (37%) User.

 

Twint baut Marktführerschaft aus, Banking wird mobil

3.2 Millionen (48% der Bevölkerung) nutzen mindestens gelegentlich mobile Bezahldienste wie Twint und Apple- oder Google-Pay. Twint verbucht gegenüber dem Vorjahr über eine Million neue User. Mit 2.8 Millionen (42%) liegt Twint in allen Bevölkerungsgruppen vor Apple Pay mit 390’000 (5.8%) und Google Pay mit 215’000 (3.2%) Usern.

Seit 2019 hat sich mobiles E-Banking verdoppelt. 2.8 Millionen (42% der Bevölkerung) erledigen nun ihre Bankgeschäfte mindestens gelegentlich per Handy. Vor allem in der Romandie (47%) ist E-Banking per Smartphone verbreitet, während dies in der deutschen und italienischen Schweiz nur 41% tun. Auch der Online-Einkauf von Lebensmitteln nimmt markant auf 1.9 Millionen (28%) zu.

 

TV mit 6.3 Millionen Zuschauer, YouTube 4.6 Millionen und Netflix 2.8 Millionen

Trotz all der Streaming-Angebote ist klassisches Fernsehen in der Schweiz populär. Mit 6.3 Millionen (94% der Gesamtbevölkerung) schaut die breite Masse fern. Und dies auch sehr häufig: 2 von 3 Personen in der Schweiz schalten täglich den Fernseher ein (65%). Bei den 15- bis 24-Jährigen schaut fast ein Drittel (30%) täglich fern. Somit hat klassisches Fernsehen weit mehr als doppelt so viele Zuschauer wie Netflix (42%). Auch im Vergleich zu YouTube (68%) weist klassisches Fernsehen 1.7 Millionen mehr Zuschauer auf.

 

Radio hat 6.1 Millionen Hörer, Spotify 2.2 Millionen und Podcasts 2.0 Millionen

Trotz Musikstreaming ist Radio in der Schweiz beliebt. Mit 6.1 Millionen (91%) hören fast alle in der Schweiz Radio, 4.1 Millionen (65%) sogar täglich. Auch jüngere Personen hören weit verbreitet Radio: Mehr als 80% der unter 25-Jährigen hören Radio (82%), mehr als ein Drittel täglich (36%). Mit seinen 6.1 Millionen hat Radio fast dreimal so viele Hörerinnen und Hörer wie Spotify (2.2 Mio., 33%). 2.0 Millionen (29%) hören mindestens gelegentlich Podcasts. Die Podcast-Nutzung ist insbesondere bei jüngeren Personen und bei Personen mit hoher Bildung verbreitet.

Fernseh- und Radioinhalte werden auf allen Geräten genutzt

Zwei Drittel hören täglich Radio oder sehen fern. Radio- und Fernsehprogramme werden dabei überall genutzt, wo es einen Screen, Lautsprecher und Empfang hat: Computer, Smartphone und Tablet oder Radio- und TV-Gerät. Das klassische TV-Gerät bleibt aber weiterhin der Favorit, um fernzusehen. 85% der Personen, die über mehrere Geräte fernsehen, bevorzugen das klassische TV-Gerät.

5.5 Millionen (81% der Bevölkerung) nutzen ein Radio-Gerät. 3.0 Millionen (45%) hören auch über andere Geräte Radio: 1.7 Millionen (25%) nutzen ein Smartphone,1.5 Millionen (23%) ein TV-Gerät und 1.3 Millionen (20%) den PC/Laptop zum Radiohören.