Am 7. September transportierte die Seilbahn Weissenstein nicht nur Touristen auf den Hausberg des Kantons Solothurn, sondern auch motivierte Studierende der Höheren Fachschule für Technik Mittelland (hftm).

Unter der Leitung von Stefan Brandenberger, Fachbereichsleiter Systemtechnik, wurde der Unterricht für einmal nicht im Klassenzimmer, sondern in den Gondeln der Seilbahn Weissenstein abgehalten. Um den Abstandsregeln gerecht zu werden, sassen die Studierenden mit Masken zu zweit, maximal zu dritt in einer Gondel – so war genügend Platz für Mensch und Equipment.

 

Virtuelle Klassenzimmer

Dass die Dozierenden an der hftm neue Lernformen rasch aufgreifen und umsetzen, haben sie in der Corona-Zeit bewiesen, wurde doch von einem Tag auf den anderen der Unterricht ins verlegt. Unter dem Namen «Freaky Places» wurden nun erstmalig neue Wege beschritten und die Studierenden in einem ungewohnten Setting an ihre Grenzen gebracht.

 

Praxistransfer in luftiger Höhe

Ziel dieser aussergewöhnlichen Blended-Learning-Sequenz war der Transfer von Theorie in die Praxis. Während der Gondelfahrt waren die Studierenden, die kurz vor ihrem Abschluss zum/zur Techniker HF in Systemtechnik stehen, auf sich allein gestellt. Sie mussten sich den gegebenen Umständen, beispielsweise zeitweise fehlendem Internetempfang oder anderen technischen Herausforderungen wie die Kompatibilität der Handys mit den Computern, selbstständig stellen und nach einer Lösung suchen, bevor die Gondeln die Talstation erreichten. Die grösste Herausforderung bestand darin, alle Daten in der Cloud zu speichern.

 

Aus der Gondel in die Wolke

Während der Fahrt wandelten die Studierenden ihren Laptop in ein IIOT-Gerät (Industrial Internet of Things) um. So konnten sie während der Fahrt mithilfe des Entwicklungswerkzeugs Node-RED Daten sammeln, die anschliessend per MQTT (Message Queuing Telemetry Transport) in eine Cloud gespielt und so den anderen Studierenden zur Verfügung gestellt wurden. In jeder Gondel wurde ausserdem der Luftdruck gemessen und grafisch dargestellt. Neu für die Studierenden war die Erkenntnis, dass Smartphones der neuen Generation bereits über Luftdrucksensoren verfügen.

 

Aussicht

Einziger Wermutstropfen für die vierzehn Studierenden: Der Fokus lag mehrheitlich auf den Monitoren und nicht auf der schönen Aussicht.