V.l.n.r.: Walter T. Vogel (Verwaltungsratspräsident SAK), Susanne Hartmann (Vorsteherin des Baudepartementes Kanton St.Gallen und Verwaltungsrätin SAK), Stefano Garbin (CEO SAK), Christian Neff (Projektleiter Produktion SAK) und Christoph Gull (Gemeindepräsident Flums) bei der offiziellen Inbetriebnahme des Wasserkraftwerks Schils in Flums (Bild: SAK)
V.l.n.r.: Walter T. Vogel (Verwaltungsratspräsident SAK), Susanne Hartmann (Vorsteherin des Baudepartementes Kanton St.Gallen und Verwaltungsrätin SAK), Stefano Garbin (CEO SAK), Christian Neff (Projektleiter Produktion SAK) und Christoph Gull (Gemeindepräsident Flums) bei der offiziellen Inbetriebnahme des Wasserkraftwerks Schils in Flums (Bild: SAK)

Nach insgesamt rund vier jähriger Bauzeit hat die SAK ihr Wasserkraftwerk Schils in Flums im Rahmen einer offiziellen Feier in Betrieb genommen. Vorausgegangen sind umfassende Sanierungs- und Neubauarbeiten während zwei Bauphasen. Mit der Erneuerung des Kraftwerks Schils investierte die SAK insgesamt 37 Mio. Franken in die lokale Stromproduktion. Dabei wurde eine Produktionssteigerung von rund 20 Prozent realisiert. Mit einer jährlichen Gesamtproduktion von 48.5 GWh ist das Wasserkraftwerk Schils das drittgrösste im Kanton.

Seit April 2021 laufen beide Maschinengruppen im kommerziellen Betrieb und verarbeiten das Wasser aus dem Schils. Mit der Realisation letzter Finalisierungsarbeiten im Juli 2021 konnte das Bauprojekt nach insgesamt rund vierjähriger Bauzeit erfolgreichen abgeschlossen werden.

Heute fand die offizielle Inbetriebnahme im Rahmen einer Feier mit Projektinvolvierten der SAK, Lieferanten, Partnern sowie Gästen aus Politik und Wirtschaft statt. Unter den geladenen Gästen war auch die St.Galler Regierungsgrätin und Vorsteherin des Baudepartementes sowie SAK Verwaltungsrätin Susanne Hartmann, die gemeinsam mit Walter T. Vogel (Verwaltungsratspräsident SAK), Stefano Garbin (CEO SAK), Christian Neff (Projektleiter Produktion SAK) und Christoph Gull (Gemeindepräsident Flums) das Wasserkraftwerk Schils offiziell in Betrieb nahm.

 

Investitionen

Mit einem Anteil von rund 56 Prozent am hierzulande erzeugten Strom ist die Wasserkraft wichtigster Energieträger. In die Erneuerung des Kraftwerks Schils investiert die SAK insgesamt 37 Mio. Franken. Durch die Aufrüstung der Anlage wird das Kraftwerk künftig die Stromproduktion um 20 Prozent steigern können, von früher 40 GWh auf rund 48.5 GWh pro Jahr. Damit ist das Wasserkraftwerks Schils das drittgrösste im Kanton St.Gallen. Adriano Tramèr, Leiter Geschäftsbereich Produktion SAK, ist erfreut: «Durch Leistungserhöhung kann das Kraftwerk künftig 11’200 Haushalte mit Strom aus lokaler Wasserkraft versorgen. Das sind knapp 2’000 Haushalte mehr als bisher. Die SAK investiert damit weiter in erneuerbare Energien aus der Region und unterstützt so den Produktionsstandort Schweiz.»

Für Susanne Hartmann hat das Wasserkraftwerk Schils eine besondere Bedeutung für den Kanton: «Mit der Produktionssteigerung des Wasserkraftwerks Schils leistet die SAK einen Anteil an den Zubau erneuerbarer Energien im Kanton St.Gallen, basierend auf dem Energiekonzept.»

Die SAK hat nebst dem Kraftwerk Schils noch sieben zusätzliche Wasserkraftwerke in Betrieb und ist an weiteren zwei beteiligt. Investitionen in die lokale Stromproduktion sind für Stefano Garbin, CEO SAK, von zentraler Bedeutung: «Mit Investitionen in Zukunftsmärkte unterstützt die SAK die Energiewende Ostschweiz. Denn nur mit umfassenden Investitionen in erneuerbare Energiequellen kann die steigende Nachfrage langfristig gesichert werden. Nebst Wasserkraft engagiert sich die SAK vor allem auch in die lokale Stromerzeugung aus Photovoltaik und Biomasse.»

 

Bauprojekt

Die Planungsarbeiten für das vielseitige Bauprojekt begannen bereits im Jahr 2014 und sahen Sanierungsarbeiten an verschiedenen Orten vor. Der Wasserstrang von der Wasserfassung Bruggwiti bis zur Zwischenstufe Pravizin wurde im Rahmen einer ersten Phase im Winter 2015/16 erneuert. Die damals aus fünf Zentralen und acht Maschinengruppen bestehende Anlage sollte auf eine Zentrale mit zwei Maschinengruppen (Aeuli und Bruggwiti) reduziert werden. Zudem wurde entschieden, die Zwischenstufe Pravizin aus Altersgründen aufzulösen und die beiden Druckleitungen von den Wasserfassungen Bruggwiti und Aeuli bis ins Tal nach Flums weiterzuziehen, wodurch das Gefälle optimal ausgenutzt werden kann. Die Baubewilligung für den Neubau in Flums erfolgte im Jahr 2018 ohne eine einzige Einsprache.

Christian Neff ist hoch zufrieden mit dem Projektverlauf: «Wir konnten trotz Corona unseren straffen Zeitplan sehr gut einhalten und planmässig anfangs 2021 mit den Anlagentests beginnen. Heute bin ich stolz auf die gesamte Mannschaft, mit welcher wir das komplexe Bauprojekt gemeinsam realisiert haben.»

 

Ökologische Aufwertung an der Schils

Über das ganze System hinweg konnten verschiedene ökologische Verbesserungen realisiert werden. Unter anderem wird gegenüber der früheren Konzession mehr Restwasser bei der Bruggwiti abgegeben, sodass die Restwassermenge saisonal angepasst werden kann. Dies hat einen positiven Effekt auf Schwall-Sunk sowie auf die Flora und Fauna im Schils. Die Arbeiten wurden mit verschiedenen Umweltverbänden koordiniert.

Mit dem Neubau der Wasserfassung wurde auch eine Fischaufstiegs- und Fischabstiegseinrichtung realisiert, welche die natürliche Fischwanderung ermöglicht. Weiter wurde der Sohlenfixpunkt bei der alten Winterfassung Bruggwiti entfernt. Damit konnte eine Gewässerstrecke von mehr als 8 km vernetzt werden. Die Strecke erstreckt sich von der Aeulifassung über die Wasserfassung Bruggwiti über das nationale Auenschutzgebiet «Schilssand» bis in die verschiedenen Seitenbäche.