Auch das Chemielabor wird durch Kerzen erleuchtet. Quelle: Myblueplant.
Auch das Chemielabor wird durch Kerzen erleuchtet. Quelle: Myblueplant.

Was tun, wenn man am Morgen das Schulhaus betritt und der Strom ist weg und die Lichter ausgehen? Mit dieser Frage sahen sich die rund 250 Schüler und Lehrpersonen der Sekundarschule Stadel konfrontiert. Im Rahmen des Bildungsprogramms Klimaschule von MYBLUEPLANET durchlebten sie einen Blackout Day, einen Überraschungsmorgen ohne Elektrizität.

Die Sekundarschule Stadel hat diesen Herbst mit dem vierjährigen Bildungs- und Klimaschutzprogramm Klimaschule von MYBLUEPLANET gestartet. Unter dem Motto «Wir sind einmalig – Die Welt  auch» setzt sich die Schule aktiv dafür ein, langfristige und systematische Veränderungen hin zu mehr Nachhaltigkeit an Schul-Infrastruktur und -Alltag vorzunehmen. Der Blackout Day am 20. Dezember hatte als zweiter von drei Aktionstagen nun konkret zum Ziel, den Teilnehmenden durch Betroffenheit einen schonenden Umgang mit Ressourcen zu vermitteln.

Für die Lehrpersonen der Sekundarschule Stadel hiess es: Imporivisieren
Dass die Digitalisierung auch vor dem Schulzimmer keinen Halt gemacht hat, merkten insbesondere die Lehrpersonen an diesem besonderen Morgen schnell. Da weder der Beamer noch irgend ein Lichtschalter funktionierte, galt es, bei Kerzenschein und mit analogen Mitteln einen Unterricht zu improvisieren. «Die Reaktionen meiner Schüler auf den Blackout waren zu Beginn sehr unterschiedlich. Doch bereits nach einer kurzen Weile hatten wir uns alle an die Situation gewöhnt und es herrschte dann eine wunderbare Stimmung mit den Kerzen im Schulzimmer», kommentierte Barbara Graf, Klassenlehrerin 3c, den Morgen schmunzelnd.

Unterricht, wenn die Lichter ausgehen und die grosse Auflösung
Ob Chemie- oder Mathematikstunde, Energie und unsere Abhängigkeit vom Strom waren an diesem Morgen in jeder Klasse das Hauptgesprächsthema. Durchleuchtet wurde je nach Interesse der Schüler die nachhaltige Stromproduktion, die Energiekrise oder auch über die mehr als 700 Millionen Menschen, die weltweit noch immer keinen Zugang zu Elektrizität haben. Ab 11 Uhr wurden dann die Sicherungen wieder eingesetzt und die Illusion aufgelöst.

In den einzelnen Klassen wurde dann zum Abschluss, jetzt wieder im Licht der elektrischen Lampen, gemeinsam ein Arbeitsblatt zum Thema Blackout bearbeitet. Doch wie kam der simulierte Stromausfall bei den Schüler an? «Als ich am Morgen angekommen bin, war ich zunächst ziemlich überrascht und etwas verängstigt durch die Dunkelheit. Ich hatte mich aber schnell daran gewöhnt und fand den Tag danach sehr spannend und lehrreich», meinte die aufgestellte und fröhliche Schülerin Büsra aus der Klasse 2a.

Eine Solaranlage für das Schulhausdach
Mit dem Blackout Day ist auch die Kampagne «Jede Schule zählt – Klimaschutz macht Schule!» der Sekundarschule Stadel in die nächste Runde gegangen. Diese ist ein Bestandteil des langfristigen Engagements der Schule für mehr Nachhaltigkeit. Dabei werden die Schüler bei neuen Projekten und Bildungsaktivitäten eingebunden, entscheiden mit und packen teilweise gleich selbst an. So zum Beispiel auch bei einem weiteren Aktionstag aus dem Klimaschule-Programm im Frühling, bei dem eine grossflächige Photovoltaik-Anlage auf dem Schuldach installiert wird.