Elektroschrott ist weltweit der am schnellsten wachsende Abfallstrom. Allein im Jahr 2022 wurden in der Schweiz über 121 000 Tonnen Elektrogeräte gesammelt und recycelt.

Mit der automatischen Erkennung von Elektroschrott bringt SENS eRecycling mehr Transparenz in den Warenstrom von Haushaltkleingeräten und liefert Herstellern und Recyclingbetrieben dank künstlicher Intelligenz verlässliche und präzise Daten. Damit nimmt die Stiftung eine Vorreiterrolle in der Digitalisierung der eRecycling-Branche ein und setzt ein weiteres wichtiges Zeichen in puncto Kreislaufwirtschaft.

«Elektroschrott ist nicht nur weltweit der am schnellsten wachsende Abfallstrom, er stellt aufgrund seiner Heterogenität auch eine bedeutende Herausforderung für Sammelpunkte und Recyclingbetriebe dar», erklärt Pasqual Zopp, Geschäftsführer von SENS eRecycling. Vom Toaster über Staubsauger und elektrischen Zahnbürsten bis hin zu elektronischen Spielzeugen, Kabel oder E-Zigaretten: Insbesondere bei Elektrokleingeräten sind die Produktklassen vielseitig. Zudem unterscheiden sie sich teils stark im Alter, in der Werthaltigkeit und Kreislauffähigkeit. Trotz dieser Herausforderungen bietet Elektroschrott ein grosses Potenzial für eine wirksame Transformation zur Kreislaufwirtschaft in der Schweiz und weltweit.

 

 130 Produktkategorien

Auch Hersteller rücken vermehrt in den Fokus. Sie möchten mehr über ihre Produkte am Ende ihrer Nutzungsdauer erfahren um diese – oder auch nur Komponenten davon – erneut nutzen zu können. Ein effektives Rücknahmesystem, das für diesen Zweck geeignet ist, ist daher von entscheidender Bedeutung. Manuell durchgeführte Stichproben, bei denen nur ein bis zwei Prozent des Warenstroms untersucht werden, genügen diesen Anforderungen nicht. Kommt hinzu, dass diese für SENS eRecycling und ihre Partnerbetriebe aufgrund der Vielfalt an Produktekategorien immer zeitaufwendiger und kostspieliger wurden. Deshalb setzt SENS eRecycling für eine genauere und präzisere Analyse ihres Warenstroms jetzt auf künstliche Intelligenz (KI).

2019 als Pilotprojekt gestartet, hat «SENS AI» im vergangenen Jahr den Status des Minimum Viable Product (MVP) überschritten. Heute ist das KI-Modell so weit gereift, dass es dank hochauflösender Kameramodelle zuverlässig und effizient über 130 Produktkategorien auf den installierten Förderbändern von Recyclingbetrieben erkennt.