Googles Tochter YouTube hat in ihrem Firmen-Blog fünf Massnahmen zum besseren Jugendschutz angekündigt – auch für die familienfreundliche App YouTube Kids. SRF landiert derweil ihr erstes Mobile-Format.
Ziel sei es, Heranwachsende vor Clips zu schützen, die nicht ihrem Alter entsprechen. Der heute, Donnerstag, präsentierte Fünf-Punkte-Plan liest sich als Reaktion auf etliche Vorfälle, die sich in vergangenen Monaten ereignet hatten. So gab es entsprechende Versuche von Usern, Erwachsenen-Content als familienfreundlich darzustellen und den Jugendschutz zu umgehen.
Tausende Videos gelöscht
Das Management der grössten Videoplattform im Internet meint es ernst und hatte zuletzt mehr als 50 Channel und tausende Videos gelöscht, die zwar Charaktere von Familiensendungen beinhalteten, aber zugleich Themen für Erwachsene oder entsprechenden Humor. Auch bereits im Juni dieses Jahres hatte YouTube seine Richtlinien für Werbetreibende verschärft und infolge dessen drei Mio. Filmchen entfernt. Eine weitere halbe Mio. Videos sollen noch folgen.
Härtere Gangart angekündigt
Um für Familien und Kinder mehr in Sachen Sicherheit und altersgerechtem Content zu tun, stellt das Google-Unternehmen auch bei unerwünschten Kommentaren, die User unter den einzelnen Videos posten können, eine härtere Gangart in Aussicht. Wer Content für Familien künftig hochladen möchte, soll YouTube-Qualitätskriterien hierfür in einem entsprechenden Handbuch nachlesen können. Dieses soll in den nächsten Wochen veröffentlicht werden.
Mobile-Webserie «Leaked»
Ein gutes Beispiel für gelungene Jugendprogramme liefert «SRF mySchool» mit der fiktionalen Webserie «Leaked». Darin stellt ein Onlinevideo den Büroalltag eines jungen KV-Angestellten ziemlich auf den Kopf. Die neue elfteilige Mobile-Serie «LEAKED» widmet sich einem Problem, das viele Jugendliche nur zu gut kennen: Jemand veröffentlicht ein privates Foto oder Video im Netz, welches nie für die virtuelle Öffentlichkeit gedacht war. Nicht nur der Umgang mit den Auswirkungen der Online- auf die Offline-Welt beschäftigt die jungen Hauptdarstellerinnen und -darsteller von «Leaked», sondern auch weitere Fragen: Wie gehe ich mit familiären Veränderungen um? Was sind Verhaltenskodizes im Lehrbetrieb? Was bedeutet Verantwortung und wie ist damit umzugehen? Fragen und Probleme, die viele Jugendliche im Einstieg in die Berufs- und Erwachsenenwelt oft beschäftigen.
Joris bangt um seine Stelle
Diese Aspekte werden bei «Leaked» unterhaltsam und geschickt verpackt und münden alle in die amüsant-verzwickte Geschichte des jungen KV-Angestellten Joris. Nachdem er zum ersten Mal allein eine Wohnungsbesichtigung durchführen darf, bringt eine freche Interessentin mit einem Onlinevideo seinen strengen Büroalltag extrem durcheinander – Joris bangt sogar um seine Stelle.
Elf Folgen für Junge und Junggebliebene
Auf der Website des Bildungsangebots «SRF mySchool» werden die elf Folgen der Reihe mit weiterführenden Tipps und informativen Inhalten zu Berufsbildung, Berufsalltag, Datenschutz und Rechtsfragen begleitet. Christoph Aebersold, Leiter Strategie und Angebote von SRF Junge Zielgruppen, freut sich auf das Projekt: «Für uns ist es ein interessantes Experiment. Mit ‘Leaked’ sprechen wir unser Publikum – Schülerinnen, Schüler, Lehrlinge, Berufseinsteigerinnen und -einsteiger – über einen neuen Weg an.»
Die erste Episode von «Leaked» wurde auf «SRF mySchool» veröffentlicht. Die weiteren Episoden folgen jeweils am Dienstag, Donnerstag und Samstag.