Michael Doujak, Product Manager für Airlock bei Ergon Informatik

Mit Version 8.5 seines IAM bringt Airlock die Bausteine, um staatlich anerkannte digitale Identitäten in reale Prozesse zu überführen – von der Kontoeröffnung bis zum Versicherungsabschluss.

Im Kontext des Ja zur Schweizer E-ID und der EU-weiten EUDI-Initiative positioniert sich die Ergon-Lösung als Brücke zwischen der bestehenden Login-Welt und den kommenden, Wallet-zentrierten Vertrauensmodellen. Kernstück sind neue Funktionen rund um Verifiable Credentials (VCs): Das Ausstellen, Verifizieren und Authentisieren wird entlang der künftigen Vertrauensinfrastruktur abgebildet – und ist mit den heutigen Verfahren interoperabel.

Das «Ja» zur E-ID bei der Schweizer Volksabstimmung vom 28. September 2025 setzt Behörden und Unternehmen gleichermassen unter Zugzwang. «Die Zeit drängt, zumal auch entsprechende Initiativen zur Etablierung der EUDI (European Digital Identity) weiter voranschreiten. Wer jetzt seine Systeme vorbereitet, profitiert von effizienteren Prozessen und einem klaren Vertrauensvorsprung bei Kundinnen und Kunden», sagt Michael Doujak, Product Manager Airlock bei Ergon Informatik.

 

Potenzial

Die Vorteile der staatlich herausgegebenen E-ID im Hinblick auf Benutzerfreundlichkeit, Sicherheit, Datenschutz und Compliance liegen für ihn auf der Hand: «Gerade im Umfeld von Banken und Versicherungen ist das mit der E-ID einhergehende Potenzial bereits heute mehr als offensichtlich. Anwender können sich einfach und verlässlich identifizieren bzw. einloggen. Das Onboarding wird deutlich leichter. Prozesskosten auf Unternehmensseite lassen sich zum Teil massiv senken, und Medienbrüche verschwinden.»

Mit dem jüngsten Update der Airlock-IAM-Lösung steht einer Probe aufs Exempel nichts entgegen. Neue Module ermöglichen das Ausstellen, Verifizieren und Authentifizieren von und mit Verifiable Credentials, basierend auf der neuen, EU-kompatiblen Vertrauensinfrastruktur in der Schweiz.

 

Mit dem Ideation-Workshop von der Idee zum Pilotprojekt

Die technologische Basis für elektronische Identitäten in der aktuellen Version 8.5 von Airlock IAM wurde durch Erkenntnisse aus zahlreichen Ideation-Workshops gestärkt, die seit 2024 mit Unternehmen durchgeführt wurden. Dabei zeigte sich immer wieder der Mehrwert der E-ID, etwa bei Prozessen wie der Kontoeröffnung oder dem Abschluss eines Versicherungsvertrags.

Auch bei Login-Vorgängen oder in anderen Situationen, in denen es auf Identitätsprüfung ankommt, birgt die E-ID klare Chancen und verspricht enorme Durchsetzungskraft. «Je früher Unternehmen die Vorteile der E-ID in ihren Geschäftsprozessen nutzen, desto schneller entstehen messbare Effekte bei Conversion, Kosten und Sicherheit», unterstreicht Doujak.

Genau aus diesem Grund bietet Airlock Unternehmen seit Kurzem auch einen Readiness-Check für Self-Sovereign Identity. Dieser erweitert den Ideation-Workshop um die konkrete Analyse der Identitätsarchitektur und der IdP-Landschaft (Identity Provider) des beauftragenden Unternehmens. Das Integrations- und Automatisierungspotenzial unter Einsatz von Airlock IAM wird stichhaltig ausgelotet; spezifische Use Cases und Vorschläge für erste Pilotschritte schaffen klare Ansatzpunkte.

Weitere Verbesserungen in Airlock IAM

Neben der Unterstützung von E-ID und EUDI bringt das Release zahlreiche weitere Verbesserungen für eine einfache, sichere und benutzerfreundliche Zugangskontrolle. Dazu zählen erweiterte Automatisierungsfunktionen mit YAML als neuem Standard, optimierte Standardschnittstellen sowie spezifische Möglichkeiten rund um Login und Self-Service – beispielsweise im Hinblick auf noch bequemere Login-Prozesse via Passkey. Das Ziel besteht darin, robuste Sicherheit ohne Reibungsverluste für Nutzerinnen und Nutzer zu gewährleisten. Unternehmen sollen dadurch Medienbrüche eliminieren, das Onboarding beschleunigen und die Prozesskosten senken.

Airlock koppelt das Release mit Beratungsbausteinen. Ideation-Workshops (seit 2024) identifizieren konkrete Use Cases und Risiken des Zuwartens. Der neue Readiness-Check für Self-Sovereign Identity analysiert die Identitätsarchitektur und IdP-Landschaft und leitet erste Pilotschritte ab. So entsteht ein pragmatischer Pfad von der Idee zum produktiven Piloten.

 

Warum das Timing passt

Die E-ID/EUDI-Welle erhöht Tempo und Erwartungshaltung. Produktmanager Michael Doujak betont den Vertrauens- und Effizienzgewinn für Finanz- und Versicherungsprozesse: Wer seine Systeme jetzt vorbereitet, profitiert bei Conversion, Kosten und Compliance. Die Botschaft ist klar: Nicht warten, orchestrieren!

Fallstudien im Airlock-Umfeld zeigen, wohin die Reise geht: passwortlose Zwei-Faktor-Authentisierung statt Token-Altlasten in der Finanzbranche, Identity-Federation und flexible Flows für gemischte Landschaften sowie Segmentierung und Token Exchange für hochverteilte Plattformen. All das sind Muster, die sich mit VC-basierten Vertrauensbeweisen weiter zuspitzen werden.

Version 8.5 ist weniger ein Feature-Drop als ein Go-Live-Signal für E-ID/EUDI im Alltag. Wer jetzt die IAM-Schicht als vorgelagertes Identitäts-Drehkreuz optimiert, kann VCs schrittweise in bestehende Abläufe integrieren – ohne Big-Bang-Risiko. Abwarten kostet: Konversion, Vertrauen und irgendwann auch Regulierungsspielraum. Für die Schweiz und die EU gilt: 2025/26 steht die Integrationsarbeit im Vordergrund, ab 2027 sollen die Effekte sichtbar werden. Airlock liefert ein handwerklich solides Set-up dafür.

Mit dem klaren Ja zur E-ID signalisiert die Schweiz nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich einen starken Griff in Richtung digitale Zukunft. Der Verband der Schweizer ICT-Branche Swico würdigt den Entscheid als „Zeichen für Fortschritt und Innovation” und fordert zugleich, das knappe Resultat als Mahnung zu vertrauensbildendem Handeln zu begreifen. Swico betont, dass die E-ID als vertrauenswürdige Infrastruktur Prozesse vereinfachen, Medienbrüche vermeiden und damit Privatpersonen und Unternehmen einen realen Mehrwert bieten kann. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass der Erfolg keineswegs garantiert ist: Das Vertrauen der Bevölkerung muss in den kommenden Monaten und Jahren aktiv erarbeitet werden.

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