Dell will Unternehmen bei der Einführung Generativer AI unterstützen. Bild: Unsplash/Thomas Lefebvre

Die Entwicklung moderner Software und die Modernisierung bestehender Applikationen stehen bei vielen Unternehmen ganz oben auf der Agenda. Das ist laut Red Hat mit einigen Herausforderungen verbunden, da sich Ansätze, Tools und Technologien kontinuierlich weiterentwickeln.

Das sind laut Red Hat die fünf wichtigsten Trends, die in diesem Jahr auf Unternehmen zukommen:

  1. Cloudifizierung von Anwendungen erfordert Wissen und strukturierte Prozesse

Laut dem 2023 Global Tech Outlook von Red Hat konzentrieren sich Unternehmen derzeit eher auf die Modernisierung bestehender Anwendungen und räumen dieser eine höhere Priorität ein als der Entwicklung neuer Lösungen. Entscheidungen, welche Anwendungen wie in die Cloud verlagert werden, müssen daher noch sorgfältiger getroffen werden. Erfolgreich können Unternehmen letztlich nur sein, wenn sie zusätzliches Wissen aufbauen und strukturierte Prozesse etablieren, um sich nicht in den umfangreichen Projekten zu verlieren, wie Red Hat in einer Mitteilung schreibt. Zumal es dem Global Tech Outlook zufolge sehr unwahrscheinlich sei, dass die Bereitstellung neuer Entwicklungstools 2023 zu den Investitionsprioritäten von Unternehmen zählt. Das mache Open-Source-Entwicklungstools wie Konveyor, das bei der Umstellung von Anwendungen auf Kubernetes und Cloud-native Technologien helfe, sehr attraktiv und wertvoll.

  1. Container erleichtern Infrastruktur-Deployments

Obwohl die Erstellung von Containern bereits ein essentieller Bestandteil der Software-Entwicklung sei, hänge sie meist noch an wenigen Tools und bleibe auf isolierte, nicht-standardisierte Setups beschränkt. Künftig würden Container jedoch nicht nur Anwendungscode aufnehmen, sondern auch die Basis für Infrastructure as Code sein. Entwicklerinnen und Entwickler könnten dann Infrastruktur-Deployments direkt von ihrem Laptop aus vornehmen. Mit Open-Source-Tools wie Podman Desktop werde es immer einfacher, Container zu erstellen und auszurollen sowie direkt und ohne unnötige Umwege mit Kubernetes und Pods zu arbeiten.

  1. Neue Tools reduzieren die Komplexität verteilter Entwicklungsumgebungen

Die Bereitstellung von verteilten Entwicklungsumgebungen bleibe herausfordernd. Mit zunehmend Cloud-spezifischen Konfigurationen und einer engeren Bindung an das Identity and Access Management hybrider Cloud-Lösungen würden jedoch neue Tools entstehen, die dabei helfen und die Komplexität durch Abstraktion reduzieren sollen. Das gelinge ihnen durch eine Neudefinition von Anwendungskonfigurationen und die Integration einer grossen Bandbreite von Parametern in eine neue Deployment-Methodik.

  1. Entwicklerportale entlasten Entwicklungsteams

Die Beliebtheit von Entwicklerportalen wachse. In den kommenden Monaten werde sich daher die Integration solcher Portale in den Software-Lebenszyklus auf breiter Front durchsetzen. Eine leistungsstarke Plattform dafür sei etwa Backstage, dessen Community eifrig bemüht sei, Entwicklungsteams das Leben zu erleichtern und mit Automatisierung und Standardisierung zu unterstützen.

  1. Goldene Pfade verringern den Entwicklungsaufwand

An der Komplexität von Anwendungen in der Cloud und in Multi-Clouds wird sich laut Red Hat auf absehbare Zeit nichts ändern. Die grosse Zahl an Architekturen und Konzepten, auf die Entwicklungsteams zurückgreifen können, mache es notwendig, sich auf sogenannte «goldene Pfade» zu konzentrieren. Dahinter verbergen sich vordefinierte und erprobte Ansätze für die Entwicklung und Bereitstellung von Software, die den Entwicklungsaufwand verringern und zu einheitlicheren Anwendungslandschaften führen sollen. Allerdings zeige der 2023 Global Tech Outlook von Red Hat, dass Unternehmen zwar weiter vor allem auf Hybrid Cloud setzten, sich aber seltener um eine dedizierte Cloud-Strategie kümmerten. Dabei sollten sie sich laut Mitteilung durchaus Zeit nehmen, ihre «Go to Cloud»-Strategie auszuarbeiten und einen klaren technologische Rahmen zu setzen, um technische Schulden und Vendor Lock-ins zu vermeiden.

Developer-Tools aus der Open-Source-Community sollen helfen, Entwicklungs- und Deployment-Prozesse zu vereinfachen und die dringend notwendige Modernisierung von Anwendungslandschaften zu beschleunigen.