Mildred Haynes frustriert ob Beamten-Untätigkeit
Mildred Haynes im Kampf um Ahndung des Verbrechens an ihrer Tochter
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Zwar hatte www.insidenews.ch dieses mit roher Gewalt aber auch lakonischem Humor durchsetzte Drama bereits erstmals per 16. Oktober ’17 gewürdigt. Die aktuellst geballte Ladung an Nominierungen zur Golden Globe Verleihung 2018 bietet jedoch Anlass zum „up date“ aufgrund nachstehender Auszeichnungen in den Kategorien

  1. Bester Film – Drama
  2. Beste Hauptdarstellerin – Drama: Frances McDormand
  3. Bester Nebendarsteller: Sam Rockwell
  4. Beste Regie: Martin McDonagh
  5. Bestes Filmdrehbuch: Martin McDonagh
  6. Beste Filmmusik: Carter Burwell

Des weiteren hat der Film u.a. bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig den Preis für das Beste Drehbuch erhalten, wurde beim Toronto International Film Festival mit dem Publikumspreis für den Besten Film ausgezeichnet und bei den Critics‘ Choice Movie Awards in eingangs erwähnten Kategorien plus „Bestes Schauspielensemble“ nominiert.

Die nachstehende Auswahl weiterer Nominierungen und Preise zeigen, das dem ganz offensichtlich noch nicht genug sei:

  • American Film Institute Awards 2018: Aufnahme in Top-10-Filme des Jahres 2017
  • American Film Institute Awards 2018: Aufnahme in dasselbe Segment
  • Rolling Stone Bestenliste: dito
  • San Sébastian Film Festival 2017: Publikumspreis – Bester Spielfilm
  • Denver International Film Festival 2017: Identischer Publikumspreis
  • Leeds International Film Festival 2017: dito
  • Stockholm Film Festival 2017: selber Publikumspreis
  • Camerimage Film Festival 2017: dito
  • Hollywood Film Awards 2017: Bester Nebendarsteller (Sam Rockwell)
  • Detroit Film Critics Society 2017: Beste Hauptdarstellerin (Frances McDormand) & Bestes Drehbuch (M. McDonagh)
  • Palm Springs Film Fest 2017: Spotlight Award (Sam Rockwell)
  • Independent Spirit Awards 2018: Nominierungen in sämtlichen bereits vermerkten Kategorien
  • Satellite Awards 2018: dito!

Mehr Honorationen sind wohl kaum mehr denkbar, deshalb nachstehend nochmals meine Würdigung dazu:

Regisseur und Drehbuchautor Martin McDonagh entsendet die Haupt-Protagonistin Mildred Hayes’ – gespielt von Frances McDormand – mit Sarkasmus in einen verzweifelten Kampf um Gerechtigkeit. Spitze Dialoge und schwarzer Humor sorgen dabei gleichermassen für eine krass kroteske, dramatische Filmerfahrung.

Mildred reisst der Geduldfaden: Sieben Monate nach der Ermordung ihrer Tochter, ist die lokale Polizei mit ihren Ermittlungen noch keinen Schritt weiter. Als sie bei einer Autofahrt über Land drei riesige, leere Plakat-Displays wahrnimmt, ereilt die eigenwillige Aussenseiterin die Idee, diese unmittelbar über die ihr bekannte Werbeagentur für ihr Anliegen anzumieten. Worauf sie mit provozierenden drei Kurz-Slogangs in Frageform auf überdimensionalen Transparenten den hiesigen Polizeichef William Willoughby öffentlich bloss stellt, um ihn endlich zum Handeln zu zwingen.
Als im Distrikt äusserst beliebter, mit Berufsstolz ausgestatteter Mann, reagiert dieser nach anfänglicher Wut jedoch nicht nur aufgrund einer tödlichen Krankheit ganz anders als zuerst erwartet. Allerdings setzt der Unmut über diese Aktion einen Teufelskreis aus Gewalt und Ausgrenzung in Gang, der im Polizeirevier und alsbald in der ganzen Kleinstadt losbricht. Dieser verändert das Leben in der Provinz sowohl im Negativen als auch Positiven schlagartig und nachhaltig.
Regisseur McDonagh ist ein atmosphärisch dichtes Drama gelungen, welches von Frances McDorman über 116 Minuten weg eindringlich und nachvollziehbar mit frustrierter und verzweifelter Mimik dargestellt wird. Vor allem der stellvertretende Sheriff „Dixon“ gibt ihr dabei als Kotzbrocken widerlichster Ausprägung nahezu die integrale Filmhandlung lang zu schaffen. Ein starker Streifen, welcher die Thematik der aufgrund von purer Faulheit und Bequemlichkeit oftmals weltweit allzu laschen Verfolgung von Straftätern samt deren unverdienter „Opfer“-Rolle beinhaltet. Den einzigen Wermutstropfen bildet die über weite Strecken inflationäre Verwendung des „four letter word“, welches in der Umgangssprache der USA-Pampa allerdings tatsächlich nach wie vor permanent verwendet wird.
Im Rahmen der Zürcher Filmfestspiele 2017 war diese britisch-amerikanische Tragikomödie von Martin McDonagh 4 mal in vier unterschiedlichen Lichtspielhäusern rund um den Bellevue-Platz herum zu sehen. In Kürze startet die Premiere in deutschschweizer Kinos.

Drama UK, 2017, DCP, Farbe, Sprache: Englisch, Untertitel: Deutsch, Französisch.