Der unerwartete Ukrainekrieg hat bei den im Fachverband Elektroapparate für Haushalt und Gewerbe Schweiz FEA zusammengeschlossenen Firmen einen Einbruch der Bestellungseingänge bewirkt und dadurch für eine konjunkturelle Abkühlung im ersten Quartal 2022 gesorgt. Für das 2. Quartal 2022 ist mit weiteren Rückgängen zu rechnen, wie FEA mitteilt.

Glaubte man Anfang Jahr noch an einen generellen Aufschwung dank bevorstehender Aufhebung von Corona-Massnahmen, wurde Europa im Februar in den Bann des Ukraine-Krieges gesogen. Es erstaunt wenig, dass sogleich der Bestellungseingang einbrach. Dieser wurde laut einer Mitteilung der FEA von 25% (Vorquartal 0%) der meldenden als schlecht beurteilt. Der Auftragsbestand bewegte sich von gut (46%; Vorquartal 75%) hin zu befriedigend (50%; Vorquartal 25%). Bei 4% (Vorquartal 0%) war er bereits schlecht. Auch die Ertragslage hat bereits nachgelassen. Sie war für 46% (Vorquartal 50%) gut, für 46% (Vorquartal 50%) befriedigend und für 8% (Vorquartal 0%) schlecht. Auf die Beschäftigungslage hat der Krieg noch nicht durchgeschlagen. Sie blieb gegenüber Vorquartal unverändert und wurde von 75% als gut und von 25% als befriedigend beurteilt.

Das reduzierte Niveau dürfte im 2. Quartal 2022 anhalten bzw. sich teilweise noch verschlechtern. So scheint sich der Einbruch des Bestellungseingangs fortzusetzen. 18% (Vorquartal 7%) der Firmen erwarten eine weitere Abnahme. Auch die Ertragslage wird sich weiter negativ verändern. 32% (Vorquartal 25%) erwarten eine schlechtere Ertragslage. Die übrigen Parameter wie Beschäftigungslage und Auftragsbestand werden nur leicht pessimistischer als im Vorquartal weiterhin überwiegend als gleichbleibend prognostiziert. Angesichts der Eskalationstendenzen im Ukraine Krieg dürften die Beurteilungen im Erhebungszeitpunkt eher optimistisch gewesen sein. Auch die harte Lockdown-Politik in China könnte bei der Erhebung noch zu wenig beachtet worden sein. In Kenntnis dieser Entwicklungen muss befürchtet werden, dass sich die Konjunktur in der Haushaltgerätebranche im kommenden Quartal stärker abschwächt, als dies aus den Rückmeldungen der Firmen entnommen werden konnte.