Beim Laden von E-Autos kann man viel sparen. Bild: Unsplash/Michael Fousert

Die Preise für das Laden von Elektroautos an Raststätten variieren laut einem Vergleich des Touring Club Schweiz (TCS) stark. Das Einsparpotential ist entsprechend hoch. Wer mit einem Tesla unterwegs ist, bezahlt in der Regel weniger. Am günstigsten fährt laut TCS, wer sein Auto zu Hause auflädt.

Die Preise an den E-Auto-Schnellladestationen der Autobahnraststätten sind meist nicht gut sichtbar angeschrieben. Zudem verwirren Preise pro Kilowattstunde (kWh), pro Ladung oder pro Zeiteinheit und lassen das Preisgefüge wenig transparent erscheinen. Die Nutzerinnen und Nutzer müssen den Preis oftmals aufgrund eigener Berechnungen in Erfahrung bringen. Der TCS will mit der Erhebung die Transparenz erhöhen und den Automobilistinnen und Automobilisten helfen, sich im aktuellen Preisdschungel besser zurechtzufinden.

In der Schweiz existierten 35 Autobahnraststätten mit mindestens einer öffentlichen Schnellladestation, die über eine Ladekapazität von mindestens 50 kWh verfüge. Der TCS hat die Preise dieser Schnellladestationen untereinander sowie mit den Preisen von 18 für Fremdmarken zugänglichen Tesla Ladestationen (Tesla Supercharger) verglichen.

An den öffentlichen Schnellladestationen koste eine Ladung von 50kWh durchschnittlich 34 Franken. Damit fahre ein Elektroauto 250 bis 300 Kilometer. Die Preiseunterschiede zwischen den einzelnen Schnellladestationen könnten allerdings sehr hoch sein: Die günstigste Ladung koste 23 Franken, die teuerste doppelt so viel, nämlich 46 Franken. An den Tesla Superchargern koste die Ladung für ein markenfremdes Auto wie an den Schnellladestationen ebenfalls durchschnittlich 34 Franken. Die Preisschwankungen seien jedoch weniger hoch. Sie bewegten sich zwischen 32 und 36 Franken.

Daheim laden am günstigsten

Deutlich weniger bezahlten die Besitzer von Teslas an den Tesla Superchargern, nämlich durchschnittlich 25 Franken pro Ladung. Am günstigsten fahre, wer sein Auto zuhause auflade. Dort koste die Ladung lediglich 15 bis 20 Franken.

Da die Preisunterschiede an Schnellladestationen je nach Standort deutlich stärker variieren als an konventionellen Treibstofftankstellen, ist das Einsparpotential entsprechend hoch. Allerdings seien die Preise an den Schnellladestationen im Gegensatz zu den Tankstellen in der Regel nicht angeschrieben. Sie erschienen erst bei der Authentifizierung auf dem Bildschirm der Ladestation oder könnten über die entsprechende App in Erfahrung gebracht werden. Um von den Preisvorteilen der einzelnen Anbieter zu profitieren, solle man sich deshalb auf deren App registrieren oder eine Ladekarte beziehen.

An 31 der insgesamt 35 untersuchten Schnellladestationen können laut Mitteilung mit der TCS eCharge App, kombiniert mit der TCS Mastercard, gegenüber dem Standardangebot der übrigen Betreiber 5 bis 20 Prozent eingespart werden. An vier Ladestationen koste dieselbe Ladung mit der App des jeweiligen Anbieters bis acht Franken weniger als mit der TCS eCharge App. Ein Abonnement bei einem bestimmten Anbieter lohne sich für all jene, die pro Monat mindestens 60kWh an einer Station dieses Anbieters laden.

Unterschiedliche Preismodelle

Die meisten Anbieter verrechneten für das Laden des Elektroautos ausschliesslich den Energiekonsum. Move setze auf ein kombiniertes Zeit-Energie Preismodell. Plug’n Roll verlange eine einmalige Gebühr pro Ladung. Einige Anbieter verrechneten eine Zeitgebühr, falls das Elektroauto nach dem abgeschlossenen Ladevorgang mehr als eine Stunde bei der Schnellladestation abgestellt bleibe. Damit werde verhindert, dass die Ladestation für weitere Nutzer blockiert bleibe. Der Zeitpunkt des Ladens habe an den öffentlichen Schnellladestationen keine Preisschwankungen zur Folge. Bei den Tesla Superchargern verändere sich der Preis je nach Tages- und Jahreszeit. Dadurch werde das Sparpotential zusätzlich erhöht.

Die TCS-Tipps

  • Die Preisunterschiede an den Schnellladestationen sind hoch und die Preise meist nicht angeschrieben. Um Preise zu vergleichen und das Sparpotential zu nutzen, sollte man sich auf einer Ladeapp registrieren.
  • Die Preise an den Ladestationen von Tesla variieren je nach Tages- und Jahreszeit. Das bietet zusätzliche Sparmöglichkeiten.
  • Ein Abonnement bei einem Anbieter rechnet sich, wenn man monatlich mindestens 60 kWh an den Stationen dieses Anbieters lädt.
  • Die TCS eCharge App ermöglicht den Zugang zu den meisten Schnellladestationen der Schweiz. Es sind keine Abo-Gebühren fällig. Inhaber der TCS-Mastercard erhalten 5 Prozent Rabatt.