…so lautete die Thematik des KMU SWISS Symposiums vom 5. September ’24 im Campus von Brugg/AG. Die krass steigende Staatsquote, Auflagen, schwerfällige Gesetze und dergleichen behindern eine jeweils notwendig rasche Modifizierung an die wirtschaftliche und wirtschaftspolitische Weiterentwicklung. Diese verunmöglichen damit auch, Arbeit und Arbeitsplätze für eine gesunde Volkswirtschaft zu schaffen.
Ausserdem fehlt es nun auch schon länger am Interesse der Jugend, handwerkliche Berufe zu erlernen. Eltern sind hingegen mit der Betreuung der Kinder gebunden, mithin Potenzial an Arbeitnehmenden und Selbständig Erwerbenden vorhanden, jedoch nicht verfügbar.
Zur Begrüssung untermauerte Armin Baumann, CEO & Initiant von KMU SWISS, dass der Wirtschaftssektor 2 – Industrie & Gewerbe – die tragende Säule einer Volkswirtschaft ist. In diesem Sektor würden zugleich Arbeitsplätze ausgelagert, Arbeitskräfte jedoch fehlen. Steigende Behörden-Auflagen, -Gesetze und -Einsprachen verhinderten auch eine rasche Anpassung an jeweils neue Gegebenheiten…
Worauf der humorvolle Dr. Hans-Peter Strebel als verdient erster Referent des KSS Sept. ’24 seinen überaus faszinierenden Werdegang vom Apotheker zum Pharma-Hersteller bis und mit Gründer der OYM als grosszügigst konzipierte Sport-Akademie in Cham erzählte. Das von ihm ursprünglich in Kooperation mit zwei Wissenschaftern der ETH und einem Arzt entwickelte Medikament FUMADERM wurde zur Behandlung von PSORIASIS in Form von magensaftresistenten Filmtabletten auf den Markt gebracht. Es folgte das Medikament TECFIDERA mit ebenso magensaftresistenten Mikrotabletten, welche in Kapseln verbreicht werden. Basierend auf grösseren Forschungsergebnissen wurde entdeckt, dass letzteres auch zur Therapie der schubreduzierend MULTIPLEN SKLEROSE, kurz MS, angewendet werden kann.
Dabei vergass Hans-Peter Strebel ebensowenig Hürden und Bürden zu erwähnen, welche es immer ‚mal wieder zu überwinden galt. Auf dem neusten Stand der Wissenschaft und interdisziplinären Forschungserkenntnissen basierend, lautet die Vorstellung der OYM, Spitzensportlern unter idealen Trainings-, Präventions-, Rehabilitations- und Ernährungs-Bedingungen die INDIVIDUELL maximale Performance-Steigerung zu erreichen. In weitflächiger Infrastruktur wie einer Hockey-, Athletik- und Handball-Halle mit gefedertem Glasboden („wenn ein Sportler mit 80 kg d’raufknallt, gelangen vom Glas lediglich 20 kg zurück“), so H.P. Strebel. Und OYM Nutrition sei die Gegenwart und Zukunft der Sporternährung. „Renommierte Ernährungswissenschafter und ausgezeichnete Diätköche orientieren sich als Team bei der Entwicklung kompromisslos an den Bedürfnissen aller Profis. Sämtliche Aspekte bezüglich Menge, Art und zeitlich abgestimmter Nährstoffzufuhr werden berücksichtigt und genau untersucht: Auf Athleten:innen ausgerichtete Spitzenkulinarik als Ergebnis“, fügte Strebel an.
Nicht minder fesselnd sodann Expertin Chris Oeuvrai (selbständiges Consulting), welche treffend zu den Auswirkungen von Narzissmus in Business und Privatleben berichtete. Narzissten seien dominante „Control Freaks“, empathielos und würden ganze Familien kontrollieren: „Ich hab‘ Dich unter Schmerzen geboren, und jetzt das…“. Narzisstische Beziehungen wären toxisch sowie oft ein teurer Fehler für Wirtschaft und Sozialsystem, da sie als Arbeitnehmer alle zwei Jahre den Job wechseln täten. So habe etwa Ex-SWISSAIR-CEO Philippe Bruggisser Mitarbeitende sofort entlassen, wenn diese nicht seiner Meinung gewesen seien… Auch gäbe es toxische Unternehmenskulturen wie ehemals bei IBM: Bei dieser wurden Angestellten vom Sales Manager Geschenke wie Nerzmäntel, Topreise-Destinationen und Spitzen-Boni ausgerichtet… Hingegen seien Narzissten hervorragende Verkäufer:innen! Freundschaft mit Narzissten wären dagegen nahezu unmöglich, bloss Kollegen:innen. Im privaten Bereich verbleibe wegen Unheilbarkeit lediglich die Trennung, da Narzissmus aufs Alter zunehmend schlimmer werde: Immer sei der Andere an Allem schuld… Weiteres Beispiel: „Du MUSST das jetzt sofort tun!“ Einzig denkbare Abgrenzung: „NEIN, ich erledige dies MORGEN!“
Als Leiterin Zentrum Weiterbildung an Pädagogischer Hochschule Schwyz eröffnete Regina Kuratle den zweiten Vortragsblock. Sie erläuterte die Bildungspolitik und was diese beitragen sollte. Indirekt prangerte sie die dabei herrschenden Strukturdefizite an, mit welchen in der Bildung von 100 höchstens 20 Prozent verblieben, dagegen 80% von der Verwaltung „absorbiert“ würden. Auch hätten über ein Drittel der Studierenden fremde Pässe, was sich wegen Islamismus, nicht integrierbaren Nationalitäten und LeistungsUNwilligkeit negativ auf die Wirtschaft auswirke. In Anspielung an links-grün versiffte Sturheit schloss sie mit dem Zitat: „Eine Meinung, welche nicht geändert werden kann, ist KEINE Meinung, sondern ein GLAUBE“…
Im Anschluss daran zeigte die Island-Schweizerin Sigrun Gudjonsdottir ihrer Sigrun GmbH auf, wie vorwiegend zu Hause engagierte Frauen sich online zu erfolgreichen Unternehmerinnen mauserten und damit Selbstverantwortung wahrnehmen. In Island würden 87% der Männer und 56% der Frauen mit allerdings nur 35 Stunden pro Woche „vollzeit-arbeiten“. Das Land stünde aktuell an 1. Stelle der Gleichberechtigung und ein Paar mit Kind/ern dürfe sich 26 Wochen Elternurlaub gönnen. Sie selbst sei in der Schweiz seit 12 Jahren Country Manager im HomeOffice, spaziere täglich 40 Minuten und ihre Kundinnen müssten sich zuhause nicht an feste Arbeitszeiten halten: Zeitlicher Arbeitseinsatz basiere auf Vertrauen und vor allem Ergebnissen, NICHT auf Kontrolle. Trotz lediglich 35 Std./Woche „verdiente jede ihrer Kundinnen Millionen“ – was ihr allerdings nicht alle Syposiums-Besucher:innen anstandslos abnahmen…
Zwar mit etwas viel trivialen Unworten wie „machen“, „möchten“, „lebendig“ (anstelle von LEBHAFT) sowie „mehr WIE“ (anstelle von ALS), jedoch stringent beleuchtete im Anschluss daran Carol Häusermann Arbeitsmodelle von der Historie bis in die Moderne unter Begleitung der jeweiligen Auswirkungen – und gewährte Einblick in ihren Ausblick auf die Arbeits-Zukunft.
Im letzten Referatsblock des Nachmittags trug der politisch höchste Aargauer Würdenträger in Gestalt von Regierungsrat Dr. Markus Dieth als aktueller Landammann den „Arbeitgeber“ Aargau im Zentrum des Wirtschaftsdreiecks Basel-Winterthur-Luzern vor, das fast zwei Drittel des Schweizer BIP erwirtschafte. Rhetorisch zwar auch er ein „grosser MACHER vor dem Herrn“, jedoch lockerte er sein Referat zwischendurch ansprechend mit spassigen Randanmerkungen überzeugend auf.
So souverän Patrizia Laeri, CEO ellex, Journalistin & Ex-SRF-Börse-Moderatorin, mit der Thematik „Disrupt yourself“ beim KMU SWISS Symposium 2019 auftrat, wollte ihr das diesmal mit dem Thema „Wie Frauen als Fachkräfte gewonnen werden können“ nicht gelingen. Vielmehr sah sie sich genötigt, inflationär kurze Denkpausen mit dem unschönen „äem“ einzuschieben, was ihren Redefluss wiederholt empfindlich unterbrach: Sollte der liegende Text- und Bild- Monitor daran schuld gewesen sein? Nun denn, „nobody is perfect“, und der materielle Inhalt ihrer Präsentation verriet immerhin, Frauen könnten als Fachkräfte mit flexibleren Tagesstrukturen und Elternzeit erreicht werden.
Zu guter Letzt bildete die Vergabe des „Swiss Entrepreneur Award“ den Abschluss, welcher vom Wirtschaftsmagazin PRESTIGE BUSINESS und KMU SWISS initiiert wurde. Dabei wird jeweils ein Schweizer Unternehmen ausgezeichnet, welches dank weitsichtigem Handeln einen nachhaltigen Wert für sich und die Umwelt aufgebaut hat. Die Wahl erfolgt von der Fach-Jury, die aus auserwählten Schweizer Führungskräften besteht. Als Preisträger des Jahres ’24 wurde Leandro Niederer, Inhaber der Firma Hergiswiler Glas AG ausgezeichnet. Im Volksmund „Glasi Hergiswil“ genannt, besticht diese mit traditioneller, qualitativ hochstehender Handwerkskunst und verfügt über eine 200-jährige Geschichte. Mit ihren ausschliesslich in Handarbeit ausgeführten Glasarbeiten ist die Firma die letzte Glashütte der Schweiz. Leandro Niederer führt das Unternehmen in dritter Generation. Das unternehmerische Handeln wird mit der Übergabe des „Swiss Entrepreneur Award“ geehrt. Nebst dem Pokal erhält er ein Bruttomediapaket von 100’000 CHF, welches in den Titeln bauRundschau und PRESTIGE BUSINESS umgesetzt und platziert werden kann.