Wirklich wichtige Dinge und Termine sind auf dämlichen „to-do“-Listen selten d’rauf – eigentlich wissen wir es alle! Weshalb denn eigentlich nicht?…

Oberflächlich betrachtet führen Vera (Karoline Herfurth) und Wolf Küper (Tom Schilling) mit ihren beiden Kindern Nina (Pola Friedrichs) und dem ein-jährigen Bruder Simon (Piet Levi Busch) ein Traumleben: Grosszügig luxuriöse, weitflächige Wohnung in Berlin, er erfreut sich als Biodiversitätsforscher einer Bilderbuch-Karriere bei der UN, während sie nebst Haushalt und Kindern noch einen Job als Bauingenieurin mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit hat.

Allerdings sieht die Situation bei näherem Hinsehen völlig anders aus: Die Ehe kriselt, und beide befinden sich wie die meisten Paare im unglücklichen Dilemma, dass sich beim Jonglieren des Alltags unweigerlich das Gefühl eingeschlichen hat, dem Leben überhaupt nicht mehr gerecht zu werden. Dazu kommt, dass bei Töchterchen Nina eine Entwicklungsverzögerung diagnostiziert wird, weshalb Wolf und Vera unweigerlich klar wird, dass sich spätestens nun etwas grundlegend ändern muss.

Eines Abends beim Zubettgehen äussert sich Nina mit „ach Papa, ich wünschte wir hätten eine Million Minuten nur für schöne Erlebnisse, weisst Du!“ Dieser Wunsch der kleinen Tochter trifft Wolf mitten ins Herz, denn unmittelbar wird ihm klar, dass es wesentlich wichtiger ist, wie es Nina, Vera und Simon ergeht – und jede Minute wertvoller ist, als eine glänzende Karriere. Mithin eine Million Minuten, 964 Tage, ergo knapp zwei Jahre: Los geht’s! Erst nach Thailand, dann weiter nach Island. Zwar können bei dem mittelfristig auch finanziell einschneidenen Unterfangen Rückschläge keineswegs ausbleiben. Aber die Küpers bemühen sich redlich, rundum aktiv und meistens entspannt um die Suche nach einem für sie neuen, anderen Lebensmodell und stellen dabei fast jeden Tag erneut fest: „Eine jede Minute offenbart sich uns nur einmal!“

Fazit: Herausragende Lebensphilosophie pur!

Regie: Christopher Doll

Darsteller: Karoline Herfurt, Tom Schilling, Joachim Kröl, Ulrike Kriener, Tommi Thor Gudmundsson, Jonmundur Grétarsson, Sara Fuchs, Pola Friedrichs.

Ab 1. Februar in den Kinos.