Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 13. Mai 2020 eine befristete Verordnung für eine Pilotphase verabschiedet, damit in der Schweiz die SwissCovid App getestet werden kann. Diese Pilotphase wurde am Montag, 25. Mai 2020, gestartet. Die SwissCovid App kann mit den aktuellsten iOS- und Android-Versionen benutzt werden. Sie enthalten mit der gemeinsam von Google und Apple entwickelten Exposure Notification API neu eine Schnittstelle für die SwissCovid App. Damit ist die Schweiz das erste Land weltweit, das die Schnittstelle von Google und Apple für das Proximity-Tracing nutzt, wie der Bundesrat mitteilt. Gemäss einer Umfrage begrüssten 70 Prozent der Schweizer Bevölkerung die Einführung der App.

Am Pilot beteiligen sich laut Mitteilung Mitarbeitende der Eidgenössisch Technischen Hochschulen in Lausanne und Zürich, Armeeangehörige im Ausbildungsdienst, Mitarbeitende einzelner eidgenössischer und kantonaler Verwaltungen, Mitarbeitende von verschiedenen Spitälern und Kliniken sowie ausgesuchten Institutionen und Organisationen. Der Pilot dauere längstens bis Ende Juni 2020 und solle allfällige technische Mängel und Probleme in der Benutzbarkeit sowie der medizinischen Prozesse aufdecken, bevor die App für die Bevölkerung freigegeben werde.

Das Contact Tracing, die konsequente Nachverfolgung und Unterbrechung der Infektionsketten, sei eine wichtige Massnahme, um den Wiederanstieg der COVID-19-Ansteckungsrate zu verhindern. Es diene der langfristigen Kontrolle der Epidemie. Die SwissCovid App ergänze das klassische Contact Tracing der kantonalen Behörden. Mit der SwissCovid App könnten potenziell Infizierte frühzeitig gewarnt und die Weiterverbreitung des Virus kann eingedämmt werden.

Die App sei technisch nicht in der Lage, Bewegungsdaten aufzuzeichnen. Vielmehr zeichne sie die Nähe über eine bestimmte Zeit zu anderen Smartphones mit der App auf. Mittels dieser Daten könnten keine Personen persönlich rückverfolgt werden.

Der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte, das Nationale Zentrum für Cybersicherheit und die Nationale Ethikkommission seien sich einig: Der dezentrale Ansatz entspricht dem Anspruch nach maximalem Schutz der Privatsphäre am besten. Wenn die Corona-Krise überstanden ist, werde das System abgestellt.

Der Schweizer Bevölkerung soll bei der Anwendung der SwissCovid App ein maximal möglicher Schutz der Privatsphäre gewährleistet werden. Dazu muss sie einen entsprechend hohen Grad an Sicherheit aufweisen. Um diese Vorgabe zu erreichen, stehen ab heute (28. Mai) die Quellcodes des Schweizer Proximity Tracing-Systems für einen breiten Sicherheitstest mit der Öffentlichkeit, dem Public Security Test, zur Verfügung. Fachleute und interessierte Personen können das System so einem Härtetest unterziehen.