Stone zeigte sich sehr gerührt. In ihrer Dankesrede sprach sie davon, wie sie ihr Beruf gelehrt habe, die Menschen zu lieben. (Quelle: ZFF)
Stone zeigte sich sehr gerührt. In ihrer Dankesrede sprach sie davon, wie sie ihr Beruf gelehrt habe, die Menschen zu lieben. (Quelle: ZFF)

Das 17. Zurich Film Festival hat die Schauspielerin Sharon Stone am Samstagabend mit seinem höchsten Preis für ihre Karriere ausgezeichnet. Die Amerikanerin nahm die Ehrung im Corso 1 entgegen und war zu Tränen gerührt.

Das Zurich Film Festival (ZFF) zeichnete am Samstagabend Sharon Stone mit dem Golden Icon Award für ihre Karriere aus. Zu Ehren der amerikanischen Schauspielikone zeigte das ZFF das Mafia-Drama CASINO von Martin Scorsese, für das die vielseitige Charakterdarstellerin 1996 eine Oscarnomination erhalten hat.

 

„Danke dem Kino. Danke euch hier in Zürich.“

Stone zeigte sich sehr gerührt. In ihrer Dankesrede sprach sie davon, wie sie ihr Beruf gelehrt habe, die Menschen zu lieben. «Wir müssen uns nicht mögen», sagte sie. «Aber wir müssen uns lieben.» Diese Lektion habe sie auch abseits der Leinwand verinnerlicht. «Es ist eine Lektion, die mich zu meinem humanitären Engagement geführt hat. Eine Lektion, die mich in Kriegsgebiete geführt hat. Sie hat mich in Krankenhäuser geführt, in Hospize und Weisenhäuser. An Orte, die überfüllt waren, wo Menschen Hunger litten und verzweifelt waren.» Stone rief dazu auf, die Mitmenschen zu lieben. Das habe sie ihr Publikum gelehrt: «Danke dem Kino. Danke euch hier in Zürich. Denn ihr kennt mich nicht, aber ihr habt beschlossen, mich zu lieben.»

Der Golden Icon Award für ihr Lebenswerk, schloss Sharon Stone zu Tränen gerührt, sei eine Ehre, die ihr «mehr bedeute als jeder andere Preis». Zuletzt sprach sie dem Publikum einmal mehr ihren Dank aus: «Wenn dies hier mein Lebenswerk ist, dann verdanke ich es euch.»

 

Golden Icon Award

Den Golden Icon Award erhielt Stone aus den Händen von Christian Jungen. Der Artistic Director des ZFF lobte Stone in seiner Laudatio als «wahre Ikone der siebten Kunst, eine Frau, wie sie Hitchcock geliebt hätte: Mysteriös, manchmal gefährlich, und gerissener als jeder Mann. Eine Schauspielerin, die noch klassischen Hollywoodglanz verkörpert.» Jungen machte auch darauf aufmerksam, dass Stone in einer von männlichen Stars geprägten Epoche einer der ersten weiblichen Superstars war und sich «lange vor MeToo gegen Sexismus zur Wehr» setzte, und so zu einem Vorbild für viele junge Schauspielerinnen wurde. Weiter erwähnte er die kürzlich veröffentlichten Memoiren «The Beauty of Living Twice», in denen der Star aus TOTAL RECALL (1990) und BASIC INSTICT (1992) mit dem damaligen Hollywood abrechnet, und betonte auch die Innovativität der vielseitigen Charakterdarstellerin: «Sie hat einen IQ von 154, was bedeutet: Sie ist hochbegabt. Ihre Brainpower bewies sie nicht zuletzt auch als Produzentin. So produzierte sie etwa vor 25 Jahren mit THE QUICK AND THE DEAD von Sam Raimi einen feministischen Western, der seiner Zeit weit voraus war.»

Es ist bereits das fünfte Mal hintereinander, dass der Golden Icon Award an eine Frau ging. Frühere Preisträgerinnen waren Juliette Binoche, Cate Blanchett, Judi Dench und Glenn Close. Weitere Preisträger umfassen Arnold Schwarzenegger, Michael Douglas, Richard Gere und Sean Penn.

Partner des Golden Icon Award ist die Credit Suisse.