Alt-Bundesrätin, damalige Bundespräsidentin und Aussenministerin Micheline Calmy-Rey sowie Ex-Vize-Aussenminister Mr. Kasemsuan Thailands
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Der medienwirksame, im Grunde jedoch absolut skandalöse Besuch der früheren Bundesrätin in Thailand. Einige Tage nach der desaströsen Naturgewalt besuchte ich – wie schon Tage zuvor – mit meinem Freund Tow das total überfüllte International Hospital in Phuket…

Katastrophenopfer lagen in den Gängen und in der grossräumigen Eingangshalle. Letztere war in ein Lazarett umstrukturiert worden. Wir schauten uns um, ob wir irgendwo Hilfe leisten konnten. Oftmals bestand unsere Hilfe dabei in einem anteilnehmenden Gespräch mit den Katastrophenopfern. Während einem solchen vernahm ich, wie die Schweizerische Aussenministerin angekündigt wurde. Ich drehte mich zum Eingang um und sah tatsächlich die Schweizer Bundespräsidentin Calmy-Rey durch die riesige Glastür in die Halle stürmen. Draußen erblickte ich einige Mini-Busse und eine große Schar fotografierender Reporter. Die Schweizer Aussenministerin musste sich praktischen einen Weg durch die am bodenliegenden Katastrophenopfer pflügen, um mit eiligen Schritten voran zu gelangen; und wäre bestimmt über ein Bein von mir gestolpert, wenn ich nur eines der beiden ausgestreckt hätte. Ich liess sie jedoch unbehelligt weiter zum Ausgang hetzen. Als sie nach draussen trat, blieb sie unter dem Logo des Spitals stehen, wobei ich unmittelbar das Gewitter von Blitzlichtern der Fotografen mitbekam. Diese Fotosession – es ist noch immer kaum zu glauben – dauerte länger als ihr Rundgang durch die Halle, vorbei an all den verletzten Katastrophenopfern, welche sie KEINES Blickes würdigte. „Typisch Bundesrätinnen der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz“, wie zu vernehmen war – absolut beschämend!

Weshalb ich mich bei meinem Freund für das unmenschliche Verhalten der Schweizer Außenministerin Calmy-Rey nur noch aufrichtig entschuldigen konnte: Sowas von peinlichst, verwerflichst und traurigst, wie es war!

Nur einen oder zwei Tage später wurde mir ein Zeitungsbericht dazu per E-mail übermittelt:

Die Headline auf der Titelseite der Boulevard-Zeitung lautete:“ Calmy-Rey besucht Katastrophenopfer im Spital“ – selbstverständlich mit großem Foto von ihr am Ausgang unter dem Spitallogo stehend – „most impressing, no doubt about it!“…

Dieses äusserst medienwirksame, aber skandalöse Verhalten der Schweizer Alt- Bundesrätin zog sich wie ein roter Faden durch ihren integralen Besuch in Thailand.

Welche Wertschätzung die Thailändische Regierung dem Besuch von Calmy-Rey einräumte, zeigte sich schliesslich daran, dass lediglich der Vize-Außenminister von Thailand 15 Minuten Zeit für sie aufbringen mochte…

Es sollte ein Vorzeige Projekt werden – geendet hat es in einem riesigen Desaster:

Bereits eine Woche nach dem Seebeben hatte EDA-Vorsteherin Calmy-Rey in Thailand «spontan» Hilfe versprochen. Zerstörte Fischerdörfer, so hieß es, würden komplett wiederauf­gebaut. Das von höchster Stelle initiierte Pro­jekt wurde zum öffentlichen Prestigeprojekt der Schweiz. Denn die einschlägigen Medien waren unhinterfragt der Darstellung des Aussendepartements gefolgt. Von «Musterdörfern» sowie «Die Schweiz schenkt 300 Familien ein neues Zuhause» war zu lesen.

Stattdessen wurden aus den vermeintlichen „Musterdörfern“ vielmehr Geisterdörfer!…

(Fortsetzung folgt!)