Bernhard Isenschmid, Digitalisierungsexperte des HTZ (Bild: Patrick Besch)
Bernhard Isenschmid, Digitalisierungsexperte des HTZ (Bild: Patrick Besch)

Immer öfter wird Digitalisierung auch für kleinere und mittelgrosse Firmen zum Erfolgsfaktor. Der KMU-DigitalScan empfiehlt sich für jene Unternehmen, welche die digitale Transformation in die eigenen Hände nehmen wollen – wirksam unterstützt vom Hightech Zentrum Aargau.

Ist Ihr Unternehmen digital wettbewerbsfähig und gerüstet für die Zukunft? Falls nein: Wissen Sie, wie Sie diese Herausforderung am besten anpacken? All jenen, die sich auf die digitale Reise machen, empfiehlt sich das Hightech Zentrum Aargau (HTZ) als strategischer «Reisebegleiter». Zur Palette seiner Dienstleistungen gehört neu der KMU-DigitalScan. «Dieses Tool wurde vom HTZ mitinitiiert, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu stärken und sie in die digitale Zukunft zu führen», erläutert Bernhard Isenschmid, Technologie- und Innovationsexperte des HTZ.

Erst der Fragebogen, dann der Workshop

Die Anwendung erfolgt in zwei Stufen: Interessenten füllen einen kostenlosen Fragebogen («Digitales Potential testen») online aus. Dieser ist stark praxisorientiert, auf Prozesse und Abläufe ausgerichtet und bezieht auch die Kundenperspektive mit ein. «Der resultierende Status erlaubt es, Problemfelder zu identifizieren, Schwachpunkte zu erkennen und erste Lösungsansätze zu finden», sagt Isenschmid. Rund 50-mal wurde der Fragebogen seit der Lancierung ausgefüllt. In einem zweiten Schritt kann beim HTZ ein Workshop gebucht werden. Diese «Werkstatt» bietet einem Unternehmen die Chance, sich mit neutralen Experten auszutauschen, Best Practices zu teilen und einen individuellen Umsetzungsplan zu entwickeln. Nicht zuletzt wird das Kosten-Nutzen-Potenzial von möglichen Massnahmen beleuchtet.

Vom Kanton Aargau gefördert

Der KMU-DigitalScan wird vom Kanton Aargau gefördert: Aargauer Unternehmen bezahlen netto 1500 Franken, der Kanton steuert zusätzlich 3000 Franken bei. Für ausserkantonale Firmen beträgt der Ansatz 4500 Franken. Der KMU-DigitalScan ist eine Massnahme aus dem kantonalen Entwicklungsschwerpunkt «Förderung ressourcenschonender Innovationen», einem Teilprojekt aus dem Programm «Aargau 2030 – Stärkung Wohn- und Wirtschaftsstandort». Dazu gehört, die Wettbewerbsfähigkeit von Aargauer Unternehmen zu unterstützen, zum Beispiel durch Digitalisierung.

Beispiel Rosta AG

Einer der ersten Workshop-Teilnehmer war die Rosta AG aus Hunzenschwil, die führende Schweizer Herstellerin von Förder-, Dämpfungs- und Federelementen. Die exportstarke Rosta liefert massgeschneiderte Komponenten in diverse Branchen (Maschinen- und Anlagenbau, Landwirtschaft, Mining, Recycling, neue Formen von Mobilität). Von den weltweit 120 Beschäftigten arbeiten 80 im Aargau. CEO Andrea Hürlimann zum Nutzeffekt des KMU-DigitalScan: «Eine Standortbestimmung zu unserem Digitalisierungsfortschritt. Wir wollen mit begrenzten Ressourcen innert nützlicher Frist messbare Erfolge erzielen.» Der Workshop sei eine ideale Plattform gewesen, um sich im Kreis der erweiterten Geschäftsleitung neue, für das Unternehmen relevante Digitalisierungsprojekte zu überlegen – und das Team darauf einzuschwören.» Bemerkenswert: es wurden nicht nur reine Digitalisierungsvorhaben angestossen. Hürlimann erlebte den Workshop als «gut moderiert, sehr praxisnah und auf die Schaffung von Mehrwert ausgerichtet». Jene Investition habe sich schon heute mehr als gelohnt.

Beispiel Schlüssel Informatik

Im Rahmen eines Innovationsworkshops der Standortförderung Aarau kam der Erstkontakt zwischen der Schlüssel Informatik AG in Aarau und dem HTZ zustande. Der branchenneutrale IT-Dienstleister mit 13 Mitarbeitenden (davon 2 Lernende) erstellt, betreibt und supportet Informatik-Infrastrukturen für unterschiedlichste Kunden vor allem im Mittelland. Das Unternehmen hat auch im IT-Security-Bereich eine starke Stellung. Geschäftsführer Thomas Kaspar zum KMU-DigitalScan: «Wir wussten um unseren recht hohen Digitalisierungsbedarf. Nun mussten wir uns mit unseren Prozessen befassen und die teilweise bekannten wunden Punkte konkret diskutieren. Einerseits wurden wir darin bestätigt, wo die grossen Gewinnpotenziale liegen. Andererseits wurden Themen abgefragt, die wir zusätzlich in unsere Überlegungen einbeziehen müssen.» Das HTZ sei «strukturiert, bedürfnisorientiert und gewinnbringend» vorgegangen. Die Umsetzung der Roadmap läuft.

www.kmu-digitalscan.ch

www.hightechzentrum.ch