5G und die Folgen für die Bevölkerung

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5G ist für viele Menschen noch ein Mysterium, denn in der Schweiz glauben 70 Prozent der Bevölkerung, dass sie nicht ausreichend über 5G informiert sind und 57 Prozent der Personen geben an, dass sie sich mit der nächsten Mobilfunkgeneration schlecht auskennen. 39% befürchten gar negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Das hat eine repräsentative Umfrage in der Schweiz, Deutschland und Österreich im Auftrag der Management- und Technologieberatung BearingPoint ergeben.

In der Schweiz, Deutschland und Österreich kennt sich nach eigener Aussage eine deutliche Mehrheit der Befragten nicht mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G aus. Mehr als zwei Drittel der Befragten in allen drei Ländern sind der Meinung, dass insgesamt viel zu wenig über den neuen Mobilfunkstandard 5G informiert wird und Aufklärungsbedarf besteht.

Die Informationsquelle zu 5G, dem die Mehrheit in allen drei Ländern am meisten vertraut, sind Fachzeitschriften, gefolgt von Nachrichten und Presse. In Sachen Vertrauen liegen die Telekommunikationsunternehmen noch im oberen Mittelfeld, wohingegen die Politik hier klar abgeschlagenes Schlusslicht ist. In Deutschland sind es gerade einmal drei Prozent, in der Schweiz zwei Prozent und in Österreich sogar nur ein Prozent der Menschen, die der Politik als Informationsquelle am meisten vertrauen.

 

Schweizer sind deutlich kritischer
Trotz der Wissenslücken über 5G steht in Deutschland (56%) und Österreich (59%) eine deutliche Mehrheit dem Mobilfunkausbau positiv gegenüber, in der Schweiz sind es hingegen nur 46 Prozent. Sogar fast jeder dritte Schweizer sieht den 5G-Ausbau negativ. Während in Deutschland jeder Fünfte (18 Prozent) gesundheitliche Bedenken durch 5G Netze äussert, befürchtet in Österreich jeder Dritte (33 Prozent) negative Auswirkungen auf die Gesundheit durch 5G. In der Schweiz äussern sogar 39 Prozent der Befragten, dass sie durch 5G mit negativem Einfluss auf die Gesundheit rechnen.

Zwei Drittel wollen nicht für 5G-Zusatzkosten bezahlen
Die repräsentative Umfrage fand heraus, dass mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Schweizer nicht bereit sind, mehr Geld für 5G auszugeben. Auch Deutschland (68 Prozent) und in Österreich (62 Prozent) lehnt die grosse Mehrheit derartige Zusatzkosten ab. In Deutschland und Österreich ist nur knapp jeder Fünfte bereit, monatlich bis zu 10 Euro zusätzlich zu bezahlen. In der Schweiz ist nur etwa jeder siebte Verbraucher bereit, bis zu 10 Franken extra im Monat für 5G zu bezahlen.

Auswirkungen von 5G
Vom neuen Mobilfunkstandard 5G erhoffen sich viele Verbraucher vor allem einen positiven Einfluss auf noch schnellere Geschwindigkeit im mobilen Netz. In der Schweiz geben das 71 Prozent, in Deutschland 65 Prozent und in Österreich 77 Prozent der Befragten an.

Die Umfrage ergab zudem, dass in allen drei Ländern bereits eine sehr grosse Zufriedenheit mit der aktuellen Netzabdeckung herrscht. In Deutschland sind 71 Prozent mindestens zufrieden mit der Netzabdeckung und der Verfügbarkeit ihres Mobilfunknetzes. In Österreich sind 77 Prozent und in der Schweiz sogar 82 Prozent dieser Meinung. Mit einer Verbesserung der Netzabdeckung durch 5G rechnen laut der Umfrage 58 Prozent der Schweizer, 45 Prozent der Deutschen und 50 Prozent der Österreicher.

 

Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit

Eine Mehrheit der Befragten in Deutschland (52 Prozent) und Österreich (62 Prozent) rechnet auch mit einer Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit ihres Landes durch den neuen Mobilfunkstandard 5G. In der Schweiz ist der Anteil mit 49 Prozent der Befragten etwas geringer, die einen positiven Effekt auf die Wettbewerbsfähigkeit durch 5G erwarten.

Das Thema Datensicherheit bei 5G ist für viele Verbraucher hingegen noch unklar. Über 40 Prozent der Befragten in allen drei Ländern erwarten, dass 5G weder positiven noch negativen Einfluss auf die Datensicherheit hat. Während in Deutschland die Menschen im Alter zwischen 25 und 34 Jahren diejenigen sind, die noch am stärksten mit Verbesserungen bei der Datensicherheit rechnen (30 Prozent), sind es in Österreich und der Schweiz die 18- bis 24-jährigen (33 und 34 Prozent).