Bild: zvg

Dell veröffentlicht den «Digital Transformation Index 2020». Aus diesem geht hervor, dass Unternehmen in Europa ihre Programme zur digitalen Transformation in diesem Jahr entscheidend vorangetrieben haben und auf dem Weg sind, in wenigen Monaten das umzusetzen, wofür sie sonst Jahre gebraucht hätten, wie Dell mitteilt.

Zwischen Juli und August 2020 hat das unabhängige Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne im Auftrag von Dell Technologies in 18 Ländern insgesamt 4.300 Geschäftsführer und Business-Entscheider auf C-Level befragt, darunter 1.900 in Europa. Dell veröffentlicht nun das Ergebnis: 72 Prozent der europäischen Unternehmen stellen ihre Geschäftsmodelle auf den Prüfstand, drei Viertel haben ihre Transformationsprogramme forciert, teilt Dell mit.

«Die Resultate der Studie widerspiegeln die Entwicklung der digitalen Transformation in der Schweiz», hält Frank Thonüs, General Manager Dell Technologies Switzerland, fest. «Zwar hat die Pandemie dazu geführt, dass Digitalisierungsprojekte vertagt wurden. Schweizer Unternehmen investieren aber weiterhin in die digitale Transformation, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben», betont Frank Thonüs.

Jahresvergleich zeigt Beschleunigung

Für die Studie befrage Dell Technologies alle zwei Jahre mehrere tausend Business-Entscheider mittlerer und grosser Unternehmen weltweit. Hätte es zwischen 2016 und 2018 nur geringe Veränderungen am Digitalisierungsstand der europäischen Unternehmen gegeben, so habe sich das Bild nun deutlich gewandelt: mittlerweile zählten 36 Prozent zu den Digital Adopters und 6 Prozent zu den Digital Leaders – vor zwei Jahren seien es nur 20 beziehungsweise 4 Prozent gewesen.

Digital Adopters verfügten über einen ausgereiften Transformationsplan, während bei Digital Leaders die digitale Transformation bereits fest in der DNA des Unternehmens verankert sei. Am anderen Ende des Spektrums befänden sich die Digital Laggards – Nachzügler, die keinen Digitalisierungsplan hätten und nur wenig in ihre Transformation investierten. Nur noch 2 Prozent der Unternehmen in Europa fielen 2020 in diese Kategorie. Viele Unternehmen, die sich bislang kaum mit Digitalisierungsthemen beschäftigt hätten, täten das mittlerweile und seien im Digital Transformation Index in höhere Kategorien aufgestiegen.

Hindernisse der digitalen Transformation

Die Pandemie habe zwar den digitalen Wandel weltweit beschleunigt, doch Unternehmen stünden weiterhin vor einigen Herausforderungen bei ihrer Transformation. 94 Prozent sehen sich laut Mitteilung mit Hindernissen konfrontiert – die drei grössten in Europa sind dem Digital Transformation Index 2020 zufolge: Fehlende Budgets und Ressourcen, die Datenflut und Probleme, Erkenntnisse aus Daten zu gewinnen sowie Datenschutz- und Cybersecurity-Bedenken.

Umdenken bei den Investitionen

Vor der Pandemie hätten europäische Unternehmen ihre Investitionen stärker auf Basistechnologien denn auf neue, aufstrebende Technologien konzentriert. Die einschneidenden Veränderungen in diesem Jahr hätten jedoch bei 85 Prozent zu der Erkenntnis geführt, dass sie eine agilere und skalierbarere IT-Infrastruktur benötigten, um auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren zu können. In den kommenden drei Jahren sollen die grössten Investitionen daher in die folgenden Bereiche fliessen: Cybersecurity, 5G-Infrastruktur und 5G-fähige Hardware, Datenmanagement-Lösungen, Datenschutz und Hybrid-Cloud-Umgebungen.

81 Prozent der europäischen Unternehmen rechneten mit einem verstärkten Einsatz von Augmented Reality, um Dinge schneller zu lernen oder zu reparieren. 83 Prozent gingen davon aus, dass künstliche Intelligenz und neue Datenmodelle dabei helfen würden, mögliche Störungen des Geschäftsbetriebs vorherzusagen. Und 72 Prozent erwarteten, dass das Wirtschaftsleben durch Blockchain-Technologien fairer werde. Trotz dieser Einschätzungen planten in den nächsten drei Jahren aber nur 16 Prozent Investitionen in Virtual und Augmented Reality, nur 27 Prozent wollten in KI investieren und lediglich 15 Prozent in Blockchain-Technologien.