Filmcrew in der Gruppe

Am letzten Samstag – dem Schweizer Flüchtlingstag – hatte ein Film, der unter Leitung eines geflüchteten, irakischen Fernsehjournalisten mit Schülern gedreht wurde, zum aktuellen Thema Cybermobbing im Badener Kino Sterk Premiere. Hauptdarsteller und Gästeschaar waren illuster.

Mobbing, das absichtlich, systematische Schikanieren eines Kindes über längere Zeit, trifft laut Statistik ein Kind pro Schweizer Schulklasse. Darum ist Cybermobbing aufgrund der heutigen sozialen Medien hochaktuell. Auch darum wurde wohl an der Jugendsession «Megafon» das Thema Cybermobbing gewählt. So forderten im letzten Jahr über 80 Schülerinnen und Schüler aus Neuenhof, Untersiggenthal und Baden während der Jugendsession im Badener Jugendlokal «Werkk» vom Kanton eine Präventionskampagne. Die Jugendlichen wollten das Thema aber auch selber anpacken. Das Resultat: Die neunten Klassen von Käthi Häfliger und Heinz Ackle drehten einen Film über Cybermobbing.

Für den Dreh bekamen die Jugendlichen Hilfe vom kurdischen Journalisten Peshraw Mirza, der vor einem Jahr mit seiner Familie aus dem Irak in die Schweiz geflohen ist und bereits in seiner Heimat bekannte Kurzfilme und TV-Programme produzierte und auch das gesamte Drehbuch der Neuenhofer Schule geschrieben hat. Basis dafür bildeten Interviews mit verschiedenen Jugendlichen, Lehrpersonen, Sozialarbeitern und Polizisten, die mit Cybermobbing in Berührung gekommen sind.  Und das Resultat lässt sich sehen: Der tamilische Kameramann Kinsley, welcher normalerweise Bollywood-Filme in den Bergen produziert, drehte die spannende Geschichte auf professionnelle Art und Weise. „Dieser Film soll auch an den Aargauischen und weiteren Schweizer Schulen zu sehen sein“, führte die Neuenhofer Gesamtschulleiterin Renate Baschek an der Premiere aus.

Ein Traum geht in Erfüllung mit „Der schöne Tag“

Der 50-minütige Film „Der schöne Tag“, der von drei Freundinnen handelt, deren Freundschaft durch Falschaussagen, Beleidigungen und Mobbing übers Handy und Internet fast auseinanderbricht, soll gemäss Baschek nur rund 30‘000 Franken kosten. Dies vor allem, da alle Akteure kostenlos mitarbeiteten, um etwas Grosses für die Gemeinschaft und die Jugendlichen zu schaffen. An der Premiere überbrachte zudem die Regierungsrätin Franziska Roth die besten Grüsse der Aargauer Regierung mit einer grossen Anerkennung, währenddem die Neuenhofer Gemeinderätin Susanne Voser es so ausführte: „Ich grüsse die Schüler aus Baden, Obersiggenthal und Neuenhof, für die mit diesem Film ein Traum in Erfüllung geht und die viel Kreativität, Teamfähigkeit und Durchhaltewillen bewiesen haben. Der Film ist ein Beispiel für gelungene Integration einerseits sowie vorbildliche Jugendarbeit andererseits.“