Quelle: Megasol
Quelle: Megasol

Der Schweizer Solarhersteller Megasol entwickelt eine Solartechnologie, die über ein Effizienzpotential von 28% verfügt. Bereits werden entsprechende Solarmodule weltweit in Grossprojekten eingesetzt.

Während in den vergangenen Jahren immer wieder inkrementelle Fortschritte bezüglich Zelleffizienz erzielt wurden, zeichnete sich jüngst tendenziell Stagnation ab. Um konstant steigende Leistungswerte ausweisen zu können, griffen viele Hersteller in die Trickkiste – sie vergrösserten kurzerhand die Solarmodulfläche. Die tatsächliche Leistung pro Quadratmeter – oder eben die Zelleffizienz – bewegte sich dabei nur marginal nach oben.

Im westlichen Europa, wo das Potential für die Solarenergie insbesondere im Dachbereich liegt, ist das eine ungute Entwicklung. Grosse, sperrige Solarmodule erschweren eine effiziente Installation und eine ästhetische Integration in bestehenden Dachlandschaften – und verursachen damit tendenziell höhere Projektkosten und geringere Akzeptanz.

 

Der andere Weg

Markus Gisler ist Gründer und CEO des grössten Schweizer Solarherstellers Megasol Energie AG. Sein Unternehmen prägt den Schweizer und auch den internationalen Markt seit Jahrzehnten. “Für den, der sich im Detail mit den Technologien auseinandersetzt, war diese Entwicklung absehbar. Deshalb haben wir in der Entwicklung von Zelltechnologien schon früh einen anderen Weg eingeschlagen”, kommentiert der CEO die aktuelle Situation. Dieser andere Weg resultierte in diesem Jahr in einer neuen Zelltechnologie, die im Vergleich zu bestehenden Zelltechnologien einen Quantensprung darstellt.

“Unsere HiR Zellen (gesprochen wie das engl. “higher”) haben ein Effizienzpotential von bis zu 28%. Nicht nur die Effizienz wurde drastisch erhöht – auch das Problem mit PID und LID wurde von Megasol vollständig gelöst.” PID (Potential Induced Degradation) und LID (Potential Induced Degradation) sind physikalischen Phänomene, die die Leistungsfähigkeit von Solarmodulen über ihre Lebensdauer negativ beeinflussen. Damit katapultiert sich das KMU aus der Schweiz an die Weltspitze bezüglich Zelleffizienz und Leistungsstabilität. Tatsächlich gelten im Markt klassische PERC Solarzellen mit 4-5% Leistungsdegradation aufgrund von PID oder LID ebenfalls als „PID-frei“. Bei der neuen HiR Zelltechnologie soll PID und LID jedoch 0% betragen und damit der Vergangenheit angehören.

 

 weltweit unterwegs

“Die Lösung zu PID und LID liegt im Einsatz von anderen Materialien bei der Dotierung der Wafer. Im Unterschied zu vielen anderen neuen Entwicklungen ist die HiR Zelltechnologie nicht bloss in einer Laborumgebung funktionstauglich. Bereits heute liefert Megasol weltweit große Mengen an Solarmodulen aus, die mit der neuen HiR Technologie ausgestattet sind – und damit sehr hohe Solarerträge erzielen.”, ergänzt Markus Gisler. Als Kassenschlager hat sich dabei das bifaziale Doppelglas Modul M390 entpuppt, wie er weiter verrät. Eines der wichtigen Alleinstellungsmerkmale sei neben dem hohen Bifazialitätsfaktor (90% statt wie üblich 70-75%) auch die kompakte Grösse.

Während andere Hersteller immer grössere Solarmodule produzieren, bleibt Megasol im Dachbereich den etablierten Grössenordnungen treu. Doch auch die strengen Schweizer Garantien (15 Jahre Produktgarantie und 30 Jahre lineare Leistungsgarantie) stärken das Vertrauen in die HiR Technologie. Die Zelltechnologie überzeugt derart, dass auch die Initianten des Großprojektes “AlpinSolar” darauf aufmerksam wurden. An der Staumauer des Muttsee im Schweizerischen Kanton Glarus werden auf rund 2500 Meter über Meer über 5000 HiR Solarmodule des Schweizer Herstellers verbaut. Die Anlage ist damit die größte hochalpine Solaranlage Europas.

 

Schweizer Erfolgsgeschichte

Der grösste Schweizer Solarhersteller Megasol wurde 1993 vom damals 12-jährigen Markus Gisler  in der Garage seiner Eltern gegründet. Seither hat das Unternehmen mit spektakulären Entwicklungen im Solarbereich auf sich aufmerksam gemacht. Nebst dem Betrieb der ersten Glas-Glas Solarpanelproduktion in der Schweiz gilt ist Megasol auch als Erfinder der farbigen Solarmodule.

Das Unternehmen verfügt über zwei Produktionsstandorte. In Ningbo, China, werden die standardisierten Hochleistungsmodule produziert. In Deitingen im Kanton Solothurn werden vorwiegend kundenspezifische Solarpanels hergestellt. Markus Gisler schliesst: “Wir investieren sehr viel in den Produktionsstandort in der Schweiz, um die Nachfrage nach unseren individuell farbigen und beliebig grossen Solarmodulen zu decken – die natürlich mit HiR-Zellen ausgestattet werden.”